| Titel: | Rost's Spindelpresse zum Auspressen von Fett, Oel, Saft u. dgl. | 
| Autor: | Schg. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 45 | 
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                        Rost's Spindelpresse zum Auspressen von Fett, Oel, Saft u.
                           								dgl.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 5.
                        Rost's Spindelpresse zum Auspressen von Fett u. dgl.
                        
                     
                        
                           Zum Auspressen der fettigen oder wässerigen Bestandtheile aus Fasern, Geweben o. dgl.
                              									sind gegenwärtig Pressen im Gebrauch, welche im Wesentlichen aus einem durchlochten
                              									oder gerieften cylindrischen Gefäſse bestehen, in welchem ein Kolben mittels im
                              									Gestellbügel geführter Schraube beim Pressen in den Cylinder hineinbewegt wird.
                              									Kolben und Schraube können hierbei in starrer Verbindung stehen oder, wenn es
                              									erwünscht ist, daſs die Preſsplatte an der Rotation der Spindel nicht mit
                              									theilnehmen soll, können beide drehbar mit einander verbunden werden. Derartige
                              									Pressen haben aber bei einiger Gröſse den Nachtheil, daſs der Antrieb hoch zu liegen
                              									kommt und, wenn man den Preſskorb nicht zweitheilig herstellen will, für das
                              									Ausheben der Preſskuchen der Apparat schwer zugänglich wird, auſserdem auch der
                              									Schwengel an einer vollen halben Umdrehung verhindert ist, weil das Lager der
                              									Preſsspindel durch zwei oder mehrere Ankerbolzen mit dem Boden verbunden werden
                              									muſs. Für den anderen Fall, daſs der Schwengel unterhalb des Preſscylinders gelegt
                              									wird, erhält die ganze Presse eine ziemliche Höhe. Stets aber wird die Lage des
                              									Antriebes, sei letzterer nun oberhalb oder unterhalb des Preſscylinders angeordnet,
                              									während der Arbeit eine veränderliche sein,
                           Alle diese Nachtheile sind an der von Ernst Rost in
                              										Dresden (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 14455 vom 23. November
                              									1880) patentirten Presse vermieden. Dieselbe erhält den Antrieb von unten und bleibt
                              									solcher während der Arbeit auch in unveränderlicher Höhe über dem Fuſsboden. Es wird
                              									dies dadurch erreicht, daſs man die Spindel C (Fig.
                                 										14 und 15 Taf. 5)
                              									bei a und b drehbar, aber
                              									nicht verschiebbar lagert, vielmehr den Preſskolben K mit Muttergewinde
                              									für die Schraube versieht. Die Uebertragung des Preſsdruckes geschieht allein durch
                              									die Zugbolzen E vom Deckel G auf die Schüssel B, von wo aus derselbe der
                              									Spindel und von dieser dem Preſskolben zugeführt wird. In Folge dessen hat auch das
                              									Lager b keinen Druck aufzunehmen, sondern dient nur,
                              									die Spindel in verticaler Stellung zu halten. Zwischen ihm und dem Lager a ist die mit mehreren Schuhen zum Einstecken des
                              									Drehbaumes versehene Nabe D der Spindel aufgesteckt.
                              									Der durch den Gewichtshebel H entlastete Deckel G läſst sich behufs Herausnahme des Preſskuchens,
                              									nachdem die Spindel ein wenig zurückgedreht, die Muttern der Bolzen E gelockert und letztere aus den Schlitzen des Deckels
                              									herausgelegt worden, um den verticalen Zapfen f bei
                              									Seite drehen. Durch Heraufschrauben des Tellers K
                              									bringt man den Kuchen über den Korbrand zur bequemen Abnahme. Der ausgepreſste Saft
                              									flieſst innerhalb wie auſserhalb am Korb F herab in die
                              									Schüssel B, von wo er durch den Ausguſs d abläuft.
                           Als Vortheil der vorliegend beschriebenen Presse dürfte noch zu erwähnen sein, daſs
                              									das ganze Gestell ein einziges Guſsstück bildet und alle Befestigungstheile trägt,
                              									während andererseits die directe Berührung der Preſsspindel mit der zu pressenden
                              									Substanz als Nachtheil auftreten kann, in so fern durch Lagerung von Material
                              									zwischen den Schraubengängen Klemmungen in der Nabe auftreten.
                           
                              
                                 Schg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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