| Titel: | Closetlüftung von E. Hirsche in Berlin. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 252 | 
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                        Closetlüftung von E. Hirsche in
                           								Berlin.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 19.
                        E. Hirsche's Closetlüftung.
                        
                     
                        
                           Im Allgemeinen stellt man jetzt eine Lüftung an Closets dadurch her, daſs man den
                              									Closettrichter mit einem über das Dach des Hauses oder in dessen Schornstein
                              									führenden Rohre versieht. Diese fast überall vorhandenen Röhren wirken während der
                              									gröſsten Zeit des Jahres sehr gut, versagen dagegen bei hoher Auſsen- und niedriger
                              									Innentemperatur den Dienst, so daſs in diesen Fällen ohne Gebläse ein Abzug der
                              									schädlichen Gase nicht erfolgen wird.
                           Von diesem Uebelstand befreit scheint die für nach dem Abfuhrsystem (Tonnen) gebaute
                              									Closets bestimmte Lüftungseinrichtung von E. Hirsche in
                              									Dresden (* D. R. P. Kl. 85 Nr. 13762 vom 8. August 1880) zu sein. In die Hinterwand
                              									des Trichters T (Fig. 16
                              									Taf. 19) und zwar in der Kröpfung, welche dieser mit dem Abfallrohr bildet, mündet
                              									ein Luftleitungsrohr r1; einige Centimeter über demselben liegen zu beiden Seiten des Fallrohres
                              									zwei weitere gekrümmte Lüftungsrohre r2, welche sich mit dem ersteren in einem
                              									gemeinschaftlichen Kopfe K vereinigen, dessen senkrecht
                              									gerichteter Muff die über das Dach des Gebäudes hinaus führende Ableitungsröhre r3 aufnimmt. Wird nun
                              									noch beigefügt, daſs der Deckel des Closet nicht dicht schlieſsen darf, sondern den
                              									Lufteintritt mindestens in einem Querschnitt entsprechend dem Durchmesser des
                              									Ventilationsrohres r1
                              									gestatten muſs, so ist die Wirkung der beschriebenen Einrichtung leicht begreiflich:
                              									Die durch den Closetdeckel in den Trichter eintretende Luft wird theils von der
                              									Luftleitungsröhre r1,
                              									theils von den beiden unteren Röhren r2 angesaugt und nach dem Ableitungsrohre r3 geführt. Der
                              									hierdurch im Innern des Fallrohres entstehende Luftzug hindert die im Tonnengefäſs
                              										F nach oben steigenden Gase und Dünste an einem
                              									Heraustreten aus dem Sitztrichter, saugt sie vielmehr an und führt sie durch Rohr
                              										r3 ins Freie. Diese
                              									saugende Wirkung ist in kräftigster Weise durch die beiden Seitenrohre r2 hervorgerufen.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
