| Titel: | Neuerungen an Schmiedefeuern. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 406 | 
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                        Neuerungen an Schmiedefeuern.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 33.
                        Neuerungen an Schmiedefeuern.
                        
                     
                        
                           Bei dem Schmiedefeuer von Heathfield, Eyre und Comp. in
                              									London wird nach Iron, 1881 Bd. 17 * S. 129 die
                              									Abhitze zum Betriebe des Gebläses benutzt. Zu diesem Zwecke hängt unter dem
                              									Rauchfang ein kleiner Dampfkessel, welcher durch ein Rohr mit der Form derart in Verbindung steht,
                              									daſs das Wasser schon vor dem Eintritt in den Kessel erwärmt wird. Auf der Rückseite
                              									des Feuers befindet sich eine kleine verticale Dampfmaschine mit einem Cylinder von
                              										5cm Durchmesser und 11cm,5 Hub, von deren Schwungrad aus mittels Riemens
                              									ein Gebläse in Gang gesetzt wird. Beim Beginn der Arbeit wird letzteres zunächst
                              									etwa ½ Stunde mittels einer am Schwungrad befindlichen Handkurbel betrieben, nach
                              									welcher Zeit sich genügend gespannter Dampf gebildet heben soll, um das Gebläse
                              									durch die Dampfmaschine treiben zu lassen.
                           Eine eigentümliche Gebläseform ist an Schumann und Mühlbauer in
                              										Glauchau (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 13535 vom 27. August
                              									1880) patentirt. Dieselbe besteht aus dem oberen Herdformtheile A und dem dazu gehörigen unteren Theile B, an welchem gleichzeitig der Luftkanalstutzen L angebracht ist. Eine Klappe K, verbunden mit dem Hebel R nebst
                              									Gegengewicht, schlieſst den unteren Theil der Form B
                              									ab. Dieselbe ist zur leichteren Beseitigung etwa vorkommender Betriebstörungen
                              									angebracht, dient jedoch auch, wenn der obere Theil A
                              									weggenommen und hierauf durch eine gewöhnliche Gebläseform ersetzt wird, zur
                              									Beseitigung der Asche. Der Luftstrom, welcher in der Richtung der Pfeile bei L eintritt, umspült die Bodenplatte H der Gebläseform von allen Seiten und tritt hierauf
                              									durch die beiden Ausmündungskanäle c in das Feuer F aus. Die Kanäle c sind
                              									so breit als möglich gehalten, um den von zwei Seiten kommenden Luftstrom über das
                              									ganze Feuer gleichmäſsig vertheilen zu können. Indem nun der Luftstrom jederzeit den
                              									Boden H umspült, erwärmt er sich, schützt jedoch auch
                              									gleichzeitig diesen Theil selbst vor starker Erwärmung.
                           Als besonders geeignet wird diese Gebläseform für Löthfeuer zum Hartlöthen
                              									bezeichnet; es soll das Loth und die Schlacke die Luftkanäle nicht versetzen,
                              									sondern leicht zu entfernen sein; auch soll durch die gleichmäſsige Vertheilung des
                              									Luftstromes beim Löthen kein Verziehen vorkommen. (Vgl. Würger 1881 241 * 431).
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
