| Titel: | Breitspannapparat für Appretur- und Trockenmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 191 | 
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                        Breitspannapparat für Appretur- und
                           								Trockenmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 17.
                        Jahr's Breitspannapparat für Appretur- und
                           								Trockenmaschinen.
                        
                     
                        
                           Der wichtigste Theil des in Fig. 7 bis
                              										11 Taf. 17 dargestellten Breitspannapparates von Moritz Jahr in Gera (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 12200 vom 15. Februar 1880) ist
                              									die Kluppe, welche den Zweck hat, das zu spannende Gewebe an den Leisten zu fassen
                              									und festzuhalten. Sie ist so construirt, daſs sie, ohne an Wirksamkeit zu verlieren,
                              									Gewebe verschiedener Dicke zwischen ihren Backen aufnehmen kann und das Gewebe
                              									ungehindert auslaufen läſst, indem der Kluppenbacken sich erst hebt und das Gewebe
                              									frei macht, dann aber sich seitlich von diesem abschiebt; der Druck erfolgt
                              									möglichst rechtwinklig auf die Leisten der Waare und erst beim Anspannen der
                              									letzteren findet ein Festklemmen derselben statt. Die Kluppe (Fig. 7 bis
                              										10) besteht aus dem angeschraubten Haupttheile A, dem beweglichen Theile B und der Feder C. Fig. 7 und
                              										8 zeigen die Kluppe in geschlossenem, Fig. 9 und
                              										10 in geöffnetem Zustande.
                           
                           Wenn die Leiste des Gewebes auf die Platte a geführt
                              									ist, wird durch eine geeignete Vorrichtung der Kluppentheil B um den Punkt b so weit gedreht, daſs die
                              									beiden Plättchen a und c
                              									über einander zu liegen kommen; ein gelinder Druck von oben bewirkt sofortiges
                              									Niedergehen des Theiles B, die Feder C drückt die Nase d an die
                              									schiefe Fläche und zieht dadurch B fest auf das Gewebe;
                              									wird dieses gespannt, so zieht die gedrückte Leiste infolge der vorhandenen Reibung
                              									die Platten a und c fest
                              									auf einander und diese werden das Gewebe um so fester halten, je gröſser die
                              									Spannung desselben ist.
                           Wird das Gewebe durch den Druck der metallenen Kluppenbacken zu hart angegriffen, so
                              									kann man die unteren durch Gummi ersetzen, welcher in Form eines Ringes auf die
                              									Kluppenscheibe aufgezogen wird. Diese Construction ist in Fig. 10
                              									dargestellt und zwar für eine Kreisbewegung. Die Kluppen lassen sich aber auch
                              									mittels einer Kette für Horizontalbewegung, wie bei der Rahmmaschine für die
                              									Nadelfesthaltung der Gewebe, zur Anwendung bringen.
                           Eine gröſsere Anzahl dieser Kluppen ist am Umfange zweier Scheiben befestigt, die
                              									eine feste Neigung zu einander besitzen. Das Oeffnen der Kluppe geschieht dadurch,
                              									daſs eine schiefe Fläche bei der Drehung des Kluppenrades die Nase d aushebt und in den Drehpunkt b preſst; die Federe drückt dann B in seine
                              									ursprüngliche Lage zurück. In jeder Kluppenscheibe ist ein Zahnrad f (Fig. 11)
                              									befestigt, in welches ein anderes g mit schief
                              									gestellten Zähnen eingreift; letzteres sitzt auf der Nuthenwelle h und erhält den Antrieb durch die Zahnräder i und k, die Kegelräder
                              										l und m von der
                              									Hauptwelle einer Appretur- und Trockenmaschine, auf welcher das ausgespannte Gewebe
                              									getrocknet wird. Die der Breite des Gewebes entsprechende Stellung der
                              									schiefgestellten Kluppenscheibe erfolgt durch eine Spindel n mit linkem und rechtem Gewinde und den dazu gehörigen Schraubenmuttern
                              									unterhalb der Schlittenstücke p, welche auf der Wange
                              										q in doppelt prismatischer Führung laufen. Zwischen
                              									dem Kluppenrade und der Appreturmaschine ist ein Lattenbreithalter angebracht, der
                              									das Gewebe, nachdem es die Kluppen verlassen hat, verhindert, in seine ursprüngliche
                              									Breite zurückzugehen.
                           
                        
                     
                  
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