| Titel: | W. Kirchmann's Trockenschrank. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 120 | 
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                        W. Kirchmann's Trockenschrank.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 12.
                        W. Kirchmann's Trockenschrank.
                        
                     
                        
                           W. Kirchmann in Ottensen bei Altona (* D. R. P. Kl. 82
                                 									Nr. 12759 vom 23. Juli 1880) will das Trocknen von Apothekerwaaren u. dgl. in ein
                              									und derselben Menge atmosphärischer Luft oder jeder anderen beliebigen Gasart
                              									(Kohlensäure, Stickstoff) vornehmen, indem die mit Feuchtigkeit bis zum Thaupunkte
                              									gesättigte Gasart in einen Raum geführt wird, welcher eine geringere Temperatur als
                              									die auszutrocknende Gasart hat, wobei letztere durch abwechselnde Erwärmung und
                              									Erkältung ausgetrocknet wird. Der Trockenschrank T (
                              										Fig. 10 und 11 Taf. 12)
                              									mit Stutzen t für das Thermometer ist doppelwandig und
                              									vor Wärmeausstrahlung durch Isolirstoffe, welche die Zwischenräume der Doppelwände
                              									ausfüllen, geschützt. Der Doppelboden w des
                              									Trockenschrankes wird entweder mit Wasserdampf, oder mit Wasser geheizt, welches von
                              									directem Feuer oder einer Gasflamme erwärmt wird, durch das Rohr f nachgefüllt und durch x
                              									abgelassen werden kann. Ein sich nach unten verjüngender Hohlraum B innerhalb eines Kühlbehälters K steht durch den oberen Schlitz a und das
                              									nahe am Boden angebrachte Rohr b in unmittelbarer
                              									Verbindung mit dem Trockenschrank T. Der Eintritt des
                              									Kühlwassers findet durch den unteren Stutzen e, der
                              									Abfluſs durch den Stutzen g statt. Das Thauwasser
                              									flieſst durch das einen Wassersack bildende Rohr c ab.
                              									Die feuchtwarme Luft tritt nun bei a in den Raum B, setzt hier das Wasser an den kalten Wandungen ab,
                              									welches durch das Rohr c einen beständigen Abschluſs
                              									findet, während die getrocknete Luft durch das Rohr b
                              									in den Trockenschrank zurücktritt.
                           Dieses Verfahren hat den Vortheil, daſs nach demselben jede beliebige Gasart zum
                              									Austrocknen benutzt werden kann, ferner den zu trocknenden Stoffen nur ihr
                              									Wassergehalt entzogen wird, während ätherische Oele u. dgl. ungleich viel mehr in
                              									denselben verbleiben, als dies beim Ventilations- und ähnlichen bekannten Verfahren
                              									der Fall ist. Flüchtige Basen, Nicotin und Coniin, lassen sich aus dem aufgefangenen
                              									Thauwasser angeblich leicht wieder gewinnen.
                           
                        
                     
                  
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