| Titel: | Cummings' Gruben-Signalapparat. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 356 | 
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                        Cummings' Gruben-Signalapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        Cummings' Grubensignalapparat.
                        
                     
                        
                           Der von Karl
                                    											Cummings in Virginia, Nordamerika (*
                              										D. R. P. Kl. 5 Nr. 15005 vom 25. Juli 1880)
                              									construirte Signalapparat für Gruben ist ganz besonders mit Rücksicht auf die
                              									Gestellförderung in Schächten hergestellt und bezweckt vor Allem, daſs von dem
                              									ruhenden sowohl, als dem in Bewegung befindlichen Förderkorbe aus an jeder
                              									beliebigen Stelle im Schachte Signale nach einem bestimmten Punkte, gewöhnlich dem
                              									über Tage befindlichen Maschinenräume, gegeben werden können (vgl. 1880 236 * 121. 260).
                           Den wesentlichsten Theil des Apparates, um letzterer Anforderung genügen zu können,
                              									bildet die Verbindung des Fördergerüstes mit den Leitungsdrähten und dadurch der
                              									elektrischen Batterie. Von der Batterie W (Fig.
                                 										28 bis 30 Taf. 27)
                              									gehen die Leitungsdrähte b1, und c1 aus, welche mit den beiden im Schachte parallel
                              									mit der Leitung des Förderkorbes laufenden Leitern A1 und A2 in Verbindung gebracht sind. Diese Leiter werden
                              									dargestellt durch der Länge nach offene Cylinder mit Längsflanschen, welche mittels
                              									eines nicht leitenden Kittes in die Längsnuthen e einer
                              									Schiene eingesetzt werden. Sobald nun beide Leiter A1, A2 an irgend welcher Stelle des Schachtes in leitende Verbindung
                              									gebracht werden, ist der Strom geschlossen und es ist behufs Erzielung einer solchen
                              									leitenden Verbindung an dem Förderkorbe E1 eine Metallbürste d
                              									angebracht, welche an einem Hebel sitzt und mittels einer Feder von den Leitern
                              									entfernt gehalten wird. Drückt man also den Hebel vor, so berührt die Bürste beide
                              									Leiter und es erfolgt der Stromschluſs sowie das Signal.
                           Für die Signalgebung selbst nimmt Cummings eine durch
                              									Dampf oder gepreſste Luft zum Tönen zu bringende Alarmpfeife A an, indem die Elektromagnete L den Anker
                              										H anziehen, welcher an dem Querstück Q der Ventilstange F
                              									befestigt ist. Hebt also der Anker das Ventil D, so
                              									tritt der Dampf oder die gepreſste Luft durch die Ventilöffnung, welche ihrerseits
                              									durch das Rohr E mit dem Behälter in Verbindung steht,
                              									in das Lärmsignal.
                           Zum Losreiſsen des Ankers und behufs möglichster Regulirung der ganzen Vorrichtung
                              									sind noch folgende Theile vorhanden: Eine senkrechte Stange N (Fig. 30)
                              									steckt mit ihrem unteren Ende in der Pfanne c des
                              									oberen Ankertheiles und legt sich mit der Schulter a
                              									auf dessen obere Fläche. Die Feder S sucht die Stange
                              										N nach abwärts zu drücken, befördert also das
                              									Abfallen des Ankers, sobald der Strom unterbrochen wird. Die Eisenkerne der
                              									Elektromagnete sind durch das Joch P mit einander
                              									verbunden, welches mit seinen Enden frei an den Trägern M gleiten kann und in seiner Stellung durch ober- und unterhalb
                              									befindliche Schraubenmuttern T befestigt wird, mittels
                              									deren Hilfe die Entfernung zwischen den Magnetpolen und dem Anker nach Bedürfniſs
                              									vergröſsert oder verringert wird.
                           Die ganze Construction erscheint einfach, handlich und zuverlässig und würde bei
                              									Anbringung des Apparates auf einem Schachte nur darauf noch besondere Rücksicht zu
                              									nehmen sein, ob der letztere trocken oder naſs ist, da in diesem Falle durch die
                              									Feuchtigkeit eine leitende Verbindung zwischen den Leitern A1, A2 hergestellt wird, welche indeſs unschädlich zu
                              									machen ohne wesentliche Abänderungen möglich ist. Es setzt bekanntlich das Wasser
                              									dem Durchgange des elektrischen Stromes einen vielfach gröſseren Widerstand entgegen
                              									als Metall und in Folge hiervon wird lediglich darauf Rücksicht zu nehmen sein, den
                              									Apparat wesentlich durch veränderte Stärke der Feder S
                              									so einzurichten, daſs der Widerstand, welcher dem Anker bei seiner beabsichtigten
                              									Annäherung an die Magnetpole entgegengesetzt wird, so groſs sei, daſs der durch die
                              									Feuchtigkeit geschwächte Strom diesen Widerstand zu überwinden nicht im Stande ist,
                              									vielmehr die Anziehung erst ermöglicht wird, wenn das weit besser leitende Metall
                              									die Verbindung zwischen den Leitern A1, A2 hergestellt und dadurch ein wesentlich stärkerer
                              									Strom vorhanden ist.
                           
                              
                                 S–l.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
