| Titel: | Windseparation für Steinkohlen. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 272 | 
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                        Windseparation für Steinkohlen.
                        Hochstrate's Windseparation für Steinkohlen.
                        
                     
                        
                           Um den beim Waschen der Steinkohlen unvermeidlichen Verlust durch Abgang von Staub in
                              									die Schlämme und andererseits das Anhaften feiner Schiefer- und Lettentheile an den
                              									vom Waschen feuchten Kohlen, welche dadurch einen wesentlich höheren Aschengehalt als im Stück
                              									erlangen, zu vermeiden, hat H. Hochstrate auf Zeche
                              										Rheinpreuſsen, wie die Oesterreichische
                                       												Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1880 Nr. 10 und
                                 										11 mittheilt, den Waschproceſs durch eine vollständig trockene
                              									Aufbereitung unter Mit Verwendung bewegter Luft ersetzt.
                           Zunächst erfolgt auf einem Briart'schen Roste von 50mm Stabweite eine Abscheidung der Stückkohlen; die durchfallenden Massen
                              									gelangen auf eine viersiebige Classirtrommel, deren Auswurf „Knabbelkohle“
                              									noch geklaubt wird, während der Siebdurchfall in 4 Gröſsen, von 22 bis 17mm, 17 bis 12mm,
                              									12 bis 7mm und unter 7mm, jede Sorte für sich, einem Windapparate (* D. R. P. Kl. 1 Nr. 3432 vom
                              									18. Juni 1879 und Zusatz * Nr. 7959 vom 25. Juni 1879) zugeführt wird.
                           Aus einem Trichter wird das Haufwerk der betreffenden Grobe über einen siebartig
                              									durchbrochenen, horizontal rasch hin- und hergehenden Schuh direct in den Luftkanal
                              									gebracht, dessen Boden durch ein Band ohne Ende gebildet wird. In den Kanal bläst
                              									ein Ventilator die für die betreffende Korngröſse passende Luftmenge und an seinem
                              									anderen Ende läuft er in eine gröſsere Staubkammer aus, in welche auch die
                              									Luftkanäle für die drei übrigen Korngröben einmünden. Das Band ohne Ende bewegt sich
                              									der Windrichtung entgegen und wird durch ein Klopfwerk in vibrirender Bewegung
                              									erhalten; über ihm befinden sich mehrere in ihrer Weite der Korngröbe entsprechende
                              									Stengelsiebe, abwechselnd mit Längs- und Querspalten versehen. Der Eintragschuh am
                              									unteren Trichterende ist längs geschlitzt, damit durchfallende Schiefer hochkantig
                              									in den Windstrom gelangen und ihm die schmale Seite zukehren, so daſs sie, an sich
                              									schon specifisch schwerer als die mehr würfeligen Kohlenstücke, der bewegten Luft
                              									eine geringere Angriffsfläche darbieten und schneller auf das Band niederfallen, auf
                              									welchem, um ihr Liegenbleiben zu befördern, noch der Kornklasse entsprechend hohe
                              									Leisten aufgetragen sind, so daſs sie von dem Bande fortbewegt und am Ende
                              									abgeworfen werden. Die Kohlenstücke, vom Winde getrieben, rollen schnell über die
                              									verschiedenen Stengelsiebe hinweg, werden aber, so weit sie bis auf das Band
                              									niedergehen, durch dessen Vibration immer gehoben, erneut der Wirkung des
                              									Luftstromes ausgesetzt und rollen in der Windrichtung fort, um endlich in den am
                              									unteren Ende des Luftkanales angebrachten gröſseren Trichter zu fallen.
                           Der Kohlenstaub wird direct vom Windstrom in die Staubkammer geführt, vor der noch
                              									ein schräges Sieb angebracht ist, welches, während Wind und Kohlenstaub
                              									hindurchgehen, mitgerissene Schieferplättchen zurückhält und dem rückläufigen
                              									Kanalboden zuführt. Durch mehrere eingesetzte Wände ist die Windkammer derart in
                              									verschiedene Abtheilungen getrennt, daſs der Staub führende Wind mehrfach auf- und
                              									absteigen muſs, wodurch besseres Absetzen der Kohlentheilchen erzielt wird; man kann dies auch
                              									durch Einführen von etwas Wasserdampf und dadurch erfolgendes Anfeuchten des Staubes
                              									befördern. Die Oeffnung, durch welche der Wind staubfrei austritt, ist leicht mit
                              									Strohmatten überdeckt.
                           Als die wichtigsten Bedingungen für ein zufriedenstellendes Arbeiten des Apparates
                              									werden bezeichnet: 1) entsprechende Windstärke für jede Korngröbe; 2) richtige
                              									Neigung der Windkanäle, so daſs die Kohlen noch auf den Sieben fortrollen, während
                              									die Schiefer hindurchgehen; 3) genaue Anpassung der Spaltöffnungen im Eintragschuh
                              									und in den Kanalzwischenböden an die Korngröbe.
                           Die Resultate dieses Verfahrens werden sowohl mit Rücksicht auf die Reinheit der
                              									gewonnenen Kohlen, als auch in financieller Beziehung als sehr vortheilhaft
                              									geschildert und die Belege durch Vorführung der erforderlichen Ziffern
                              									geliefert.
                           
                              
                                 S–l.