| Titel: | Neuerungen an Sägenschränk- und Schärfapparaten. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 407 | 
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                        Neuerungen an Sägenschränk- und
                           								Schärfapparaten.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 33.
                        Neuerungen an Sägenschränk- und Schärfapparaten.
                        
                     
                        
                           Einen zweckmäſsigen Apparat zum gleichzeitigen Schärfen und
                              									Schränken von Bandsägeblättern hat C. Weitmann in
                              										Stuttgart (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 13200 vom 11. August
                              									1880) angegeben.Vgl. 1880 235 * 101. * 341. 236 * 18. Der Weitmann'sche Apparat
                                    											wurde an der Württembergischen Landesgewerbeausstellung 1881 von Krumrein und Katz im Gebrauch
                                    										vorgezeigt. Zum Schärfen der Säge wird hier – wie aus Fig. 7 bis
                              										10 Taf. 33 zu entnehmen – als Werkzeug eine Fräse g
                              									benutzt (vgl. dagegen Reifer 1881 240 * 95), deren Achse o auf dem Guſskörper
                              										c senkrecht zur Hypothenuse des Sägezahndreieckes
                              									gelagert ist und mittels Schwungrad durch Riemen oder Handkurbel direct angetrieben
                              									wird. Die Fräse ist nur auf drei Quadranten behauen (vgl. Fig. 9),
                              									während sich im vierten ein Einschnitt befindet, in welchen ein Transporteur p eingesetzt ist. Derselbe greift mit dem einen in Form
                              									der archimedischen Spirale gebildeten Ende bei jeder Umdrehung in den
                              									nächstfolgenden Sägezahn ein und schiebt diesen um eine Theilstrecke vor. Mit
                              									Rücksicht auf die Abnutzung ist der Transporteur sowohl achsial, wie radial
                              									verstellbar; er ist aber bei derselben Stellung für verschiedene Zahntheilungen
                              									brauchbar. Das Sägeblatt wird gegen die Fräse durch einen auf der Stange h sitzenden, vom Handrad l
                              									und Schraube k verstellbaren Bügel i angedrückt. Rollen m
                              									dieses Bügels übertragen diesen Druck an das Sägeblatt, wobei eine in ihrer
                              									Ausdehnung begrenzte und entsprechend gespannte Feder n
                              									sowohl als elastisches Zwischenstück dient, wie auch die Arbeit auf die ganze
                              									Schneide der Fräse vertheilt. Im Uebrigen ist diese Vorrichtung geeignet, das
                              									Sägeblatt auf genau gleiche Breite auszugleichen. Das Sägeblatt selbst wird während
                              									der Arbeit zwischen den Platten a und b geführt.
                           Der Schränkapparat besteht der Hauptsache nach aus den beiden doppelarmigen Hebeln
                              										g, welche auf dem gemeinschaftlichen Bolzen r gelagert sind. Sie werden von den Daumen der Achse
                              										S bei jeder Umdrehung der Achse einmal gleichzeitig
                              									aus einander gedrückt und nachher von der Feder u
                              									wieder zusammengezogen. Die Achse S ist im Gestell c unter einem Winkel von 60° gegen die Achse o gelagert und wird durch Kegelräder (Uebersetzung 1 :
                              									2) angetrieben. Die vorderen Hebelenden nehmen die eigentlichen Schränkeisen w auf, welche horizontal nach jeder Richtung parallel
                              									zu sich selbst verstellbar sind. Die Schränkung wird an den Schrauben x (Fig. 10)
                              									regulirt und kann durch Zurückschieben oder Entfernen der Schränkeisen ganz
                              									unterlassen werden. – Ein groſser Vortheil bei der Verwendung dieses Apparates
                              									besteht darin, daſs das Sägeblatt horizontal liegend bearbeitet werden kann, ohne
                              									daſs es straff über Rädern aufgespannt wird.
                           Zwei weitere Constructionen von Maschinen zum Schärfen bezieh.
                              									Schärfen und Schränken der Sägeblätter von J. Sudrat in
                              									Bordeaux sind in Armegaud's Publication industrielle,
                              									1881 S. 211 beschrieben, an welcher Stelle eine ausführliche historische Uebersicht
                              									über die Entwicklung dieser Maschinen gegeben ist. Das schärfende Werkzeug ist hier
                              									eine Schmirgelscheibe, welche bei der einen Anordnung, die nur zum Schärfen von
                              									Sägen jeder Art bestimmt ist, sammt ihrer Antriebsschnurscheibe in dem Bogen eines
                              									U-förrnigen Trägers
                              									gelagert ist; letzterer ist mit seinen offenen Armen gelenkig an einem Ständer
                              									befestigt, welcher auch die zugehörige Schnurrolle trägt, so daſs die
                              									Schmirgelscheibe mittels eines Griffes am Träger leicht von Hand auf die unter ihr
                              									gelagerte Säge gebracht werden kann. Das Gewicht der Scheibe und ihres Trägers ist
                              									durch einen belasteten Hebel möglichst ausgeglichen.
                           Die zweite Construction (Fig. 11 bis
                              										15 Taf. 33) soll das Schränken und Schärfen von Bandsägeblättern
                              									selbstthätig besorgen. Die auch hier beim Schärfen benutzte Schmirgelscheibe M setzt sich aus zwei einzelnen entsprechend geformten
                              									Scheiben (Fig. 12) so
                              									zusammen, daſs die eine dieser neben einander auf derselben Achse sitzenden Scheiben
                              									den oberen und die andere den unteren Theil eines Sägezahnes zu bearbeiten hat.
                              									Diese Schmirgelscheibe M ist mit ihrer Antriebrolle so
                              									mit einem nach allen nöthigen Richtungen verschiebbaren und verstellbaren Support an
                              									einem Arm H gelagert, daſs sie in genauer Schräge zu
                              									der Zahnstellung des unter ihr liegenden, über horizontalen Rädern straff
                              									angespannten Sägebandes eingestellt werden kann, auch nur auf die gewünschte Tiefe
                              									in das Sägeband eindringt.
                           Das Sägeband S wird dicht unterhalb der Schmirgelscheibe
                              									von zwei Backen N gehalten. Die Rücken- und
                              									Seitenführung erhält das Sägeband in einfacher und sicherer Weise durch zwei in
                              									Schlitzen gleitende Stahlblöcke o, welche infolge ihrer
                              									gelenkigen Verbindung mit einander für jede Blattstärke genau einstellbar sind. Der
                              									Arm H, welcher die Schmirgelscheibe trägt, gleitet
                              									seitwärts in Führungen des Maschinengestelles B und
                              									erhält eine sehr langsame Hin- und Herbewegung von den Hebeln C und D, um den Vorschub
                              									des Sägebandes zu gestatten. Wenn der Stein e des
                              									Schlitzhebels D im Todtpunkt steht, ist die Säge mit
                              									einer Zahnlücke so weit vorgeschoben, daſs die Schmirgelscheibe M in dieselbe eindringen kann, bis der Arm H wieder langsam zurückgeführt wird u.s.w. Während
                              									dieser Bewegung (vgl. Fig. 14)
                              									drängt sich die Zunge R gegen den folgenden noch nicht
                              									geschärften Zahn und zwingt denselben in die für seine Schärfung geeignete Lage. Die
                              									Zunge R ist in der aus Fig. 11
                              									sichtbaren Weise leicht verstellbar gelagert.
                           Zum Schränken wird die Schmirgelscheibe M abgestellt und
                              									es kommt dann eine zweite Zunge R1 in Thätigkeit. Die Schränkung erfolgt durch die
                              									Ansätze x an jeder Zunge R,
                                 										R1.
                           Eine weitere, aber sehr complicirte Anordnung zum Schärfen und
                              									Schränken von Sägen ist an G. W. Dudley, R. F. Way in
                              										Waynesborough und W. H. Hildebrandt in
                              										Afton-Nelson, Virginia, Nordamerika (* D. R. P. Kl. 38
                              									Nr. 13801 vom 7. April 1880) patentirt. Bei dieser Anordnung ist zur ältesten
                              									Schärfmethode, zum Feilen, zurückgegriffen und zwar beziehen sich die patentirten
                              									Neuerungen auf die möglichst elastische und geradlinige Führung der Feile beim Schärfen, Vorschub,
                              									während dieselbe beim Rückwärtsgang von der Säge abgehoben wird, und ferner auf die
                              									Lagerung der Säge, welche mit Hilfe eines um einen Zapfen schwingenden Gabelrahmens
                              									so geschieht, daſs sich die Säge ihren zu feilenden Zähnen entsprechend abwechselnd
                              									horizontal nach rechts oder links zur Feile verdrehen kann. Die Bewegung des
                              									Feilenrahmens sowie des schwingenden Lagerrahmens geschieht durch Hebel und
                              									Lenkstangen unter Vermittlung mannigfacher Räder von Nuthscheiben aus. Zum Schränken
                              									wird die schon von Fleck (1880 236 * 18) angegebene Vorrichtung verwendet.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
