| Titel: | Neuerungen an Sicherheitskurbeln. | 
| Autor: | C. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 22 | 
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                        Neuerungen an Sicherheitskurbeln.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Neuerungen an Sicherheitskurbeln.
                        
                     
                        
                           Mit Sicherheitskurbel (vgl. 1879 233 * 298) bezeichnet man die Kurbel einer von Hand
                              									bewegten Hebevorrichtung dann, wenn sie derart mit der Welle verbunden ist, daſs
                              									während des Herunterlassens der Last ihr Mitlaufen unterbleibt.
                           Eine solche Construction der Maschinenfabrik Rhein und Lahn
                                    										(Gauhe, Gockel und Comp.) in Oberlahnstein (* D. R. P. Nr. 15053 vom 8.
                                 									Februar 1881) ist in Fig. 24
                              									Taf. 2 veranschaulicht. Auf dem Vierkant der Kurbelachse sitzt ein mit einem oder
                              									mehreren Einschnitten versehenes Sperrrad A, welches an
                              									jeder Drehung der Achse theilnimmt. Auf den Naben von A
                              									sind die Handkurbel B und ein Sperrrad C drehbar, welche durch zwei Stehbolzen D und E unter sich starr
                              									verbunden sind. Ein auſsen angebrachter Sperrhaken F
                              									greift in die Zähne des Rades C und gestattet dessen
                              									Drehung sowie die der Kurbel nur nach einer Richtung.
                              									Der Bolzen D trägt eine Klinke G, welche entweder, wie gezeichnet, in den Einschnitt des Rades A eingreift, oder ganz zurückgeschlagen ist. Erfolgt im
                              									ersteren Falle eine Kurbeldrehung in der Pfeilrichtung, wie sie der Sperrhaken F gestattet, so überträgt sich dieselbe durch die
                              									Klinke G und das Sperrrad A auf die Kurbelachse; umgekehrt kann, wenn die Klinke G zurückgeschlagen ist, die Kurbelachse sich beliebig
                              									drehen, ohne die Kurbel aus ihrer Ruhe zu bringen.
                           In Fig. 25 Taf. 2 ist die Sicherheitskurbel von R.
                                    										Böttcher in Herne, Westphalen (* D. R. P. Nr. 14316 vom 28. December 1880)
                              									dargestellt, bei welcher die Handhabung der Sperrklinke unterbleibt. Die Vorrichtung
                              									besteht aus einem mit der Welle verkeilten Bremsrade A
                              									mit vorgeschraubtem Anschlagring B, einem auf dem
                              									Bremsrade drehbaren, am Umfang mit Sperrzähnen versehenen Kurbelring C, in welchem der Bremsbacken D, zwei Keilschrauben E, sowie die Mutter F eingelegt sind, und aus der radial angebrachten
                              									eigentlichen Kurbel G. Diese Kurbel ist mittels ihres
                              									Handgriffes fest eingeschraubt; letzterer soll dabei parallel zur Achse stehen, was
                              									sich durch Einlegen einer Blechscheibe zwischen G und
                              										D nach einigem Probiren erreichen läſst.
                           
                           Bei einem Druck auf den Handgriff im Sinne des Hebens wird die Welle durch Reibung
                              									mitgenommen; beim Loslassen der Kurbel in beliebiger Stellung wird die Welle durch
                              									die am Umfange der Kurbelscheibe angreifende Sperrklinke festgehalten, da die
                              									Gewindereibung zwischen G und F hinreicht, das freiwillige Zurückgehen der Kurbel zu verhindern. Beim
                              									Zurückziehen des Handgriffes sinkt die Last mit regulirbarer Geschwindigkeit nieder,
                              									wobei der Handgriff als Bremshebel wirkt. Die Keilschrauben E sind hinzugefügt, um eine von der Stellung des Handgriffes unabhängige
                              									Minimalreibung zu erzeugen und damit die Geschwindigkeit des Niederlassens zu
                              									begrenzen.
                           Hierher gehört auch die Anordnung, welche in der Augsburger
                                 										Kammgarnspinnerei (Director E. Mehl) getroffen
                              									ist, um bei von Hand bewegten Schleudermaschinen zu verhindern, daſs die Kurbel die
                              									drehende Person wider deren Willen mitreiſsen kann. Fig. 26
                              									Taf. 2 läſst das Wesentliche der Construction erkennen. Die Spiralfeder rückt die
                              									Klauenkupplung, durch welche Welle und Kurbel verbunden werden, ein. Diese
                              									Verbindung bleibt bestehen, so lange die Kurbel nach einer Richtung gedreht wird.
                              									Kehrt die Kraft an der Kurbel ihre Richtung um, so findet selbstthätiges Ausrücken
                              									statt; die Kurbel bleibt stehen, die Welle rotirt weiter.
                           
                              
                                 C.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
