| Titel: | Neuere Brütapparate. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 36 | 
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                        Neuere Brütapparate.
                        Patentklasse 45. Mit Abbildungen auf Tafel 4.
                        Neuere Brütapparate.
                        
                     
                        
                           Bei dem Brütapparate von J. Th. Ludwig in Bonn (* D. R.
                                 									P. Nr. 10 849 vom 22. Januar 1880) befinden sich in einem hölzernen Kasten in
                              									entsprechenden Zwischenräumen Wasserkasten a (Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 4)
                              									aus Zinkblech, welche auf Rahmen stehen und nach allen Seiten, mit Ausnahme des
                              									Bodens, mit einem schlechten Wärmeleiter umgeben sind. Diese Kasten sind in der
                              									Mitte der hinteren Seite, oben und unten, durch Verbindungsrohre b mit auſsen befindlichen cylindrischen Gefäſsen c verbunden, welche innen von einem Rohre durchzogen,
                              									auſsen mit einem schlechten Wärmeleiter und von einem gemeinsamen Mantel umschlossen
                              									sind. Unter das unten trichterförmig erweiterte Rohr d
                              									wird eine mit Glascylinder versehene Erdöllampe gesetzt; das obere Ende des Rohres
                              									ist durch einen Conus verschlossen, welcher mit drei Stützen an das Rohr d befestigt ist. Die aufsteigende Wärme wird demnach
                              									zurückgedrängt, strömt durch die zwischen den Stützen befindlichen Lücken zu einem
                              									das Wassergefäſs auſsen umgebenden Mantel und nimmt nach oben ihren Ausgang. Die im
                              									Rohr d aufsteigende Hitze theilt sich den
                              									umschlieſsenden Wassergefäſsen a mit und es stellt sich
                              									ein beständiger Umlauf des Wassers und dadurch eine gleichmäſsige Erwärmung in dem
                              									Wasserkasten her. Jeder Wasserkasten besitzt auſserdem ein besonderes Füll- und
                              									Steigrohr und einen Ablaſshahn. Unter den Böden der Wasserkasten a, mit Ausnahme des untersten, sind die Abtheilungen
                              									zur Aufnahme von vier
                              									Eier Schubladen h angebracht; dieselben lassen sich
                              									nach den Seiten durch die mit Klappthüren dicht verschlossenen Oeffnungen i ein- und ausschieben und bestehen aus einem
                              									Holzrahmen mit Boden aus Drahtgeflecht und einer Lage Flanell darüber. Dieselben
                              									gleiten auf Leisten, die in Zwischenräumen gegen die Rahmen befestigt sind, so daſs
                              									von unten her freie Luftbewegung unter und in den Schubladen stattfinden kann. Zur
                              									Regelung dieser Lüftung dienen die seitlich in der doppelten mit einem schlechten
                              									Wärmeleiter gefüllten Wand ausgesparten Spalten k mit
                              									Schieber l, welche durch die Federn m in ihrer Lage festgehalten werden. Ueber den
                              									Eierschubladen sind in den doppelten Böden Einschnitte zur Aufnahme von flachen
                              									Blechgefäſsen n angebracht, welche mit Wasser gefüllt
                              									werden und die erforderliche Feuchtigkeit liefern. Ueber dem obersten Wassergefäſs
                              									befindet sich ein mit einer Glasschiebethür verschlieſsbarer Kasten o, dessen Boden mit Flanell bedeckt ist und welcher als
                              									Vorwärmer für Eier oder als Aufbewahrungsort für eben ausgeschlüpfte Küken dient.
                              									Der unterste Wasserkasten besitzt einen schrägen Boden, so daſs der unter ihm
                              									befindliche Raum p vorn höher als hinten ist. Die Decke
                              									dieses Raumes ist mit Flanell behangen und ein Vorhang aus demselben Stoff vor der
                              									mit einer Schiebethür verschlieſsbaren Oeffnung q
                              									angebracht; an den Seiten befinden sich mit Drahtgeflecht versehene längliche, an
                              									der hinteren Wand einige kleinere runde Oeffnungen. Dieser Raum dient als
                              									Aufenthaltsort für die jungen Hühnchen und wird nach vorn durch Vorhängen eines
                              									Vorhofes r, woselbst die Thierchen herumlaufen und
                              									Futter nehmen können, vergröſsert. Beim Nichtgebrauch läſst sich derselbe unter dem
                              									Kasten, wie im Längsschnitt angegeben, anbringen.
                           Bei dem Apparate von F. Ingenohl in Straſsburg (* D. R.
                                 									P. Nr. 10 530 vom 18. October 1879) enthält der Bodentheil des Apparates das
                              									feststehende Nest aus einer mit Sand bestreuten Filzplatte b (Fig. 19
                              									Taf. 4), von welcher Dochte c zum Wassernapf d gehen. Der Obertheil, die Glucke, ist abnehmbar und
                              									besteht aus dem beweglichen Flüssigkeitsbehälter f,
                              									dessen innere gekrümmte Wandung den eigentlichen Brütraum mit Thermometer t bildet, so daſs dieser gleichzeitig oben und seitlich
                              									vom Wasser umgeben ist. Der Behälter wird durch Deckel k mit Porzellanplatte e geschlossen und mit
                              									Federn gefüllt. Das Ganze ist durch einen äuſseren Mantel mit einem schlechten
                              									Wärmeleiter umgeben. Die erforderliche frische Luft tritt durch Löcher a zur Anwärmung in einen Kanal zwischen Nest und
                              									Glucke, der oberhalb durch weitmaschiges Zeug abgeschlossen ist.
                           La Barge in St. Louis (Scientific American, 1881 Bd. 43 * S. 230) legt die Eier in Röhren, welche
                              									in einem Kasten wagrecht aufgehängt sind, auf dessen Boden mit einem auſsen
                              									stehenden Wasserkessel verbundene Heizröhren liegen. Zur Regelung der Temperatur ist die unter dem
                              									Wasserkessel stehende Gasflamme mit einem Regulator versehen, welcher durch eine
                              									elektrische Leitung mit einem in dem Brütkasten angebrachten Metallthermometer
                              									verbunden ist.
                           H. Gutgesell in Ohrdruff bei Gotha (* D. R. P. Nr. 10
                                 									500 vom 16. Juli 1878 und Zusatz * Nr. 13 089 vom 27. April 1880) verbindet zur
                              									Temperaturregulirung den Docht der Heizflamme durch einen Hebel mit einem Schwimmer,
                              									welcher sich je nach der Temperatur des umgebenden Wassers hebt und senkt.
                           C. Ramme in Berlin (* D. R. P. Nr. 12 702 vom 4. Juni
                                 									1880) verwendet einen Untersatz A (Fig. 20
                              									Taf. 4) zur Aufnahme der Heizvorrichtung l und der zum
                              									Auskriechen fertigen Eier. Der doppelwandige Kasten C
                              									enthält in seinem Innern zwei Achsen a, welche die aus
                              									Draht zusammengebogenen Eierhalter b tragen und zum
                              									Wenden der Eier drehbar gelagert sind. Der doppelwandige, bis zur Linie xy mit Wasser gefüllte Behälter überträgt die Wärme der
                              									Heizflamme auf den Brütraum. Zur Erzeugung des nöthigen Feuchtigkeitsgehaltes der
                              									Brütluft führt ein mit feinen Oeffnungen versehenes Rohr m das von auſsen durch einen Trichter eingebrachte Wasser sowie frische
                              									Luft zu. Damit im Brütraum immer die gleiche Temperatur herrsche, befindet sich an
                              									der Decke ein Ventil t, welches an dem einen Ende eines
                              									Hebels sitzt, während das andere Ende den Anker eines Magnetes trägt; von letzterem
                              									führt ein Draht in die Quecksilberkugel eines Thermometers und ein zweiter bis zu
                              									dem die Maximalbruttemperatur bezeichnenden Theilstrich ins Rohr des Thermometers.
                              									Durch Berührung des Drahtendes mit dem Quecksilber wird der Strom geschlossen, der
                              									Anker vom Magnet angezogen und somit das Ventil t
                              									geöffnet.
                           H. Peters in Berlin (* D. R. P. Nr. 12040 vom 9. Juli
                                 									1880) füllt zur Erzeugung einer gleichmäſsigen Temperatur den Brütofen mit
                              									Vogelfedern und bringt in demselben eine Darmsaite an, welche sich bei steigender
                              									Temperatur so dreht, daſs eine damit verbundene Lüftungsklappe geöffnet wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
