| Titel: | Krupp's und Strube's Regulirapparate für Dampfkesselspeisung. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 87 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Krupp's und Strube's Regulirapparate für
                           								Dampfkesselspeisung.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Krupp's und Strube's Regulirapparate für
                           								Dampfkesselspeisung.
                        
                     
                        
                           Unter den bisher bekannten Vorrichtungen zur Regulirung der Kesselspeisung derart,
                              									daſs der Wasserstand immer auf gleicher Höhe erhalten wird, gibt es eine groſse
                              									Anzahl, bei welchen ein Schwimmer mit einem Abschluſsorgan direct oder durch Hebel
                              									verbunden ist und dasselbe entweder bei sinkendem, oder bei steigendem Wasserstande
                              									öffnet. Das Abschluſsorgan kann entweder in das Speiserohr selbst eingeschaltet
                              									sein, oder es kann sich in einem Rohre befinden, welches die Speisepumpe mit dem
                              									Kessel oder mit der freien Luft verbindet in der Weise, daſs bei hohem Wasserstande
                              									das Kesselwasser oder die Luft in die Pumpe eintritt und das regelrechte Spiel der
                              									Ventile stört; oder das
                              									Abschluſsorgan kann bei den nach dem Princip des Retour
                                 										d'eau (bezieh. des Pulsometers) wirkenden selbstthätigen Speiseapparaten
                              									als Dampfeinlaſsorgan (auch zugleich als Dampfauslaſsorgan) thätig sein. Endlich
                              									kann das Abschluſsorgan in einer zu einem Dampfcylinder führenden Dampfleitung
                              									angebracht werden, welcher Cylinder entweder zur Dampfpumpe gehört, oder zur
                              									Bewegung irgend welcher Abstell- oder Anlaſsvorrichtungen dient. Diesem letzteren
                              									Falle entsprechen die auf Taf. 8 dargestellten Apparate von Fr. Krupp
                              									in Essen (* D. R. P. Nr. 12808 vom 17.
                                 										August 1880) und von C. L. Strube in
                              										Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr.
                                 										13602 vom 19. October 1880 und Zusatz * Nr. 14161 vom 20. November
                                 									1880).
                           Bei beiden Apparaten wird, sobald der Wasserstand unter eine festgesetzte Grenze
                              									sinkt, durch das mit dem Schwimmer verbundene kleine Abschluſsorgan dem Dampf der
                              									Zutritt zu einem Dampfcylinder geöffnet, dessen Kolben mit einem in das Speiserohr
                              									vor dem Rückschlagventil eingeschalteten gröſseren Abschluſsorgan verbunden ist. Das
                              									letztere ist in dem Apparate von Krupp (Fig. 9 bis
                              										11 Taf. 8) ein Kolbenschieber c, in dem von
                              										Strube (Fig. 12 bis
                              										16 Taf. 8) ein Tellerventil a. Sobald der
                              									Dampf in den Cylinder eintreten kann, wird durch die Bewegung des Kolbens jenes
                              									Abschluſsorgan geöffnet und dem Wasser der Zutritt zum Kessel gestattet. Das
                              									Dampfabsperrorgan ist bei Krupp ein einfaches
                              									Kugelventilchen. Wird dasselbe bei steigendem Wasserstande durch den Schwimmer
                              									geschlossen, so wird der unter dem Kolben f und in der
                              									Leitung eingesperrte Dampf nach und nach condensiren und der Kolbenschieber c durch das Gewicht des Dampfkolbens f nebst seiner Belastung g
                              									ebenso allmählich wieder geschlossen. Strube benutzt
                              									für den Dampfeinlaſs einen Schieber (Fig. 12 und
                              										14) oder ein Doppelventilchen (Fig. 15)
                              									oder einen Dreiweghahn (Fig. 13 und
                              										16) in der Weise, daſs bei steigendem Schwimmer die Dampfröhre e mit der in der freien Luft mündenden Röhre i verbunden und so dem über dem Kolben c vorhandenen Dampf der Austritt gestattet wird. Das
                              									Ventil a wird dann durch den auf den Plunger b wirkenden Wasserdruck schnell geschlossen.
                           Der Schwimmer befand sich bei der älteren Anordnung von Strube (* D. R. P. Nr. 13062) wie bei dem Kruppschen Apparat im Kessel selbst-, bei der neueren, in Fig. 12
                              									gezeigten Anordnung des Zusatzpatentes (Nr. 14161) ist der Schwimmer in einem
                              									besonderen auf dem Kessel aufgesetzten Gehäuse d
                              									untergebracht, von dem ein Rohr f bis zur Höhe des
                              									normalen Wasserstandes in den Kessel hinabreicht. Es kann mithin der Schwimmer erst
                              									steigen, wenn sich das Gefäſs d in Folge theilweiser
                              									Dampfcondensation mit Wasser füllt, nachdem der Wasserstand über die untere Mündung
                              									von f gestiegen ist. Damit ist allerdings der Vortheil,
                              									welcher durch das Auslassen des Dampfes aus dem Dampfcylinder bedingt ist, wieder
                              									aufgehoben; doch wird durch diese Einrichtung ein regelmäſsiges Spiel des Apparates erreicht werden
                              									können. Die Rückschlagventile h sind bei beiden
                              									Apparaten mit Schraube und Handrad zum Feststellen versehen. Bei Krupp (Fig. 9) kann
                              									mittels des Schlüssels b das Dampfventilchen a auch bei hohem Wasserstande geöffnet bezieh. offen
                              									gehalten werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
