| Titel: | Ueber neuere Carbonisirapparate. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 381 | 
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                        Ueber neuere Carbonisirapparate.
                        Patentklasse 29. Mit Abbildungen auf Tafel 29.
                        Ueber neuere Carbonisirapparate.
                        
                     
                        
                           Zum Ausscheiden der Wolle aus gemischten Geweben sollen
                              									die Stoffe nach P. Poulin in Chaulnes, Frankreich (* D.
                                 									R. P. Nr. 8364 vom 28. Mai 1879) mit einer Chlorcalciumlösung, welche am Aräometer
                              									12° zeigt, oder mit einer Lösung von 1k
                              									Chlornatrium und 1k Salzsäure in 5k Wasser 30 bis 40 Minuten gekocht werden. Die
                              									zurückgebliebene reine Wolle wird ausgewaschen und getrocknet.
                           Nach T. Ganderth in Barr, Elsaſs.(* D. R. P. Zusatz Nr.
                              									13171 vom 20. Juli 1880) gelangt das zum Carbonisiren bestimmte Gas durch die
                              									Schlitzröhren n (Fig. 12 und
                              										13 Taf. 29) in den innen mit Blei, Thon oder Glas ausgekleideten Kasten
                              										A. An den Stellen D
                              									und d, wo das Gewebe ein- bezieh. austritt, sind
                              									Kautschukstreifen angebracht welche sich dicht an die Flächen des Gewebes x anlegen, so daſs kein Gas entweichen kann. Die Walzen
                              										c werden durch die Bewegung des Gewebes x, die Walzen C aber
                              									mittels Kegelgetriebe f in Umdrehung gesetzt. Dieselben
                              									sind mit ihrem einen Zapfen in Lagern o aus Steingut,
                              									Glas oder Porzellan und mit ihrem anderen durch die Wand des Apparates
                              									hindurchgehenden Zapfen in Stopfbüchsen p gelagert,
                              									welche groſs genug sind, um das Einsetzen und Herausnehmen der Walzen behufs
                              									Ausbesserung derselben zu gestatten. Auf einer verticalen Welle sitzen ebenso viele
                              									Kegelgetriebe, als Walzen C vorhanden sind, zur Drehung
                              									der letzteren. Die Walze G hebt das auf der Bank N liegende Gewebe allmählich und führt es über die
                              									Spannstäbe F hinweg bei D
                              									in den Kasten A. Den zweiten durch eine Dampfschlange
                              										S geheizten Kasten B
                              									durchzieht das Gewebe von unten nach oben. Die durch die Wärme ausgetriebenen Gase
                              									werden durch einen Luftsauger von der Hauptleitung E
                              									aus, welche mit den Oeffnungen m verbunden ist,
                              									entfernt. Eine mit Kratzenbeschlag versehene Walze e
                              									zieht das Gewebe aus dem Apparat, worauf es durch die Flügelwalze J auf die Bank H abgelegt
                              									wird. Der Siebboden hat den Zweck, das Ende des Gewebestückes, sobald es die
                              									Dichtungsstreifen D verlassen hat, vor der Berührung
                              									mit der Heizschlangenröhre zu schützen.
                           Zum Carbonisiren von Wolle und Abfällen wird das Gas durch das Rohr n (Fig. 14
                              									Taf. 29) zugeführt und an 4 Stellen mittels der Rohrstutzen e in die Kammer A geleitet, in welcher auf
                              									sieben über einander angeordneten Hürdenlagen die zu carbonisirenden Stoffe
                              									ausgebreitet sind. Die einzelnen Holzhürden sind mit einem schützenden Firniſs oder
                              									mit Pferdehaargewebe überzogen. Hat das trockene kalte Gas genügend gewirkt, so
                              									schlieſst man den Hahn in dem Rohr n und öffnet den
                              									Schieber in dem Rohr H, durch welches nun heiſse Luft
                              									eingetrieben wird. Gleichzeitig öffnet man den Schieber m im oberen Theil des Apparates. Die allmählich durch die Schichten des
                              									Stoffes von unten nach oben hindurch dringende Wärme nimmt das vom Stoff
                              									aufgenommene Gas auf ihrem Wege mit und entweicht mit letzterem durch die Oeffnung
                              										m in den Abzugskanal E. Wird am Ende dieser Behandlung ein schwacher Strom von trockenem
                              									Ammoniakgas durch die Kammer, von welcher aus die Wärme in den Apparat getrieben
                              									wird, geleitet, so erhält man einen vollständig vom Gas befreiten Stoff.
                           G. Sirtaine in Verviers, Belgien (* D. R. P. Kl. 8 Nr.
                                 									11376 vom 29. April 1880) führt das mittels Rollen straff gespannte Gewebe ebenfalls
                              									durch einen mittels Dampfschlange erwärmten Kasten, während das betreffende Gas
                              									mittels Gebläses eingetrieben wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
