| Titel: | L. A. Guibert's und R. Langensiepen's Alarmpfeifen mit Membranvorrichtungen. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 422 | 
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                        L. A. Guibert's und R. Langensiepen's Alarmpfeifen mit
                           								Membranvorrichtungen.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 32.
                        Guibert und Langensiepen's Alarmpfeifen mit
                           								Membranvorrichtungen.
                        
                     
                        
                           Wenn man ein vom Normalwasserspiegel eines Dampfkessels ausgehendes Rohr in eine über
                              									dem Kessel liegende Kammer münden läſst, so wird die Pressung in derselben verschieden sein,
                              									je nachdem sich der Wasserspiegel über oder unter der Rohrmündung befindet, die
                              									Kammer also mit Wasser oder mit Dampf gefüllt ist; im ersteren Falle ist sie um
                              									einen Betrag, welcher der im Standrohr stehenden Wassersäule entspricht, kleiner als
                              									im zweiten Falle. Ist nun die Kammer auf einer Seite durch eine biegsame Platte
                              									abgeschlossen, welche andererseits durch einen constanten Dampf- oder Wasserdruck
                              									belastet ist, so wird sich die Platte beim Wechsel der Pressung nach der einen oder
                              									anderen Seite ausbiegen und diese Bewegung der Platte kann zu irgend einem Zweck,
                              									z.B. zum Oeffnen eines zur Alarmpfeife führenden Ventiles, benutzt werden. Hierauf
                              									gründen sich die Constructionen von L. A. Guibert in
                              									L'Horme (* D. R. P. Nr. 14 451 vom 30. October 1880) und von R. Langensiepen in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 14 747 vom 11. Januar
                                 									1881).
                           Die in Fig. 3 Taf. 32 veranschaulichte Construction von Guibert vereinigt zwei Alarmvorrichtungen in sich; die eine zeigt den
                              									Wassermangel, die andere den Wasserüberfluſs an. Jede derselben kann jedoch auch
                              									einzeln für sich ausgeführt werden. Das von der Kammer A ausgehende Rohr R taucht für gewöhnlich in
                              									das Wasser. In Folge dessen ist der Druck in A geringer
                              									als in dem Raum B, welcher durch E stets mit dem Dampfraum des Kessels in Verbindung
                              									steht. Die beide Räume trennende Membran (aus Kautschuk, Leder o. dgl.) wird mithin
                              									nach A hingedrückt und hält das mit ihr verbundene
                              									Ventil V geschlossen. Sinkt der Wasserstand unter die
                              									Mündung von R, so tritt Dampf in A ein, die Pressung wird auf beiden Seiten der Membran
                              									gleich, der auf das Ventil V wirkende Dampfdruck öffnet
                              									dieses und die Pfeife wird zum Ertönen gebracht. – In den Räumen C und D ist für gewöhnlich
                              									Dampf enthalten, der Druck folglich in beiden gleich und das Ventil U wird durch den Dampf auf seinen Sitz gepreſst. Steigt
                              									der Wasserstand bis zur Mündung von S, so füllt sich
                              										C mit Wasser und der nun in D vorhandene Ueberdruck drängt die Membran, welche C von D trennt, nach links, wodurch U geöffnet wird. Die beiden an dem Apparate
                              									angebrachten Pfeifen geben verschiedene Töne.
                           Langensiepen's Vorrichtung (Fig. 4 bis
                              										6 Taf. 32) hat einen wesentlichen Vorzug vor der vorhergehenden, nämlich
                              									den, daſs die Membran e in ein Rohr cd eingeschaltet ist, welches stets mit Wasser gefüllt bleibt. Die Membran kommt also nie mit dem Dampfe
                              									in Berührung und wird in Folge dessen viel dauerhafter sein als bei der Guibert'schen Einrichtung. Das Standrohr schlieſst sich
                              									an den Stutzen a an. Ist genügend Wasser im Kessel, so
                              									ist auch das Rohr b mit Wasser gefüllt. Die Pressung
                              									ober- und unterhalb der Membran ist, weil auf beide Seiten gleich hohe Wassersäulen
                              									drücken, gleich und das
                              									Ventil g wird durch die Feder f auf seinen Sitz gedrückt. Sinkt der Wasserstand und entleert sich b, so ist der Druck oberhalb der Membran der ganzen in
                              										c und d gebliebenen
                              									Wassersäule entsprechend gröſser als unterhalb; die Membran wird dann nach unten
                              									durchgebogen und das Ventil g geöffnet. Wünscht man zum
                              									Anblasen der Pfeife h trocknen Dampf zu benutzen, so
                              									wird die Einrichtung nach Fig. 5
                              									getroffen. Das Ventil g hat hier die Gestalt eines
                              									Kolbens; der trockene, von einem beliebigen Punkte des Kessels entnommene Dampf
                              									tritt durch i ein.
                           Dieselbe Membran Vorrichtung, mit dem Aufsatz Fig. 6
                              									versehen, benutzt Langensiepen auch zur Regulirung
                              									seines Speiseapparates (vgl. 1881 241 * 87). Das Ventil
                              										g ist in die zu dem Speiseapparate führende Leitung
                              										im eingeschaltet, welche, von dem Dampfraum oder
                              									besser von dem Wasserraum des Kessels ausgehend, den Zweck hat, nach stattgehabtem
                              									Saugen die zum Oeffnen des Dampf- und des Druckventiles nöthige Spannung im Apparate
                              									herzustellen. Mit dem Ventil g ist in Fig. 6 ein
                              									Luftauslaſsventil k starr verbunden, welches nach
                              									Schluſs des Ventiles g die Luft und allerdings auch
                              									etwas Dampf aus dem Apparate entweichen läſst. Dabei ist angenommen, daſs die Röhre
                              										m an dem höchsten Punkte des Apparates
                              									ausmünde.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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