| Titel: | R. Böttcher's Steuerung für Wasserhaltungsmaschinen ohne Rotation. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 85 | 
| Download: | XML | 
                     
                        R. Böttcher's Steuerung für Wasserhaltungsmaschinen ohne
                           								Rotation.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Böttcher's Steuerung für Wasserhaltungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Steuerung von R. Böttcher in Herne, Westfalen(* D. R. P. Kl. 14 Nr. 10833 vom 23. März 1880) beruht wie
                              									die Steuerung von Davey (1876 219 * 10) auf dem Princip, die Dampfvertheilungsorgane (Ventile, Schieber
                              									o. dgl.) während des ganzen Hubes gleichzeitig einem zweifachen Antriebe
                              									auszusetzen, nämlich erstens dem Antriebe seitens eines selbstständigen kleinen
                              									Hilfsmotors von constanter Kolbengeschwindigkeit, welcher die Dampfwege öffnet, und
                              									zweitens dem in entgegengesetzter Richtung wirkenden Antriebe seitens der Maschine
                              									selbst, welcher die Dampfwege wieder abschliefst. Der Hilfsmotor, bestehend aus
                              									einem kleinen Dampfcylinder c1 (Fig. 5 bis
                              										7 Taf. 8), ist in Verbindung mit dem Bremscylinder c2 in die Stange cs eingeschaltet, welche die Hebel h2 und h1 mit einander
                              									verbindet. Ersterer ist auf der Welle w befestigt, auf
                              									welcher die Daumen d und d1 für Ein- und Auslaſsventil v und v1 angebracht sind; letzterer erhält mittels Hebel
                              										h und Lenker l eine
                              									gleichmäſsig mit dem Dampfkolben auf- und abschwingende Bewegung. Der untere Theil
                              										c der Stange cs ist
                              									mit den Cylindern c1
                              									und c2, der obere Theil
                              										s dagegen mit den zugehörigen Kölbchen fest
                              									verbunden, so daſs beim Hin- und Hergang der letzteren die Stange sich abwechselnd
                              									verlängert und verkürzt. Der Cylinder c1 erhält den Dampf von der Hauptleitung aus durch
                              										ein dünnes biegsames
                              									Röhrchen r (Fig. 6); die
                              									Steuerung desselben wird durch Daumen f und f1 bewirkt, welche auf
                              									der zugleich als Hubzeiger dienenden Stange s1 befestigt sind. Diese ist an den Hebel h4 angelenkt, der durch
                              									den Lenker l1
                              									gleichfalls von h aus bewegt wird.
                           Die Zeichnung stellt die Maschine für den Augenblick dar, in welchem der
                              									Kolbenaufgang vollendet und eine Hubpause eingetreten ist. Kurz vor Ende des Hubes
                              									hat der Daumen f den Schieber des kleinen Cylinders c1 umgesteuert; der
                              									Dampf tritt nun unter den Kolben desselben. Die Cylinder c1 und c2 befinden sich mit der Maschine in Ruhe; es wird
                              									also der Hebel h2 durch
                              									die Kolben langsam gehoben. Nach kurzer Zeit wird hierdurch das Auslaſsventil v1 mittels des Daumens
                              										d1 geöffnet und der
                              									Hauptkolben mit dem Gestänge beginnt den Niedergang. Hierdurch werden nun auch die
                              									kleinen Cylinder c1 und
                              										c2 abwärts gezogen,
                              									während ihre Kolben weiter aufsteigen. Die aufsteigende Bewegung muſs jedoch die
                              									niedergehende immer etwas überwiegen; denn wäre das Umgekehrte der Fall, so würde
                              									das Auslaſsventil mehr geschlossen, der ausströmende Dampf also gedrosselt und
                              									hierdurch die Geschwindigkeit des Niederganges vermindert werden. Am Ende des
                              									Gestängeniederganges, nachdem die Kölbchen von c1 und c2 ihren Hub schon vollendet haben, wird der Hebel
                              										h2 abwärts in die
                              									Lage n (Fig. 5)
                              									gezogen und hierdurch das Auslaſsventil geschlossen. Gleichzeitig wird auch durch
                              									den Daumen f1 der
                              									Schieber von c1 wieder
                              									umgesteuert, worauf die Hubpause eintritt. Die Cylinder c1 und c2 stehen still; ihre Kolben gehen abwärts, bis der
                              									Hebel h2 in die Lage
                              										o gebracht ist; dann wird das Einlaſsventil v durch den Daumen d
                              									geöffnet; der Aufgang des Hauptkolbens beginnt. Mit ihm steigen auch die Cylinder
                              										c1 und c2 und wirken dem
                              									Oeffnen des Ventiles v entgegen. Der Gestängeaufgang
                              									wird im Allgemeinen mit beschleunigter Geschwindigkeit stattfinden, und zwar wird
                              									die Beschleunigung um so gröſser sein, je geringer die Widerstände sind. Es wird
                              									demnach auch nach kürzerer oder längerer Zeit die zunehmende Geschwindigkeit der
                              									Cylinder c1 und c2 die fast constante
                              									Geschwindigkeit ihrer Kolben überwiegen, der Hebel h2 in die Stellung o
                              									zurückgeführt und hierdurch das Einlaſsventil geschlossen werden. Der Dampf
                              									expandirt darauf und die beweglichen Theile gelangen schlieſslich wieder in die
                              									gezeichnete Stellung.
                           Bei einer anderen Anordnung (Fig. 8) sind
                              									die beiden Cylinder c1
                              									und c2 festgestellt und
                              									in die Stange cs ist ein Wasserdruckcylinder c3 eingeschaltet,
                              									welcher durch biegsame Röhrchen mit c2 verbunden ist. Die Wirkungsweise ist im
                              									Wesentlichen dieselbe wie bei der ersten Einrichtung.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
