| Titel: | Cadiat's Schmierapparat. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 424 | 
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                        Cadiat's Schmierapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 31.
                        Cadiat's Schmierapparat.
                        
                     
                        
                           Während bei den meisten neueren Schmierapparaten, welche zu einer fortdauernden
                              									Einführung von Schmiermaterial in den Cylinder und Schieberkasten von Dampfmaschinen
                              									dienen, der Dampf bezieh. das aus demselben sich bildende Condensationswasser direct
                              									auf das Schmiermittel wirkt, um es in die unter Druck stehenden Räume
                              									hineinzupressen (vgl. z.B. die Schmierapparate von Rous
                              									1879 231 * 492 und von Consolin 1879 233 424), hat der in Fig.
                                 										16 und 17 Taf. 31
                              									dargestellte Apparat von Cadiat einen besonderen
                              									Antrieb nöthig und arbeitet nach Art einer kleinen Kolbenpumpe.
                           Ein Schieber F gleitet auf einer Platte D über zwei Bohrungen A
                              									und B hin und her. A dient
                              									für den Oelzufluſs, B führt in den Raum, in welchen das
                              									Oel eingebracht werden soll. Der Schieber F trägt in
                              									einer Bohrung den kleinen Pumpenkolben G, dessen Stange
                              									zu einer Schraube mit steilem Gewinde ausgebildet ist. Kommt bei dem Hin- und Hergang des
                              									Schiebers der Kolben über die Bohrung A, so wird er
                              									durch Anstoſs des auf der Kolbenstange befestigten Hebels L gegen den Anschlag M zurückgeschraubt,
                              									wobei er aus A das Oel ansaugt. Ist der Kolben dann bei
                              										B angelangt, so stöſst L gegen N, wodurch der Kolben wieder
                              									vorgedreht und das Oel in B hineingepreſst wird. Vier
                              									Schraubenfedern drücken mit Hilfe des Rahmens E den
                              									Schieber gegen die Platte D. Das Oel wird aus einem
                              									über dem Apparate stehenden Behälter tropfenweise in gröſserer oder geringerer Menge
                              									zugeführt. Bei der gebräuchlichsten Gröſse hat der Kolben 1mm,5 Hub und 18mm Durchmesser, so daſs er im Maximum 380cm Oel für jeden Hub einführen kann, d. i. etwa 1l in der Stunde bei 60 minutlichen Hüben.
                           Die Vorzüge des Apparates sind, daſs er sehr zuverlässig wirkt und leicht zu
                              									überwachen ist. Der Maschinenwärter kann in jedem Augenblick die Tropfen zählen,
                              									welche in die Maschine eingeführt werden und die Oelmenge sehr genau nach dem Bedarf
                              									reguliren. Daſs das Oel vor seiner Einführung nicht mit dem Dampf in Berührung
                              									kommt, mag ebenfalls vortheilhaft sein. Etwas bedenklich könnte nur die stetige
                              									Einführung von Luft werden, die in der Regel von dem Kolben mit angesaugt wird; doch
                              									soll ein schädlicher Einfluſs derselben noch nicht bemerkt worden sein. (Nach Oppermann's Portefeuille économique, 1881 S. 69.)
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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