| Titel: | Wassersäulenpumpe von C. Kröber in Stuttgart. | 
| Autor: | H–s. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 18 | 
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                        Wassersäulenpumpe von C. Kröber in Stuttgart.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Kröber's Wassersäulenpumpe.
                        
                     
                        
                           Die Vereinigung einer Wassersäulenmaschine mit einer Pumpe, welche, wie in D. p. J. 1880 230 * 282 mitgetheilt wurde, bereits von
                              									der Duisburger Maschinenbau-Actiengesellschaft und zwar
                              									in der Weise ausgeführt wurde, daſs eine durch Ventile ohne Hilfsrotation gesteuerte
                              									Wassersäulenmaschine zwei einfach wirkende Pumpen treibt, liegt nun noch in einer
                              									anderen nicht minder sinnreichen Construction vor, bei welcher der
                              									Differentialkolben eines und desselben mittels Schiebers gesteuerten, schwingenden
                              									Cylinders zugleich als Trieb- und als Pumpenkolben dient; dieselbe rührt von C. Kröber in Stuttgart (* D. R. P. Kl. 88 Nr. 14760 vom
                                 									20. Februar 1881) her und fuſst auf der Benutzung einer schwingenden
                              									Wasserkraftmaschine desselben Constructeurs, welche sich von dem bekannten
                              									Schmid'schen Motor (1875 215 * 15) nur dadurch unterscheidet, daſs die schwingende
                              									cylindrische Schieberfläche nicht am Mantel, sondern am Boden des Cylinders
                              									angebracht ist. Diese Schieberfläche ist wie bei dem gewöhnlichen Motor mit den
                              									Mündungen zweier Kanäle v und w (Fig. 16
                              									Taf. 2) versehen, von denen der erstere mit dem ringförmigen Cylinderraum um die
                              									erweiterte Kolbenstange herum, der letztere mit dem vollen Cylinderraum y hinter dem Kolben in Verbindung steht. Diese Kanäle
                              									gelangen bei den Schwingungen des mit Zapfen e im
                              									Gestell gelagerten Cylinders C wechselweise mit den
                              									Kanälen p, o und n des
                              									Schieberspiegels zur Deckung. Durch den Kanal o tritt
                              									das Aufschlagwasser ein und gelangt bei der in der Figur gezeichneten
                              									Schieberstellung vor den Kolben, welcher dadurch in den Cylinder getrieben wird; das
                              									hinter dem Kolben verdrängte Wasser entweicht durch die Kanäle w, p ins Freie. Während der Verschiebung des Kolbens im
                              									bezeichneten Sinne schwingt der rückwärtige Theil des Cylinders nach aufwärts, bis
                              									endlich, sowie der Kolben sein Hubende erreicht hat, der Kanal v mit n und der Kanal w mit o in Verbindung
                              									steht und der Kanal p abgesperrt ist. Das
                              									Betriebswasser gelangt demnach jetzt durch o und w hinter den Kolben und treibt denselben aus dem
                              									Cylinder, wodurch das Wasser von dem Kolben verdrängt und durch v, n in die Steigleitung r
                              									gedrückt wird. Sowohl diese Steigleitung, als auch der Eintrittskanal o für das Betriebswasser sind mit Windkesseln q und s versehen, welche
                              									die beim Umsteuern auftretenden Wasserstöſse zu mildern haben.
                           Soll nicht ein Theil des Betriebswassers selbst gefördert, sondern mit unreinem
                              									Aufschlagwasser reines Quellwasser gepumpt werden, so muſs im Schieberspiegel noch
                              									ein vierter Kanal f (Fig. 17)
                              									als Saugkanal für das Quellwasser angebracht werden. Die Cylinderkanäle w, v stehen dann mit den Kanälen p, f (wie gezeichnet), oder mit den Kanälen o, n in Verbindung. Im ersteren Falle saugt die vordere
                              									Kolbenseite Quellwasser an, die hintere verdrängt das verbrauchte Aufschlagwasser;
                              									im letzteren Falle tritt hinter den Kolben durch o, w
                              									wieder Betriebswasser und vor dem Kolben wird das Quellwasser verdrängt, um durch
                              									die Kanäle v, n in die Steigleitung r zu gelangen. Die gleiche Anordnung kann auch benutzt
                              									werden, wenn es sich darum handelt, mit einer kleinen Wassermenge, die unter hohem
                              									Gefälle zur Verfügung steht, eine gröſsere Wassermenge auf geringere Förderhöhen zu
                              									heben. Die Kanäle vertauschen dann natürlich ihre Rollen.
                           Selbstverständlich muſs das Verhältniſs der hinteren vollen Kolbenfläche zur vorderen
                              									Ringkolbenfläche dem Verhältniſs der Gefällshöhe zur Förderhöhe (oder umgekehrt)
                              									entsprechen. Um die Schieberflächen derart gegen einander drücken zu können, daſs sie
                              									wasserdicht an einander anschlieſsen und doch genügend leicht auf einander gleiten,
                              									sind an den Stellschrauben h der Cylinderzapfenlager
                              									Gummiplättchen hinterlegt.
                           
                              
                                 H–s.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
