| Titel: | Robert Schubert's Anruf für einen mikro-telephonischen Apparat ohne Glockensignal. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 358 | 
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                        Robert Schubert's Anruf für einen mikro-telephonischen
                           								Apparat ohne Glockensignal.
                        Mit einer Abbildung.
                        Schubert's Anruf für einen mikro-telephonischen
                           								Apparat.
                        
                     
                        
                           Bringt man den bei Fernsprecheinrichtungen gewöhnlich angewendeten Anruf durch
                              									Glockensignal in Wegfall, so hat man keine Umschalter u. dgl. nöthig, welche unter
                              									Umständen versagen und eine Unterbrechung der Leitung veranlassen.
                           Zu diesem Behufe hat Robert Schubert in Breslau den für
                              									das Mikrophon angewendeten Inductor mit einem Unterbrecher versehen, durch welchen
                              									beim Druck auf den am Apparate befindlichen Contact der Strom der für das Mikrophon
                              									vorhandenen Batterie auf einem zweiten Wege gesendet wird und hierdurch
                              									Wechselströme hervorruft, welche in dem Telephon der anderen Station den Ton des
                              									Unterbrechers sehr laut wiedergeben. Auch für weitere Entfernungen braucht man dann
                              									nicht die Stärke der Batterie dem Widerstand der Leitung gemäſs zu vergröſsern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 242, S. 358
                              
                           Das Schaltungsschema zeigt beistehende Figur. Drückt man behufs Anrufes die
                              									Contactfeder p auf die darunter befindlichen, neben
                              									einander liegenden Metallstreifchen a und b nieder, so nimmt der Strom der Batterie B jetzt den Weg vom Kupferpole K durch die primäre Spirale des Inductors J
                              									nach s, von hier durch den Unterbrecher u nach a und über p zum Zinkpole Z. Die
                              									jetzt auftretenden Inductionsströme lassen das eigene Telephon nicht mit ertönen,
                              									weil das Blättchen b mit der Klemme k2, sowie a mit k1 verbunden und so ein kurzer Schluſs zwischen der
                              									Leitung L und der Erde E
                              									hergestellt ist. Nach erfolgtem Anruf nimmt man das mittels der Leitungsschnur S zwischen k1 und k2, d.h. zwischen L und E eingeschaltete Telephon T von der Aufhängevorrichtung A und schaltet hierdurch die Batterie B für
                              									das Mikrophon M ein. Der Strom geht von K durch die primäre Spirale nach s, von hier über d und c durch das Mikrophon M
                              									nach Z zurück. Der Contact zwischen c und d wird nach Abnahme
                              									des Telephons durch die Feder f hergestellt.
                           Der ganze Apparat ist leicht zu übersehen, da überhaupt nur zwei Contactvorrichtungen
                              									in Betracht kommen und man die Thätigkeit des Unterbrechers leicht beobachten
                              									kann.