| Titel: | H. Klett's Gewehrschloss für Hinterlader. | 
| Autor: | F. H. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 272 | 
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                        H. Klett's Gewehrschloſs für
                           								Hinterlader.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 21.
                        H. Klett's Gewehrschloſs für Hinterlader.
                        
                     
                        
                           Das von H. Chr. Klett und Söhne in Zella (Erl. * D. R.
                              									P. Kl. 72 Nr. 10 412 vom 1. Juni 1879) construirte Gewehr gehört zur Klasse der
                              									Cylinderverschluſsgewehre und ist im Allgemeinen wie letztere construirt. Fig.
                                 										9 und 10 Taf. 21
                              									zeigen den Verticallängendurchschnitt bezieh. Seitenansicht bei gespanntem
                              									Gewehre.
                           Wie bei allen Waffen dieser Gattung ist auf das hintere Ende des Laufes eine Hülse
                              									geschraubt. Eine Abweichung findet sich hier nur in so weit, als hinter seinem
                              									Schweiftheile noch eine Stoſsplatte p in den Schaft
                              									eingelegt ist; diese hat nicht allein den Zweck, den Rückstoſs auf den Kolben zu
                              									übertragen, sondern auch hauptsächlich den, eine Ruhestellung zu schaffen. Um
                              									letzteres zu erreichen, ist auf der Stoſsplatte p die
                              									Nase o und in dem hinteren Theile der Hülse eine Nuth
                              										w für einen Sicherheitsschieber angebracht. Der
                              									Verschluſscylinder entspricht im Allgemeinen dem betreffenden Theile der anderen
                              									gleichartigen Systeme; derselbe besitzt keinen Verschluſskopf; auf seinem hinteren
                              									Ende ist ein Gewinde eingeschnitten, welches in ein entsprechendes, in der hinteren
                              									Hülsenbohrung befindliches Gewinde eingreift, und ebendaselbst ist auch ein
                              									Sicherheitsschieber angebracht. Das Gewinde dient zum Vordrucken des
                              									Verschluſscylinders behufs Herstellung eines dichten Verschlusses. Das Gewinde
                              									entspricht der Einrichtung, wie sie seit Jahren schon das Lindner'sche Gewehr zeigt,
                              									und sind wie bei diesem Längsnuthen in das Gewinde der Hülse sowohl, als des
                              									Verschluſscylinders eingeschnitten, um bei ¼ Drehung die Gewinde von einander lösen
                              									zu können. Als Schlagfeder dient nicht eine Spiralfeder, sondern wie bei dem
                              									holländischen Beaumont'schen Systeme eine in der Handhabe des Verschluſscylinders
                              									eingelegte zweiarmige Feder. Der Schlagbolzen besitzt am hinteren Ende einen
                              									kreisrunden, stärkeren Griff h mit einem vorstehenden
                              									Ansätze.
                           Das Schloſs arbeitet in nachstehender Weise: Der Verschluſscylinder wird behufs
                              									Oeffnens nach links gedreht und zurückgezogen, wobei die Rasten des Schlagbolzens
                              									über den Abzugsfederstollen zurückgleiten und die abgeschossene Patronenhülse durch
                              									den Auszieher aus dem Laufe entfernt wird. Nach dem Einführen der neuen Patrone wird
                              									der Verschluſscylinder vorgeschoben und hält der Abzugsfederstollen durch Eintreten
                              									in die Rast des Schlagbolzens letzteren zurück, wodurch die Schlagfeder e gespannt wird. Der Anschlag des Schlagbolzengriffes
                              										h bleibt hierbei hinter der Nase o der Stoſsplatte p so
                              									lange, bis der Verschluſs gänzlich hergestellt, der Verschluſscylinder also ganz
                              									nach rechts gedreht ist. So lange kann somit der Bolzen nicht weit genug
                              									vorschnellen, um eine Entzündung der eingeladenen Patrone zu bewirken; es ist also
                              									dadurch eine Entzündung der Patrone vor gänzlich hergestelltem Verschlüsse unmöglich
                              									gemacht.
                           Um das geladene und gespannte Gewehr in Ruh zu setzen, wird der Verschluſscylinder so
                              									weit nach links gedreht, daſs der Sicherheitsschieber v
                              									in die Hülsennuth w treten kann. Hierdurch wird der
                              									Ansatz des Griffes h wieder hinter die Nase o gebracht und der Verschluſscylinder am Drehen
                              									verhindert.
                           
                              
                                 F. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
