| Titel: | J. Jaegle's Aufwinderegulator an Selfactoren. | 
| Autor: | A. L. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 445 | 
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                        J. Jaegle's Aufwinderegulator an
                           								Selfactoren.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 32.
                        Jaegle's Aufwinderegulator an Selfactoren.
                        
                     
                        
                           Das Bulletin de Mulhouse, 1881 S. 187 enthält einen
                              									Bericht von Weiſs und Dupont über einen neuen, vom Spinnmeister J.
                                 										Jaegle erfundenen Aufwinderegulator, durch welchen in recht glücklicher
                              									Weise die Aufgabe gelöst
                              									erscheint, die Stellung der Quadrantenlaufmutter während der Ansatzbildung von der
                              									Fadenspannung oder, was dasselbe ausdrückt, von der Stellung des Gegenwinders und
                              									ferner von der Gröſse der jeweilig für das Aufschlagen erforderlichen Fadenreserve
                              									abhängig zu machen.
                           Der Regulator ist, wie Fig. 18 und
                              										19 Taf. 32 zeigen, am Wagen des Selfactors angebracht. Der Rahmen A trägt bei b einen
                              									Zapfen, auf welchem ein mit 8 Zähnen versehenes Sperrrad B und ein Kettenrad C sitzen. Die über
                              									letzteres geschlungene Vanconson'sche Kette überträgt in der aus der Zeichnung
                              									ersichtlichen Weise die Bewegung auf die Quadrantenspindel. So lange das Sperrrad
                              										B nicht an Drehung verhindert ist, kann der
                              									einfahrende Wagen ein Aufsteigen der Quadrantenlaufmutter nicht veranlassen. Nimmt
                              									die Fadenspannung zu, so senkt sich der Gegenwinder mehr, der auf der
                              									Gegenwinderwelle D steckende Arm E trifft gegen den Arm F
                              									des um den Bolzen d lose drehbaren Hebels FG und legt die im unteren Theil desselben befindliche
                              									Klinke g in das Sperrrad ein. Die Kette fi, muſs jetzt
                              									während der Einfahrt mitlaufen, die Quadrantenmutter steigt auf der Spindel empor
                              									und die Fadenspannung nimmt in Folge dessen wieder ab; der Hebel FG schwingt unter Wirkung der Feder m zurück. Der Drehzapfen d
                              									befindet sich am unteren Ende des zweiarmigen Hebels HJ, drehbar um h. Gegen den Arm J arbeitet der auf einem Arm der Aufwinderwelle
                              									sitzende Bolzen i. Senkt sich der Aufwinder, so wird
                              									der Bolzen d nach rechts verlegt und der Hebel F nähert sich dem Arm E.
                              									Der Aufwinder geht nun für jede neue Schicht etwas weniger tief herunter; in Folge
                              									dessen bewegt sich der Bolzen d etwas weniger weit nach
                              									rechts und es ist eine stärkere Senkung des Gegenwinders nothwendig, bis das Rad B gesperrt und die Quadrantenmutter verschoben wird.
                              									Die aufgewundene Fadenlänge ist etwas gröſser als die durch die Einfahrt des Wagens
                              									frei gewordene, d.h. die Fadenreserve wird kleiner. Die Verminderung der
                              									Fadenreserve läſst sich regeln durch Versetzen des Bolzens i im Arm.
                           Einige Einzelheiten verdienen noch Erwähnung. Der Arm G
                              									besteht aus zwei bei h gelenkartig an einander
                              									geschlossenen Theilen, welche durch die auf dem Bolzen k steckende Feder l für gewöhnlich in
                              									Stellung gehalten werden. Dies verhütet einen Bruch des Hebels G, wenn der Gegenwinder einmal zu tief gesenkt werden
                              									sollte. – Der Hebel H trägt an seinem unteren Ende
                              									einen Zahnbogen n, in dessen Zähne sich der Sperrkegel
                              										o einlegt, wenn der Aufwinder den Hebel aushebt.
                              									Dieser Sperrkegel wird durch den Anschlag L, Stange p, Hebel q und r ausgehoben, um den Bolzen d in die Anfangsstellung zurückzuführen. Die Arme F und J sind aus zwei Theilen
                              									zusammengesetzt, um den Regulator nach Vollendung des Kötzeransatzes rasch auſser
                              									Wirkung setzen zu können.
                           
                           Der Regulator soll sich gut bewährt haben. Er ist an allen Selfactoren der Spinnerei
                              									von L. Bian und Comp. in Sentheim und in mehreren
                              									Mülhauser Spinnereien in Thätigkeit und arbeitet dort dem Berichte zufolge ohne jede
                              									Hilfe und gleich gut für grobe und feine Garne.
                           
                              
                                 A. L.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
