| Titel: | Ueber Neuerungen im Hüttenwesen. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 56 | 
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                        Ueber Neuerungen im Hüttenwesen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 5.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 206 Bd.
                           								240.)
                        Ueber Neuerungen im Hüttenwesen.
                        
                     
                        
                           Der Schemnitzer Rundofen ist nach
                              									einem Bericht von J. H. Langer (Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1880 S. 609) ein
                              									8förmiger Rundofen nach dem Systeme Pilz, jedoch ohne
                              									Mantel, mit eisernem, durch Wasser gekühlten Gestelle, hat einen Blei- und zwei
                              									Lechabstiche, doppelte Schlackenrinnen, radiale Gasableitungen. Der obere Theil des
                              									Ofens (Fig. 1 bis 4 Taf. 5)
                              									ruht auf 8 durch Quadern festgelegten guſseisernen Säulen, die unter einander durch
                              									Eisenplatten verbunden sind, welche den unterhalb des Kühlringes liegenden Ofentheil
                              									umfassen; blos an der Brustseite unterhalb der Schlackenrinnen ist keine
                              									Umfassungsplatte angebracht. Die 8 Säulen unterfangen den Tragring für das
                              									Ofengemäuer. Für die Mauerung des Kernschachtes sowohl, als für die der übrigen aus
                              									feuerfestem Material herzustellenden Ofentheile wurden aus Dillner Agalmatolith
                              									hergestellte Ziegeln, für die Rauhmauerung gewöhnliche festgebrannte Mauerziegeln
                              									verwendet. Zur Ableitung der Feuchtigkeit dienen kleine Kanäle. Der Abzug der Gase
                              									erfolgt mittels 13 radialer Oeffnungen von 2cm ×
                              										2cm innerem Querschnitt in einen ringförmigen
                              									Kanal e von 27cm
                              									Breite, 115cm Höhe durch den Hauptabzugkanal n von 84cm Breite und
                              										40cm Höhe. Die Gicht ist offen und erfolgt die
                              									Beschickung durch Hände mittels eigener Gefäſsen. Bei dem im Betriebe stehenden Ofen
                              									hat man den über den Gichtboden hervorragenden Theil der Ofenmauerung ganz
                              									zweckmäſsig mit einem guſseisernen Cylinder versehen, wodurch der sonst raschen
                              									Abnutzung des Ziegelmauerwerkes wirksam begegnet wird.
                           Die 8 Formen des Ofens sind in den 8 Segmenten des Kühlringes angebracht. Die
                              									Zuleitung des Windes erfolgt vom Hauptrohre A aus durch
                              									das ringförmige Rohr B mittels der Rohrstutzen C in Düsen von 33mm
                              									Durchmesser und geschieht die Regulirung mittels eines Schiebers i. Die horizontale Bewegung der Düsen mittels
                              									Zahnstangengetriebe, sowie die verticale Verstellung vermöge der durch Schrauben
                              									beweglichen, tubusartigen Einschaltung sind in Fig. 4
                              									dargestellt. Schlackenrinnen, Lechabstiche, Bleiabstiche, Schlackentiegel und
                              									Schlackenwagen sind in den diesem Ofensystem eigenthümlichen, allgemein
                              									gebräuchlichen Formen ausgeführt.
                           Die Verarbeitung der angelieferten Gold, Silber, Blei und Kupfer führenden Geschicke
                              									erfolgt im Pilz-Ofen in zwei von einander getrennten Gängen, dem Erz- und dem
                              									Schlackenschmelzen. Zur Erläuterung dieser Arbeiten dienen folgende abgerundete
                              									Angaben a u dem Betrieb des J. 1879:
                           
                           Zu dem Einschmelzen gelangen – mit Ausnahme von geringen Mengen
                              									beim Schlackenschmelzen verarbeiteter, kupferreicher Erze – die gesammten, theils im
                              									Fortschaufler verrösteten, theils roh zur Verarbeitung gelangenden Erzgefälle. Im J.
                              									1879 wurden hierbei in 159 24stündigen Schmelzerschichten über einer Zustellung
                              									verarbeitet 8795t Gesammtbeschickung, mit einem
                              									durchschnittlichen Gehalte von 0,0953 Proc. in Göldisch-Silber, 0,0209 Proc. in
                              									Gold, 11,6 Proc. in Blei und 0,16 Proc. in Kupfer. In der Gesammtmenge waren
                              									enthalten:
                           
                              
                                 Geröstetes Erz
                                 53,5
                                 Proc.
                                 
                              
                                 Rohes Erz
                                   3,5
                                 
                                 
                              
                                 Lech, Krätz, Flugstaub
                                   7,5
                                 
                                 
                              
                                 Bleiische Vorschläge
                                   7,0
                                 
                                 
                              
                                 Eisen haltige Zuschläge: als
                                    											Diosgyörer    Eisenerz, Schmöllnitzer Kiesabbrände
                                 10,5
                                 
                                 
                              
                                 Schlacken eigener Arbeit
                                 18,0
                                 
                                 
                              
                           und entfallen auf 100k Erz:
                           
                              
                                 Zugeschlagene Hüttenproducte
                                 25,4
                                 
                              
                                 Eisen haltige Zuschläge
                                 18,4
                                 
                              
                                 Schlacken
                                 31,6
                                 
                              
                           Ausgebracht wurden, ausschlieſslich der zurück
                              									verarbeiteten Schlacken, 3598t,5 und zwar:
                           
                              
                                 Reichblei
                                 19
                                 Proc.
                                 
                              
                                 Sonstige Zwischenproducte
                                 21
                                 
                                 
                              
                                 Schlacken
                                 60
                                 
                                 
                              
                           Das Reichblei vom Erzschmelzen hatte:
                           
                              
                                 Göldisch-Silbergehalt
                                 0,8373
                                 Proc.
                                 
                              
                                 Goldgehalt
                                 0,0320
                                 
                                 
                              
                           
                              
                                 Sonstige Zwischenproducte
                                 Schlacken
                                 
                              
                                 Göldisch-Silbergehalt
                                 0,0140
                                 bis
                                 0,0693
                                 Proc
                                 0,0107
                                 Proc.
                                 
                              
                                 Goldgehalt
                                 
                                 
                                 0,0128
                                 
                                 0,0068
                                 
                                 
                              
                                 Bleigehalt
                                 14
                                 bis
                                 56
                                 
                                 2
                                 
                                 
                              
                                 Kupfergehalt
                                 
                                 1,1
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Der Brennmaterialverbrauch betrug:
                           
                              
                                 Für
                                 10t
                                 Erz und Schliech
                                 11,3
                                 Proc.
                                 Kokes
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 Gesammtbeschickung
                                   6,39
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           Aufgebracht wurden in 24 Stunden 15642k Erz und Schliech, 19439k
                              									Gesammtbeschickung. Der Windverbrauch betrug in der Minute bei einer Pressung von
                              										26mm Quecksilber bei 8 Formen mit 33mm Düsenöffnung 26cbm,32. Das Erzschmelzen schloſs ab mit einem Zugang von 9,70 Proc. Gold,
                              									125,08 Proc. Kupfer und mit einem Abgange von 1,44 Proc. Silber und 9,47 Proc. Blei.
                              									Bei dem Schlackenschmelzen wurden in 160 24stündigen Schmelzschichten 7960t an Gesammtbeschickung aufgebracht. Die
                              									Beschickung bestand aus:
                           
                              
                                   2,7
                                 Proc.
                                 an Kupfer reicheren Erzen mit 0,0369 bis 0,101 Proc.
                                    											Göldisch-Silber, 0,0186 bis 0,0268 Proc. Gold, bis 25 Proc. Blei
                                    											und3,4 bis 7,7 Proc. Kupfer,
                                 
                              
                                 15,0
                                 Proc.
                                 Hüttenproducten (Leche, Treibproducte, Krätz u. dgl.)
                                    											mit0,0328 bis 0,2632 Proc. Göldisch-Silber, 0,0013 bis 0,0328
                                    											Proc.Gold, 16 bis 85 Proc. Blei,
                                 
                              
                                 82,3
                                 Proc.
                                 Schlacken vom Erz- und Schlackenschmelzen mit 0,0018
                                    											Proc.Göldisch-Silber, 0,0104 Proc. Gold, 1 Proc. Blei.
                                 
                              
                           Erzeugt wurden:
                           
                              
                                 515t
                                 Reichblei mit 0,3560 Proc. Göldisch-Silber, 0,0056
                                    											Proc. Gold,
                                 
                              
                                 490t
                                 sonstiger Zwischenproducte mit 0,0094 bis 0,1271 Proc.
                                    											Göldisch-Silber, 0,0006 bis 0,0215 Proc. Gold, 18 bis 57 Proc. Blei
                                    											und2 bis 23 Proc. Kupfer.
                                 
                              
                           Als Brennmaterial verwendet man Karwiner Kokes und erforderten
                              										10t Gesammtbeschickung 7,33 Proc. derselben.
                              									In 24 Stunden wurden 49t,8 durchgesetzt bei einem
                              									Windverbrauche von 20cbm,32 von 16mm Pressung. Das Schlackenschmelzen schloſs mit
                              									einem Zugange von 10,44 Proc. in Gold, 16,75 Proc. in Silber, 2,89 Proc. in Blei und
                              									mit einem Abgange von 2,92 Proc. in Kupfer ab.
                           
                           Zur Herstellung von Zink aus
                              									gemischten Erzen befolgt die Swansea Zink Ore Company
                              									folgendes von E. A. Parnell in der Chemical News, 1880 Bd. 42 S. 201 empfohlene Verfahren.
                              									Die vorzüglich in Verwendung genommenen Erze, von denen keines der Aufbereitung
                              									unterzogen werden kann, enthalten als Sulfide:
                           
                              
                                 
                                 ZinkProc.
                                 BleiProc.
                                 KupferProc.
                                 SilberUnzenin 1t
                                 
                              
                                 Zusammengesetztes Erz von Cavalo in Algier
                                 17
                                 16
                                 –
                                 20
                                 
                              
                                 Kupfer haltige Blende von Ain Barbar in Algier
                                 23
                                 –
                                 6
                                   6
                                 
                              
                                 Erze aus Italien
                                 20
                                 12
                                 5
                                 Spur
                                 
                              
                                 Blauerz von Anglesea
                                 28
                                 12
                                 Gold u.Kupfer
                                 12
                                 
                              
                                 Erze von Constantine in Algier
                                 12
                                   5
                                 1,5
                                 12
                                 
                              
                           Die Erze werden geröstet und mit verdünnter Schwefelsäure behandelt. Aus der Lösung
                              									wird das Kupfer durch Eisen, Zink oder Schwefelwasserstoff gefällt, die
                              									zurückbleibende Lösung von schwefelsaurem Zink wird eingedampft und der Rückstand
                              									mit gepulverter Zinkblende erhitzt. Nach der Zersetzungsgleichung 3ZnSO4 + ZnS = 4ZnO + 4SO2 entweicht Schwefeldioxyd, welches zur Herstellung von Schwefelsäure
                              									verwendet wird, während das zurückbleibende Zinkoxyd auf Zink verarbeitet wird. Der
                              									in Schwefelsäure nicht gelöste Rückstand wird in gewöhnlicher Weise auf Blei und
                              									Silber verarbeitet.
                           C. Wernicke in Stadt Königshütte (* D. R. P. Kl. 80 Nr.
                                 									11 676 vom 8. Februar 1880) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Muffeln für den Zinkhüttenbetrieb durch Aufstampfen
                              									derselben in verkehrter Stellung zwischen Mantel und Kern, nebst Vorrichtungen zur
                              									sicheren Feststellung und leichten Entfernung des Kernes.
                           Zink und Zinkweiſs läſst
                              										H. Harmet in Denain, Frankreich (* D. R. P. Kl. 40
                                 									Nr. 11197 vom 23. März 1880) in Schachtöfen herstellen. Die vorher gerösteten Erze,
                              									die Zuschläge und das Brennmaterial werden in geeigneten Mengen mit Hilfe eines
                              									Aufgebetrichters in die Mitte des Schachtes C (Fig.
                                 										5 Taf. 5) eingebracht; der Trichter ist zur Vermeidung von Gasverlusten
                              									mit doppelten Verschlüssen versehen. Man regelt die Menge des zugeführten
                              									Brennmaterials und des Windes durch die oberen Düsen a
                              									dergestalt, daſs man unten im Schachte eine vollständige Reduction erzielt und daſs
                              									der unumgänglich nöthige Ueberschuſs von Brennmaterial erhalten bleibt, durch
                              									welchen im Gestell A die zur Verflüchtigung nöthige
                              									Temperatur erzielt werden soll. Beim Verlassen des Schachtes begegnet die
                              									niedergehende Masse den aus dem Gestell A aufsteigenden
                              									gasförmigen Producten. Alle verflüchtigten Stoffe, einschlieſslich des metallischen
                              									Zinkes, werden mit fortgerissen und durch die Oeffnungen o abgeführt; die festen Massen dagegen sinken herab und gelangen vor die
                              									Düse T, wo die Beschickung unter vollständiger Verbrennung des
                              									Brennmaterials geschmolzen wird.
                           Wenn nur die Fabrikation von Zinkweiſs bezweckt wird, so
                              									kann man ohne Nachtheil die Höhe des Gestelles dahin verringern, daſs man die
                              									Oeffnungen o der Oxydationszone der unteren Düse T näher bringt. Bei ihrem Austritt aus den Oeffnungen
                              										o bestehen die fortgeführten Stoffe der Hauptsache
                              									nach aus Kohlenoxydgas, Kohlensäure, Zinkdämpfen und verschiedenen Staubmassen, die
                              									schon etwas Zinkweiſs enthalten, wenn die Herddüsen T
                              									den Gasentweichungsöffnungen sehr nahe sind. Jede Oeffnung o führt in eine groſse Heizkammer D, die mit
                              									feuerfesten Steinen ausgesetzt ist und in der durch mehrere in verschiedenen
                              									Richtungen einmündende Düsen t vorzugsweise kalte und
                              									feuchte Luft zur Verbrennung des Zinkes und des Kohlenoxydes unter genügendem Drucke
                              									eingeführt wird, um die Producte fortzuführen und in gewöhnlichen Kammern
                              									abzulagern. Der Druck im Innern des Ofens, in den Leitungen und den
                              									Ablagerungskammern ist groſs genug, um die gasförmigen Producte durch die
                              									Leinensäcke hindurch zu treiben, mit denen die Ablagerungskammern abgeschlossen
                              									sind, ohne daſs man hierzu noch Gebläse zu Hilfe nehmen muſs.
                           Zur Darstellung von metallischem Zink ist eine
                              									Vergröſserung der Höhe des Gestelles A erforderlich
                              									(vgl. Fig. 6 Taf. 5), damit die Gasableitungsöffnungen o von der Oxydationszone, welche die Düsen T
                              									im Herde umgibt, durch eine reducirende Zone getrennt werden und die Ableitung bei
                              									sehr hoher Temperatur vor sich geht. Die verflüchtigten Producte treten durch die
                              									Oeffnungen o aus, werden durch zwei lange cylindrische
                              									Kammern k geleitet, welche mit Holzkohle gefüllt sind
                              									und in denen sich bei sehr hoher Temperatur die vollständige Umwandlung der
                              									Kohlensäure in Rohlenoxyd und die Reduction von Spuren von Zinkoxyd vollzieht,
                              									welche mit fortgerissen sein können. Durch die Schürlöcher r, welche gewöhnlich mit Lehmpfropfen verschlossen gehalten werden, kann
                              									man den unteren Theil des Brennmaterials öfters auflockern und die Schlacke in das
                              									Gestell abflieſsen lassen. Der Gasdruck in diesen Kammern muſs beträchtlicher als
                              									der atmosphärische Druck sein, damit jeder Luftzutritt verhindert wird. Die
                              									Temperatur wird durch den Strom der verflüchtigten Massen von selbst genügend hoch
                              									gehalten; letztere treten durch die schrägen Leitungen V aus und gehen in den Condensator, welchem man mit Vortheil eine
                              									Ablagerungskammer anfügen kann. Hier wird das Zink von Kohlenoxyd getrennt, das
                              									sodann in Schmelzöfen oder in Regeneratoren Verwendung findet.
                           Um ein Entweichen der Zinkdämpfe aus der Schüröffnung der
                              									Blechballons zu verhindern, ist dieselbe nach H.
                                    										Bugdoll in Godullahütte bei Morgenroth (* D. R. P. Kl. 40 Nr. 11545 vom 6.
                                 									Februar 1880) mittels einer sich nach innen öffnenden Klappe geschlossen. Am Ende
                              										des Ballon befindet
                              									sich eine Oeffnung und über derselben eine Tülle mit fest geschlagener Baumwolle,
                              									welche ein Abziehen der Gase, nicht aber ein Durchtreten der entwickelten Zinkdämpfe
                              									gestattet.
                           E. Ch. Hegeler und F. W.
                                    										Matthiessen in La Salle, Illinois, Nordamerika (* D. R. P. Kl. 40 Nr. 10
                                 									009 vom 19. October 1879) beschreiben Neuerungen an
                                 										Zinkdestilliröfen, welche in mehreren unter einander verbundenen
                              									Retortenkammern zum Durchströmen der Feuergase mit Einlassen zur Luftzuführung
                              									bestehen. Sie verbinden eine Reihe Retortenkammern von vorzugsweise rohrartiger
                              									Gestalt, welche senkrecht, zickzackartig oder horizontal so angeordnet sind, daſs
                              									die theilweise verbrannten Gase, welche vom Generator aus oder direct von der
                              									Rostfeuerung zugeführt werden, diese Rohre entlang strömen, um vollständig verbrannt
                              									zu werden und die Retorten zu heizen. Die Gase werden ferner auf ihrem Wege die
                              									Retortenreihe oder die Kammern entlang dadurch noch weiter verbrannt, daſs, wie
                              									bereits von Hauzeur (1880 235 * 221) empfohlen, Luft zwischen die Retorten oder in bestimmten
                              									Abständen der Länge der rohrartigen Kammern nach oder auf beide Arten eingeführt
                              									wird, so daſs in der letzten Abtheilung oder in der Nähe des äuſseren Endes der
                              									rohrartigen Kammern die Verbrennung dieser Gase vollständig erfolgt.
                           Die Retorten werden an dem einen Ende auf Vorsprüngen in der Hinterwand, an dem
                              									vorderen Ende durch Tragstücke gehalten. Die im Generator A (Fig. 7 bis
                              										14 Taf. 5) entwickelten, im Kanal B durch
                              									bei C eintretende Luft theilweise verbrannten Gase
                              									treten in die Kammer F, gehen über und zwischen die
                              									Luftretorten G und durch die Durchlochungen o derselben hindurch. Die heiſsen Gase kommen mit der
                              									Auſsenfläche des einen Theiles der zunächst liegenden, mit Erz gefüllten Retorte E in Berührung, wodurch das Erz geschmolzen wird. Die
                              									Temperatur der Gase wird beim Weiterströmen zwischen den Retorten E vermindert; wenn die Gase aber bis an die
                              									Luftretorten G gelangt sind, so wird eine Erhöhung des
                              									Wärmegrades dadurch erzielt, daſs eine kleine Menge heiſser Luft durch die Löcher
                              										o der Retorten G zu
                              									den Gasen tritt. Dies wird bei den nächsten Luftretorten G so lange wiederholt, bis die Feuerungsgase vollständig verbrannt
                              									sind.
                           Die verbrauchten Feuerungsgase werden durch den Kanal H
                              									von dem äuſseren Ende der kanalartigen Retortenkammer F
                              									nach der Kammer J des Heiſsluftapparates geleitet, wo
                              									sie die Thonrohre j und die Eisenrohre k erhitzen und von hier aus durch den Kanal L in den Schornstein M
                              									entweichen. Durch das Rohr N (Fig. 10 und
                              										12) mit Ventil O tritt kalte Luft oder von
                              									einem Gebläse gelieferter Wind in das Eisenrohrsystem k
                              									und geht dann von hier aus durch die Rohre j, um auf
                              									einen hohen Hitzegrad gebracht zu werden. Die Rohre k
                              									und j
                              									sind an jedem Ende offen
                              									und ragen durch die Wände oder den Boden, durch welche sie gehalten werden, bis in
                              									die offenen ober- und unterhalb derselben befindlichen Räume N1 hinein. Ein Kanal P steht mit der letzten Abtheilung N1 in Verbindung und
                              									führt die Luft von hier in den Kanal Q hinein, welcher
                              									den ganzen Ofen entlang unterhalb der vorderen Enden der Luftretorten G hinläuft. Aus dem Kanal Q wird ein Theil dieser erwärmten Luft durch die Kanäle R bis U (Fig. 7) vor
                              									oder hinter die Luftretorten geführt. Diese Kanäle stehen durch die kleinen Kanäle
                              										r bis u mit jeder der
                              									Luftretorten in Verbindung, von welchen aus die heiſse Luft durch die Oeffnungen o in den Ofen hineingeht, um die Verbrennung der
                              									Feuerungsgase zu unterstützen. Der Kanal Q steht ferner
                              									durch den kurzen Kanal C mit dem Graskanal B in Verbindung, um hier eine zu regulirende Menge Luft
                              									einzuführen. In der Nähe der Abtheilungen N1 steht der Kanal P mit
                              									einem mit Ventil v versehenen Kanal V in Verbindung (Fig. 10 und
                              										12), so daſs die Menge der in die Kammer W
                              										(Fig. 11 und 12)
                              									eingeführten heiſsen Luft regulirt werden kann. Durch die Kammer W geht die heiſse Luft in den Gasregenerator A, wo dieselbe statt kalter Luft zur Gaserzeugung
                              									angewendet wird.
                           Fig.
                                 										15 Taf. 5 zeigt einen gewöhnlichen belgischen Ofen mit dieser Vorrichtung.
                              									Die Feuerungsgase von dem Roste A oder von einem mit
                              									einem Generator verbundenen Gaskanal treten unten in die Kammer F, wo sie einer gewissen Menge durch die unteren
                              									Luftretorten G und den Kanal Q zugeführten Luft begegnen, steigen weiter nach oben, wo sie von neuem
                              									Luft durch die zweiten Retorten G zugeführt erhalten,
                              									strömen nun bis unterhalb des Bogens und erhalten durch die Oeffnungen e eine fernere Menge Luft zugeführt. Von hier aus gehen
                              									die Gase nach unten durch die zweite Kammer F, wo bei
                              										G Luft zugeführt wird, gelangen von hier aus durch
                              									den Abfluſskanal und hierauf nach dem Schornstein oder Heiſsluftapparat.
                           
                        
                     
                  
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