| Titel: | Ueber Untersuchungen an Compoundmaschinen. | 
| Autor: | Gustav Schmidt | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 325 | 
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                        Ueber Untersuchungen an
                           								Compoundmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Hallauer und G. Schmidt, ü. Untersuchungen an
                           								Compoundmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bei Besprechung der Schröter'schen calorimetrischen
                              									Untersuchung der Augsburger Compoundmaschine (vgl. 1881 240 245) haben wir nachgewiesen, daſs in jeder Beziehung die vollkommenste
                              									Harmonie aller Beobachtungsergebnisse vorhanden wäre, wenn die durch indirecte
                              									Methode gefundene Menge des Einspritzwassers bei sämmtlichen Versuchen gleichmäſsig
                              									um 10 Proc. kleiner angenommen würde. Ingenieur O.
                                 										Hallauer macht dagegen in seiner neuesten Veröffentlichung im Bulletin de la Société industrielle de Mulhouse, Mai
                              									1881 S. 153 die umgekehrte Annahme, daſs die gefundene Einspritzwassermenge richtig
                              									und die direct beobachtete Speisewassermenge um 10 bis 15 Proc. zu klein sei. Da die
                              									Messung durch die sorgfältigste directe Wägung erfolgte, so glauben wir die Antwort
                              									auf die Zumuthung, daſs hierbei ein Fehler von 10 bis 15 Proc. vorkam, Hrn.
                              									Professor Schröter überlassen zu dürfen und begnügen
                              									uns, objectiv die Begründung der Hallauer'schen Ansicht
                              									zu entkräften, was deshalb von allgemeinerem Interesse ist, als der principielle
                              									Standpunkt Hallauer's vom Berichterstatter in der
                              									Hauptsache als richtig anerkannt und hiermit der Beachtung empfohlen wird. Hallauer behauptet: „Der
                                    											Dampf verbrauch für 1e absolut bei
                                    											zweicylindrigen Maschinen hängt hauptsächlich vom Füllungsgrad und viel
                                    											weniger von anderen Umständen ab und ist durch die Erfahrung bestimmt.
                                    											Steigt bei einer zweicylindrigen Maschine dieser Verbrauch bedeutend über
                                    											denjenigen der folgenden Tabelle bei gleicher Füllung, so ist sie im
                                    											schlechten Zustand, und bleibt der Verbrauch bedeutend unter jenem der
                                    											Tabelle zurück, so muſs ein Beobachtungsfehler vorhanden sein. Dieser
                                 										letztere Fall hat sich bei Schröters Versuchen an
                                 										der Augsburger Maschine ergeben.“
                           Merkwürdiger Weise läſst Hallauer hier die andere
                              									Möglichkeit aus, daſs das generelle Verbrauchsverhältniſs
                                 											Ca wohl auch deshalb erheblich kleiner
                              									sein kann als sonst bei gleichem Füllungsgrad und gleichem Haupttypus, weil die correctere Steuerung eine vollständigere
                                 										Diagrammsfläche, insbesondere kleineren Arbeitsverlust zwischen den beiden
                              									Diagrammen ergibt, und gerade dieser Unterschied ist
                              									zwischen den verglichenen Maschinen sehr groſs.
                           
                           Es folgt hier zunächst Hallauer's maſsgebende Tabelle
                              									mit von mir erfolgter Beifügung der auf die Augsburger Maschine sich beziehenden
                              									abweichenden Zahlen:
                           
                              
                                 
                                 Tourenzahl
                                 Indicirte PferdestärkeNi
                                 Volumenverhältniſsdes kleinen
                                    											Cylinderszum groſsen
                                 Füllungsgrad, bezogenauf den groſsen
                                    											Cylinder
                                 Dampfverbrauch für1e abs. und Stunde Ca
                                 Auspuffwärme in Procentder
                                    											Totalwärme,100 ε : Q
                                 
                              
                                 Schiffsmaschine DuquesneWoolf-Receiver
                                 für jedes der drei    Cylinderpaare
                                      80,8373
                                 28302120
                                 0,5190,519
                                 0,3760,285
                                 8,1797,915
                                   0,5  5,6
                                   (6,4)(12,0)
                                 
                              
                                 Schiffsmaschine Cigale,
                                    											verticale Compound
                                 90
                                   205
                                 0,309
                                 0,232
                                 7,762
                                   7,2
                                 (11,6)
                                 
                              
                                 Schiffsmaschine Vienne,
                                    											verticale Compound
                                 75
                                   690
                                 0,317
                                 0,209
                                 7,513
                                   6,7
                                   (9,7)
                                 
                              
                                 Horizontale Woolf'sche Maschine alter Constr.
                                     39,7
                                   183
                                 0,197
                                 0,163
                                 7,164
                                   5,2
                                 
                                 
                              
                                 Woolf'sche Balanciermasch. alter Construction
                                 25
                                   367
                                 0,148
                                 0,131
                                 7,042
                                   4,9
                                   (4,9)
                                 
                              
                                 Dieselbe
                                 25
                                   360
                                 0,148
                                 0,132
                                 6,996
                                   9,8
                                 
                                 
                              
                                 Schiffsmaschine Duquesne, Woolf-Receiver
                                      62,49
                                 1300
                                 0,519
                                 0,126
                                 6,861
                                   9,8
                                 (11,2)
                                 
                              
                                 Schiffsmaschine Mouette, verticale Compound
                                   151,5
                                   350
                                 0,332
                                 0,107
                                 7,088
                                 13,2
                                 
                                 
                              
                                 Verticale Woolf'sche Maschine alter Constr.
                                    25,5
                                   220
                                 0,182
                                   0,0778
                                 6,883
                                 10,2
                                 (10,1)
                                 
                              
                                 Horizontale Compoundmaschine von Weyher
                                    88,8
                                       78,6
                                 0,347
                                 0,134
                                 6,605
                                 5
                                 (10,7)
                                 
                              
                                 Dieselbe
                                 90
                                       64,5
                                 0,347
                                   0,0765
                                 6,527
                                 11,7
                                 (15,9)
                                 
                              
                                 Horizontale Compoundmaschine Augsburg
                                      71,29
                                     131,7
                                 0,364
                                 0,085
                                 5,488
                                 
                                 (10,1)
                                 
                              
                                 Die eingeklammerten Zahlen der
                                    											letzten Rubrik sind von mir berechnet (vgl. 1881 240 245).
                                 
                              
                           Hallauer sagt im Bulletin
                              									S. 167: „Es ist für mich klar, daſs eine Ersparung von (6,527 – 5,488) : 6,527 =
                                 										15 Proc.! gegenüber der Maschine von Weyher und
                                    											Richemond in Pantin durch den Augsbarger Constructeur bei ungefähr
                                 										gleichem Füllungsgrad von 0,0765 nicht ermöglicht worden sein konnte.“
                              									Hallauer findet sich in seiner Vermuthung, daſs die
                              									Speisewassermenge zu klein gefunden wurde, durch den Umstand bestärkt, daſs die
                              									Beseitigung des Dampfmantels am groſsen Cylinder das generelle Verbrauchsverhältniſs
                              										Ca nur um 2 Proc.
                              									und die gleichzeitige Beseitigung des Dampfmantels an der Zwischenkammer dieses
                              									Verhältniſs nur um 6,1 Proc. vergröſsert. Er nimmt auf Grundlage der beobachteten
                              									Einspritzwassermenge die Speisewassermenge um 10 Proc. gröſser an, findet hiermit
                              										Ca = 6k,02, noch immer um 8 Proc. günstiger als in
                              									Pantin und bezweifelt, ob dem zugestandener Maſsen vollständigeren Dampfmantel in
                              									Augsburg ein solcher Unterschied von 8 Proc. beigemessen werden dürfe.
                           Mit dieser willkürlichen Annahme, daſs die wirkliche Speisewassermenge in Augsburg
                              									bei dem Hauptversuch b um 10 Proc. gröſser sei, als direct gewogen, findet Hallauer, daſs die Wassermenge am Ende der Admission
                              									24,7 Proc. beträgt gegen 41,6 Proc. Pantin und am Ende der totalen Expansion 19,2
                              									gegen 24,2 Pantin. Da wäre in der That begreiflich, daſs die Augsburger Maschine nur
                              									um 8 Procent im Vortheil gegen jene von Pantin wäre. In Wirklichkeit sind jedoch diese Zahlen nur 18,3
                              									und 11,6, mit welcher Berechnung Schröter's die einen
                              									sehr trockenen Dampf anzeigenden Indicatorcurven vollkommen in Einklang stehen. Da
                              									überdies die Maschine von Pantin einen zu kleinen Receiver hat und deshalb der
                              									Verlust an Diagrammsfläche zwischen dem Diagramm des kleinen und dem rankinisirten
                              									Diagramm des groſsen Cylinders sehr groſs ist (vgl. Textfigur 1 Pantin und Fig. 2 Augsburg), so ist das Uebergewicht der
                              									deutschen Maschine über die preisgekrönte französische vollkommen erklärlich; ja man
                              									darf sagen, daſs das Ergebniſs der Augsburger Maschine wohl auch noch überboten
                              									werden kann, weil bei derselben nur die Böden, nicht aber die Deckel geheizt
                              									sind.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 241, S. 327
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 241, S. 327
                              
                           Die Heizung aller Deckel ist zur Erzielung groſser Oekonomie
                              									noch wichtiger als selbst der Dampfmantel, wie neuere Versuche nachweisen. Die
                              									Pantiner Maschine hat sehr unvollständigen Dampfmantel und gar keine geheizten
                              									Deckel. Wahrscheinlich hätte auch in Augsburg die Beseitigung der Heizung am groſsen
                              									Cylinder einen gröſseren Ausschlag ergeben, wenn alle Deckel geheizt gewesen wären,
                              									als jetzt, wo der theilweise Mangel der Deckelheizung und die ungewöhnliche
                              									Trockenheit des Dampfes zusammenwirken, um den Nachtheil der Weglassung der Heizung
                              									auſsergewöhnlich klein erscheinen zu lassen. Würde man überdies Heizdampf von 10at Spannung bei 5at
                              									im Cylinder anwenden,
                              									der in einem besonderen kleinen Dampfkessel erzeugt werden könnte, so würde man wohl
                              									auf 6k für 1e
                              									indicirt herabkommen und ohne ökonomischen Nachtheil stark expandiren dürfen.
                           Wir haben daher die Ueberzeugung, daſs der Unterschied in Ca zwischen Pantin und Augsburg in der
                              									That ein genereller ist, wie er es sein soll, d.h. er
                              									ist durch die Constructionsverschiedenheit nothwendig bedingt.
                           In dem ersten Theil der Arbeit Hallauer's werden die
                              									vorliegenden Versuchsresultate der HH. Walther und Keller zu einer calorimetrischen Untersuchung der
                              									Maschine aus Pantin benutzt. Obwohl Hallauer bei dieser
                              									Gelegenheit die Artikel in Dingler's polytech. Journal
                              									erwähnt, so weicht er doch um kein Haar breit von seiner früheren Bahn ab und
                              									verbreitet weiterhin über den so hoch wichtigen Begriff der Auspuffwärme falsche
                              									Vorstellungen, nämlich falsche Zahlen, weshalb wir glauben, anschlieſsend an den
                              									Artikel: Ueber die Auspuffwärme (1880 238 267 und 361), eine ausführliche Zusammenstellung der
                              									von Hallauer gemachten Berechnung geben zu sollen,
                              									natürlich mit der von uns gewählten Bezeichnung und Hervorhebung der Unterschiede
                              									zwischen den beiden Rechnungsweisen. Die Zusammenstellung bietet zugleich den
                              									Vortheil, sehr hübsch zu zeigen, welcher Grad von Genauigkeit bei guten Versuchen
                              									erreichbar ist (vgl. Post 40 und 80):
                           Preisgekrönte Maschine von Weyher und
                                 										Richemond in Pantin.
                           
                              
                                 Post Nr.
                                 Versuche von Walther und Keller im Juli
                                    											1879
                                 aam 6.Nachm.
                                 bam 7.Vorm.
                                 cam 7.Nachm.
                                 dam 8.Vorm.
                                 
                              
                                   1
                                 Admissionsarbeit für einen Hub   L1 = l1
                                 mk
                                   789
                                   797
                                   802
                                   465
                                 
                              
                                   2
                                 Expansionsarbeit im kleinen Cylinder  l2
                                 mk
                                   785
                                   780
                                   795
                                   848
                                 
                              
                                   3
                                 Gegendampfarbeit  „     „          „       l3
                                 mk
                                   943
                                   928
                                   952
                                   731
                                 
                              
                                   4
                                 Indicirte Arbeit im kl. Cyl. li = l1 + l2 – l3
                                 mk
                                   631
                                   649
                                   645
                                   582
                                 
                              
                                   5
                                 Expansionsarbeit im groſsen Cyl. l1' + l2'
                                 mk
                                 1576
                                 1598
                                 1609
                                 1242
                                 
                              
                                   6
                                 Gegendampfarbeit „      „       „   L3 = l3'
                                 mk
                                   212
                                   292
                                   213
                                   210
                                 
                              
                                   7
                                 Indic. Arbeit im gr. Cyl. li' = l1' + l2' – l3'
                                 mk
                                 1364
                                 1306
                                 1396
                                 1032
                                 
                              
                                   8
                                 Gesammte indicirte Arbeit Li = li + li'
                                 mk
                                 1995
                                 1955
                                 2041
                                 1614
                                 
                              
                                   9
                                 Absolute Arbeit La = Li + L3
                                 mk
                                 2207
                                 2247
                                 2254
                                 1824
                                 
                              
                                 10
                                 Expansionsarbeit L2 = La – L1
                                 mk
                                 1418
                                 1450
                                 1452
                                 1359
                                 
                              
                                 11
                                 Wärmemenge ALi = Li : 424
                                 c
                                 4,7
                                 4,6
                                 4,8
                                 3,8
                                 
                              
                                 12
                                           „         ALa
                                 c
                                 5,2
                                 5,3
                                 5,3
                                 4,3
                                 
                              
                                 13
                                           „         AL2
                                 c
                                   3,34
                                   3,43
                                   3,43
                                   3,21
                                 
                              
                                 14
                                 AL2 irrthümlich
                                    											von Hallauer berechnet
                                 c
                                 4,2
                                 4,2
                                 4,3
                                 3,6
                                 
                              
                                 15
                                 Verhältniſs ξ = L3 : La
                                 
                                 0,096
                                 0,130
                                 0,095
                                 0,115
                                 
                              
                                 16
                                 Tourenzahl n
                                 
                                 88,5
                                 88,7
                                 88,5
                                 90
                                 
                              
                                 17
                                 Indicirte Pferdestärke Ni
                                 
                                 78,5
                                 77,1
                                 80,5
                                 64,5
                                 
                              
                                 18
                                 Effective Pferdestärke an der Bremse Nn
                                 
                                 
                                 68,6
                                 68,8
                                 55,8
                                 
                              
                                 19
                                 Wirkungsgrad η = Nn : Ni
                                 
                                 
                                 0,89
                                 0,855
                                 0,865
                                 
                              
                                 20
                                 Füllungsgrad bezogen auf den groſs. Cyl.
                                 
                                 0,132
                                 0,136
                                 0,133
                                 0,0765
                                 
                              
                                 
                                 Dampfverbrauch.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 21
                                 Gemisch, das in den kleinen Cyl. tritt, M
                                 k
                                 0,0557
                                 0,0561
                                 0,0570
                                 0,0453
                                 
                              
                                 22
                                 In demselben ist Dampf m
                                 k
                                 0,0537
                                 0,0540
                                 0,0549
                                 0,0436
                                 
                              
                                 
                                 Wassergehalt M – m = 3,7 Proc.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Post Nr.
                                 Versuche von Walther und Keller im Juli
                                    											1879
                                 aam 6.Nachm.
                                 bam 7.Vorm.
                                 cam 7.Nachm.
                                 dam 8.Vorm.
                                 
                              
                                 23
                                 Wärmemenge d. Dampfes = mλ = m (r + q)
                                 c
                                 35,3
                                 35,4
                                 36,0
                                 28,7
                                 
                              
                                 24
                                          „          des Wassers (M – m) q
                                 c
                                   0,3
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,3
                                 
                              
                                 25
                                          „          des Gemenges Q0 = mr + Mq
                                 c
                                 35,6
                                 35,8
                                 36,4
                                 29,0
                                 
                              
                                 26
                                 In den Dampfmänteln aufgefangen μ
                                 k
                                 0
                                 0
                                 0
                                 0
                                 
                              
                                 27
                                 Gesammte Wärmemenge Q = Q0 + μr
                                 c
                                 35,6
                                 35,8
                                 36,4
                                 29,0
                                 
                              
                                 28
                                 Ideale Menge trock. Dampfes Q : λ = Q : 657
                                 k
                                 0,0542
                                 0,0545
                                 0,0554
                                 0,0441
                                 
                              
                                 29
                                 Stündlicher Dampfverbrauch für 1e
                                    												abs.,    Ca = 270000 Q : λLa
                                 k
                                 6,626
                                 6,547
                                 6,636
                                 6,527
                                 
                              
                                 30
                                 Desgl. für 1e ind. Ci = 270000 Q : λL1
                                 k
                                 7,330
                                 7,526
                                 7,328
                                 7,377
                                 
                              
                                 31
                                 Desgl. für 1e effectiv Cn = Ci : η
                                 k
                                 –
                                 8,45
                                 8,57
                                 8,52
                                 
                              
                                 32
                                 Wärmemenge, welche das Einspritzwasser    aufnimmt, M0 (t3 – t0)
                                 c
                                 28,5
                                 29,3
                                 30,6
                                 22,4
                                 
                              
                                 33
                                 Wärmemenge, welche in M verbleibt, = Mt3
                                 c
                                   2,0
                                   2,0
                                   2,1
                                   1,5
                                 
                              
                                 34
                                 Wärmemenge, welche verbraucht wird, ALi
                                 c
                                   4,7
                                   4,6
                                   4,8
                                   3,8
                                 
                              
                                 35
                                          „          die nach auſsen verloren geht, α
                                 c
                                   0,5
                                   0,5
                                   0,5
                                   0,5
                                 
                              
                                 36
                                          „          die im groſsen Cyl. bleibt, m0'i'
                                 c
                                   2,0
                                   2,2
                                   2,1
                                   1,6
                                 
                              
                                 37
                                 Summe von Post 32 bis 36
                                 c
                                 37,7
                                 38,6
                                 40,1
                                 29,8
                                 
                              
                                 38
                                 Hiervon ab die im schädlichen Raum des    kleinen Cylinders
                                    											enthaltene Wärme-    menge m0
                                    											i
                                 c
                                   4,5
                                   4,5
                                   4,5
                                   3,1
                                 
                              
                                 39
                                 Bleibt Q'
                                 c
                                 33,2
                                 34,1
                                 35,6
                                 26,7
                                 
                              
                                 40
                                 δ = Q – Q' die Verifikation von Q haupt-    sächlich = Wärmeverlust am Condensat.
                                 c
                                   2,4
                                   1,7
                                   0,8
                                   2,3
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 Mittelwerth von δ = 1,8
                                 
                              
                                 41
                                 Die von Hallauer berechnete
                                    											Verification
                                 c
                                 –0,1
                                 –0,6
                                 –1,6
                                 +0,8
                                 
                              
                                 42
                                 Von mir zugefügte Correctur m0'i – m0
                                    											i'
                                 c
                                 2,5
                                 2,3
                                 2,4
                                 1,5
                                 
                              
                                 43
                                 Zusammen richtiger Werth von δ = Post
                                    											40
                                 
                                 2,4
                                 1,7
                                 0,8
                                 2,3
                                 
                              
                                 
                                 Umänderungen des Dampfes.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 44
                                 Im schädlichen Raum d. kl. Cyl. enthalten m0
                                 k
                                 0,0074
                                 0,0074
                                 0,0074
                                 0,0052
                                 
                              
                                 45
                                 Im kleinen Cylinder enthalten M + m0
                                 k
                                 0,0631
                                 0,0635
                                 0,0644
                                 0,0505
                                 
                              
                                 46
                                 Am Ende der Admission vorhandene Dampf-    menge nach Diagramm m1
                                 k
                                 0,0444
                                 0,0454
                                 0,0447
                                 0,0294
                                 
                              
                                 47
                                 Vorhandene Wassermenge M + m0 – m1
                                 k
                                 0,0187
                                 0,0181
                                 0,0197
                                 0,0211
                                 
                              
                                 48
                                 Anfänglich vorhanden gewesen M + m0
                                 k
                                 0,0020
                                 0,0021
                                 0,0021
                                 0,0017
                                 
                              
                                 49
                                 Während der Admission niedergeschlagen    Post 47 – 48 = m + m0 – m1
                                 k
                                 0,0167
                                 0,0160
                                 0,0176
                                 0,0194
                                 
                              
                                 50
                                 Post 47 in Procent von M + m0
                                 %
                                 29,7
                                 28,5
                                 30,6
                                 41,6
                                 
                              
                                 5152
                                 Am Ende der Admission im Dampf
                                    											enthalten  „      „      „            „        „  Wasser       „
                                 cc
                                 10,219,9
                                 ....
                                 ....
                                 ....
                                 
                              
                                 53
                                 Daher Wärmemenge (Energie) des Ge-    menges U1
                                 c
                                 30,1
                                 30,6
                                 30,5
                                 21,4
                                 
                              
                                 54
                                 Am Ende des Kolbenlaufes im kleinen Cy-    linder enthaltene
                                    											Dampfmenge m2
                                 k
                                 0,0535
                                 0,0539
                                 0,0555
                                 0,0424
                                 
                              
                                 55
                                 Wassermenge M + m0 – m2
                                 k
                                 0,0096
                                 0,0096
                                 0,0089
                                 0,0081
                                 
                              
                                 56
                                 Desgleichen in Procent von M + m0
                                 %
                                 15,2
                                 15,1
                                 13,8
                                 16,0
                                 
                              
                                 57
                                 Wärmemenge am Ende des Kolbenlaufes U2
                                 c
                                 33,6
                                 33,8
                                 34,7
                                 26,6
                                 
                              
                                 58
                                 Im schädl. Raum des groſsen Cyl. enth. m0'
                                 k
                                 0,0033
                                 0,0037
                                 0,0035
                                 0,0027
                                 
                              
                                 59
                                 Im groſsen Cylinder enthalten M + m0'  †
                                 k
                                 0,0590
                                 0,0598
                                 0,0605
                                 0,0480
                                 
                              
                                 60
                                 Am Ende des Kolbenlaufes im groſsen Cy-    linder enthaltene
                                    											Dampfmenge m2'
                                 k
                                 0,0498
                                 0,0492
                                 0,0472
                                 0,0364
                                 
                              
                                 61
                                 Wassermenge α = M + m0' – m2'
                                 k
                                 0,0092
                                 0,0106
                                 0,0133
                                 0,0116
                                 
                              
                                 62
                                 Desgleichen in Procent von M + m0'
                                 %
                                 15,6
                                 17,8
                                 22,0
                                 24,2
                                 
                              
                           † Wenn aus dem Receiver eine Condensationswassermenge R
                              									abgezogen wird, so ist zu rechnen M + m0' – R. Bei der Pantiner Maschine ist aber R = 0.
                           
                           
                              
                                 Post Nr.
                                 Versuche von Walther und Keller im Juli
                                    											1879
                                 aam 6.Nachm.
                                 bam 7.Vorm.
                                 cam 7.Nachm.
                                 dam 8.Vorm.
                                 
                              
                                 63
                                 Wärmemenge am Ende des Kolbenlaufes U2'
                                 c
                                 30,5
                                 30,3
                                 29,4
                                 22,6
                                 
                              
                                 64
                                 Zunahme der Dampfwärme während der    totalen Expansion U2' – U1
                                 c
                                 +0,4
                                 –0,3
                                 –1,1
                                 +1,2
                                 
                              
                                 65
                                 Durch Expansion verbr. Wärmemenge AL2
                                 c
                                   3,3
                                   3,4
                                   3,4
                                   3,2
                                 
                              
                                 66
                                 Rd (Dwelshauvers-Dery) = U2' – U1 + AL2
                                 c
                                   3,7
                                   3,1
                                   2,3
                                   4,4
                                 
                              
                                 67
                                 Wärmemenge, welche während der Admis-    sion an die Cylinderwände
                                    											abgegeben    wurde, Q1 = (m + m0 – m1)r1
                                 c
                                   8,3
                                   8,0
                                   9,0
                                   9,7
                                 
                              
                                 68
                                 Q1 + μr – Rd = Q1 + μr – (U2' – U1 + AL2)
                                 c
                                   4,6
                                   4,9
                                   6,7
                                   5,3
                                 
                              
                                 69
                                 Hiervon ab den äuſseren Verlust α
                                 c
                                   0,5
                                   0,5
                                   0,5
                                   0,5
                                 
                              
                                 70
                                 Bleibt die Auspuffwärme ε1
                                 c
                                   4,1
                                   4,4
                                   6,2
                                   4,8
                                 
                              
                                 71
                                 Dieselbe berechnet von Hallauer Rc
                                 c
                                   1,4
                                   2,0
                                   3,6
                                   3,4
                                 
                              
                                 72
                                 Correctur wegen Fehler Post 14
                                 c
                                   0,9
                                   0,8
                                   0,9
                                   0,4
                                 
                              
                                 73
                                 Correctur wegen Hallauer's
                                    											irrthümlichen    Fehlergliedes m0
                                    											ρ – m0'ρ'
                                 c
                                   1,8
                                   1,6
                                   1,7
                                   1,0
                                 
                              
                                 74
                                 Zusammen richtige Auspuffwärme ε1 Post 70
                                 c
                                   4,1
                                   4,4
                                   6,2
                                   4,8
                                 
                              
                                 75
                                 Q + m0
                                    											i = Q0 + μr + m0
                                    											i
                                 c
                                 40,1
                                 40,3
                                 40,9
                                 32,1
                                 
                              
                                 76
                                 Auf Arbeit verbrauchte Wärmemenge ALa
                                 c
                                   5,2
                                   5,3
                                   5,3
                                   4,3
                                 
                              
                                 77
                                 Vorhanden und nach auſsen verloren U2' + α
                                 c
                                 31,0
                                 30,8
                                 29,9
                                 23,1
                                 
                              
                                 78
                                 Mein Hauptwerth von ε = Q + m0
                                    											i – ALa    – U2' – α
                                 c
                                   3,9
                                   4,2
                                   5,7
                                   4,7
                                 
                              
                                 79
                                 Verification von ε = Post 70 – Post 78 = δ1
                                 c
                                   0,2
                                   0,2
                                   0,5
                                   0,1
                                 
                              
                                 80
                                 δ1 in Procent
                                    											von Q
                                 %
                                 0,56
                                 0,61
                                     1,57
                                     0,34
                                 
                              
                                 81
                                 Hallauer's zweiter Werth der
                                    												Auspuffwärme    ε2 = M0(t3 + t0) + Mt3 – U2' – AL3 + m0'ρ'
                                 c
                                   1,2
                                   2,2
                                   4,6
                                   2,2
                                 
                              
                                 82
                                 Nothwendige Correctur desselb. m0'i – m0'ρ'
                                 c
                                   0,3
                                   0,3
                                   0,3
                                   0,2
                                 
                              
                                 83
                                 Hierzu Wärmeverlust am Condensator Post 40
                                 c
                                   2,4
                                   1,7
                                   0,8
                                   2,3
                                 
                              
                                 84
                                 Folgt übereinstimmend mit Post 78 ε2
                                 c
                                   3,9
                                   4,2
                                   5,7
                                   4,7
                                 
                              
                                 85
                                 Dagegen folgt mittels Mittelwerth von Post 40
                                 c
                                   1,8
                                   1,8
                                   1,8
                                   1,8
                                 
                              
                                 86
                                 Dritter Werth der Auspuffwärme ε3
                                 c
                                   3,3
                                   4,3
                                   6,7
                                   4,2
                                 
                              
                                 87
                                 Mittelwerth aus Post 70, 78 und 86 ε
                                 c
                                   3,8
                                   4,3
                                   6,2
                                   4,6
                                 
                              
                                 88
                                 Derselbe in Procent von Q
                                 %
                                 10,7
                                 12,0
                                 17,0
                                 15,9
                                 
                              
                                 89
                                 Hingegen nach Hallauer aus Rc Post
                                    											71
                                 %
                                   3,9
                                   5,6
                                   9,9
                                 11,7
                                 
                              
                                 90
                                 Aus Post 87 und 61 berechnet ε : a
                                 c
                                 413
                                 406
                                 466
                                 277
                                 
                              
                                 
                                 Mittelwerth
                                 
                                 428
                                 
                                 
                              
                           Nach Post 90 sind also bei 0,133 Füllung durchschnittlich 428c in den Cylinderwänden verfügbar für je 1k daran haftenden Wassers, während bei 0,6765
                              									Füllung der Dampf so sehr naſs ist, daſs die Cylinderwände nur 277c für 1k abgeben
                              									können. In dem angezogenen Artikel habe ich als Mittelwerth für 19 Versuche an 8
                              									Maschinen den Werth ε : a
                              									= 410c gefunden. Da das heiſse Wasser an den
                              									Wänden behufs Verdampfung ohne Arbeitsverrichtung beiläufig 500c für 1k
                              									benöthigt, so reichen 428c für 85 Proc., 277c für 55 Procent des Wassers hin, während bezieh.
                              									15 und 45 Procent der Wassermenge tropfbar in den Condensator mitgerissen werden
                              									müssen.
                           Dies ist möglich. Nach Hallauer wäre aber:
                           
                              
                                 bei
                                 Versuch
                                 a
                                 b
                                 c
                                 d
                                 
                              
                                 Post 71, Auspuffwärme ε
                                 =
                                 1,4
                                 2,0
                                 3,6
                                 3,4c
                                 
                              
                                 Für Post 61, Wassermenge a
                                 =
                                 0,0092
                                 0,0106
                                 0,0133
                                 0,0166k
                                 
                              
                                 Daher ε : a
                                 =
                                 152
                                 189
                                 270
                                 205,
                                 
                              
                           
                           d.h. die Auspuffwärme würde nur zur Verdampfung von 30, 38,
                              									54, 41 Procent der vorhandenen Wassermenge ausreichen, obwohl Versuch a bis c bei
                              									gleicher Füllung 0,133, Versuch d bei viel kleinerer Füllung abgeführt ist. Die
                              									Unnatürlichkeit des Hallauer'schen Ergebnisses liegt
                              									daher auf der Hand und ich glaube um so energischer gegen die fehlerhafte Einführung
                              									des Fehlergliedes m'ρ' – mρ in dem Werthe von ε1 ankämpfen zu sollen, als ja Hallauer mit Recht als der bedeutendste Interpretator
                              									der Hirn'schen „praktischen Theorie der
                                 										Dampfmaschine“ gilt. Wolle Hr. Hallauer doch
                              									bedenken, daſs bei eincylindrigen Maschinen, wo er diesen Fehler mit m'ρ' – mρ nicht machen
                              									konnte, die Auspuffwärme ε auch fast immer gröſser als
                              										300c, für je 1k Wasser, ja bei der Hirn'schen Maschine sogar hinreichend für
                              									vollständige Verdampfueg des vorhandenen Wassers gefunden wird.
                           Um jedem Miſsverständniſs vorzubeugen, schreiben wir nochmals die richtigen
                              									Gleichungen auf, unter Bezug auf die Bezeichnung derselben im Bd. 239 S. 329 und mit
                              									Hinzufügung der entsprechenden von Hallauer
                              									angewendeten fehlerhaften Berechnung:
                           
                              
                                   I
                                 (1)
                                 
                                    \delta=Q_0+\mu\,r+(m_0\,i+{m_0}'\,i')+A\,L_i-\alpha-M_0\,(t_3-t_0)-M\,t_3,
                                    
                                 
                              
                                 
                                 
                                 wobei Q_0=m\,r+M\,q.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                    Hallauer
                                    \delta=Q_0+\mu\,r+A\,L_i-\alpha-
                                       											M_0\,(t_3-t_0)-M\,t_3.
                                    
                                 
                              
                                  II
                                 (10)
                                 \varepsilon=Q_0+\mu\,r+m_0\,i+{U_2}'-A\,L_\alpha-\alpha
                                    											(fehlt bei Hallauer).
                                 
                              
                                 III
                                 (8)
                                 
                                    \varepsilon_1=Q_1+\mu\,r-(A\,L_2+{U_2}'+U_1)-\alpha,
                                    
                                 
                              
                                 
                                 
                                 wobei Q_1=(m+m_0–m_1)\,r.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                    Hallauer
                                    \varepsilon_1=Q_1+\mu\,r+{m_0}'\,\varrho'-m_0\,\varrho-(A\,L_2+{U_2}'-U_1)-\alpha.
                                    
                                 
                              
                                 IV
                                 
                                 \delta_1=\varepsilon-\varepsilon_1=Q_0+m_0\,i-Q_1-A\,L_1-U_1.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                    Hallauer
                                    Q_0+m_0\,\varrho=Q_1+A\,L_1+U_1.
                                    
                                 
                              
                                  V
                                 (ρ)
                                 \varepsilon_2={m_0}'\,i'-{U_2}'-A\,L_3+M_0\,(t_3-t_0)+M\,t_3+\delta_m,
                                 
                              
                                 
                                 
                                 wobei in letzterer Gleichung unter δm der Mittelwerth aus den
                                 
                              
                                 
                                 
                                 nach Formel (1) berechneten Einzelwerthen von δ verstanden
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ist, welcher Mittelwerth den Wärmeverlust am Condensator
                                 
                              
                                 
                                 
                                 angibt.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Nach Hallauer
                                    											\varepsilon_2={m_0}'\,\varrho'-{U_2}'-A\,L_3+M_0\,(t_3-t_0)+M\,t_3.
                                 
                              
                                 VI
                                 
                                 \varepsilon_m=\frac{\varepsilon+\varepsilon_1+\varepsilon_2}{3}
                                    											wird einerseits mit Q = Q0 + μr,
                                    											anderer-
                                 
                              
                                 
                                 
                                 seits mit der am Ende der totalen Expansion an den Wänden be-
                                 
                              
                                 
                                 
                                 findlichen Wassermenge a=M+{m_0}'-R-{m_2}'
                                    											verglichen.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Die Unrichtigkeit der Hallauer'schen
                                    											Rechnungsweise zeigt sich
                                 
                              
                                 
                                 
                                 am deutlichsten, wenn man den zu II analogen Werth nach
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Hallauer sucht:
                                 
                              
                                 
                                 
                                     \varepsilon_3=\varepsilon_2+\delta=Q_0+\mu\,r+{m_0}'\,\varrho'-{U_2}'-A\,L_\alpha-\alpha.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Es ist klar, daſs hier das Glied m0'ρ' falsch ist
                                    											und durch
                                 
                              
                                 
                                 
                                 m0i ersetzt werden muſs.
                                 
                              
                           Ich erachte mich nicht für unfehlbar und will auch nicht behaupten, daſs die
                              									Gleichungen I bis V keine Wandlungen mehr durchzumachen haben; insbesonders erachte ich
                              									es für richtiger, wenn statt m0
                              									i0 und m0'i0' gesetzt wird: (m0
                              									i0 + q0), (m0'i0' + q0'), unter q0 und q0' jene Wärmemengen
                              									verstanden, welche in den Compressionsperioden in die Cylinderwände treten. Es liegt
                              									mir aber vorläflug nur daran, daſs der wesentliche Zusammenhang von ε und a durch falsche
                              									Berechnung von ε nicht verwischt werde.
                           Gustav Schmidt.