| Titel: | Bède's und Prégardien's Wasserröhrenkessel. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 90 | 
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                        Bède's und Prégardien's
                           								Wasserröhrenkessel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Bède's und Prégardien's Wasserröhrenkessel.
                        
                     
                        
                           Aehnlich wie die Kessel von Kux (1877 224 * 45. 1880 238 * 265) wird
                              									auch der in Fig. 1 bis
                              										3 Taf. 9 dargestellte Kessel von Bède aus
                              									zwei über einander liegenden, an den sich zugekehrten Flächen abgeplatteten und
                              									durch eine gröſsere Anzahl Wasserröhren mit einander verbundenen Kesselkörpern
                              									gebildet. Der untere enthält zwei Flammrohre A. Ober-
                              									und unterhalb der ebenen Rohrplatten werden die Kesselwände durch kräftige Anker M und N zusammengehalten.
                              									Die Feuergase kehren nach Austritt aus den Flammrohren zwischen den Wasserröhren
                              									hindurch, welche zwischen zwei Blechwänden B
                              									eingeschlossen sind, nach vorn zurück, umspülen dann die Kessel und entweichen nach
                              									unten durch den Fuchs. Auf jeder Seite des Kessels befinden sich vier weite
                              									genietete Röhren C, welche mit Winkelringen an die
                              									Rohrplatten angenietet sind, während die übrigen engen gezogenen Röhren in
                              									gewöhnlicher Weise eingerollt sind. Diese Röhren C
                              									stützen mithin die beiden Haupttheile des Kessels gegen einander; sie dienen
                              									auſserdem zur Herstellung eines Wasserkreislaufes zwischen den beiden Theilen, indem
                              									die Verdampfung in denselben weniger lebhaft, das Wasser also schwerer sein wird als
                              									in den dünnen Röhren, in welchen eine energische Strömung nach oben stattfinden
                              									wird. Der Wasserumlauf soll so energisch und das Ansetzen von Kesselstein infolge
                              									dessen so gering sein, daſs man die Kessel nur alle halbe Jahre reinigt. Die innere
                              									Reinigung der Röhren ist übrigens nicht schwierig, da in dem Oberkessel Platz genug
                              									ist, um ein passendes Werkzeug von oben in die Röhren einführen zu können. Die
                              									äuſsere Reinigung der Röhren wird, wie es jetzt allgemein gebräuchlich ist, durch
                              									Dampfstrahlen bewirkt.
                           Der Hauptnachtheil dieser Construction ist, daſs ein sehr kräftiger Zug für die
                              									Feuerung erforderlich ist. Ein Kessel von der dargestellten Form war auch in Brüssel
                              									1880 ausgestellt.
                           In Fig.
                                 										4 Taf. 9 ist eine etwas abweichende Ausführung des Kessels ohne
                              									Einmauerung abgebildet, die für Schiffskessel bestimmt ist. Statt der weiteren
                              									Röhren C sind hier auf den Seiten des Kessels zwei
                              									flache Wasserkammern angebracht, welche die beiden Kesselkörper mit einander
                              									verbinden. Die flachen Wände derselben sind durch Stehbolzen gehörig versteift. Die
                              									Feuergase gelangen, nachdem sie sich zwischen den Röhren hindurchgewunden haben,
                              									durch eine aus Blech hergestellte vordere Rauchkammer direct in den Schornstein,
                              									ohne die Kessel auſsen zu bespülen. Dennoch findet auch hier noch eine recht gute
                              									Ausnutzung der Heizgase statt. (Nach Oppermann's
                                 										Portefeuille, 1881 Bd. 6 S. 34.)
                           
                           Das von Kux und Bède
                              									verfolgte Princip, nämlich die Verbindung von über einander liegenden Kesseln durch
                              									stehende enge Wasserröhren, hat auch Jos. Prégardien in
                              									Deutz a. Rh. (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 11944 vom 6. Juni 1880) bei der in Fig.
                                 										5 bis 8 Taf. 9
                              									veranschaulichten Construction angewendet. Die beiden aus besonders starkem Blech
                              									hergestellten Rohrplatten sind hier der Kesselwandung entsprechend gebogen, so daſs
                              									die Querschnitte beider Kessel vollständig kreisförmig werden. Die Wasserröhren sind
                              									behufs normalen Anschlusses an die Rohrplatten gleichfalls zum Theil etwas gebogen.
                              									Es wird diese Anordnung eine gröſsere Festigkeit als mit ebenen Rohrplatten ergeben,
                              									die Herstellung jedoch ein wenig schwieriger sein. Uebrigens sind auch hier
                              									Queranker J zur Versteifung der Kesselwände verwendet.
                              									Die Feuergase ziehen bei Fig. 5 bis
                              										7, wo Unterfeuerung angenommen ist, unter dem unteren Kessel nach hinten,
                              									zwischen den Röhren hindurch nach vorn und endlich über dem oberen Kessel, den
                              									Dampfraum bestreichend, noch einmal nach hinten. Bei Fig. 8 sind
                              									wie bei der Anordnung von Bède im unteren Cylinder zwei
                              									Flammrohre vorhanden. Ein Kessel der ersteren Form war in Düsseldorf 1880
                              									ausgestellt.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
