| Titel: | Locomotive mit Radialstellung der Räder. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 315 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Locomotive mit Radialstellung der
                           								Räder.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 25.
                        [Locomotive mit Radialstellung der Räder.]
                        
                     
                        
                           Auf der schmalspurigen Versuchsbahn (380mm Spur,
                              										1km,5 lang), welche sich P. Heywood zu Duffield bei Derby, England, gebaut hat,
                              									verwendet derselbe eine eigenthümliche Locomotive mit Radialstellung der Räder –
                              									ohne Beeinflussung der Achsen – welche sich auf den scharfen Curven von 10m Radius bei 1370mm Radstand durch mehrere Jahre vollständig bewährt hat. Wenn auch
                              									hiernach noch kein Schluſs auf vortheilhafte Anwendbarkeit dieser Construction bei
                              									gröſseren Dimensionen erlaubt ist, so verdient dieselbe immerhin einiges
                              									Interesse.
                           Die Skizze (Fig. 4 Taf.
                              									25 Horizontalschnitt durch die Radmittel) stellt in der rechten Hälfte das Gestell
                              									auf der Geraden, links auf der Curve dar und es ergibt sich daraus zunächst, daſs
                              									die Achsen fortwährend fest gelagert bleiben und, nachdem auf denselben die Treib-
                              									und Kuppelachsen aufgekeilt sind, auch der Mechanismus keinerlei Beeinflussung
                              									erleidet. Die Räder selbst sind nicht direct mit den Achsen verbunden, sondern nur
                              									durch das sie verbindende Zwischenstück, einen Hohlcylinder, welcher bei jeder Achse
                              									durch einen mittleren Keil bei der Drehung mitgenommen wird, auſserdem aber bei der
                              									Mittelachse eine seitliche Verschiebung, bei der Vorder- und Hinterachse eine
                              									Verdrehung erleiden kann.
                           Indem nun diese Cylinder durch übergreifende Bügel mit einander in der aus der
                              									Zeichnung ersichtlichen Weise gekuppelt sind, bedingt die Verdrehung des zuerst in
                              									die Curve einfahrenden Räderpaares eine Verschiebung des mittleren Räderpaares gegen
                              									den äuſseren Schienenstrang und hierdurch wieder die Verdrehung des hintersten
                              									Räderpaares in die radiale Einstellung, wie dies in der linken Hälfte der Zeichnung
                              									dargestellt ist. (Nach dem Engineer, 1881 Bd. 52 S.
                                 										47.)
                           
                              
                                 Fr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
