| Titel: | Hydraulische Oelpresse ohne Einschlagtücher und mit selbstdichtendem Abschluss der Presskästen. | 
| Autor: | Schg. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 39 | 
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                        Hydraulische Oelpresse ohne Einschlagtücher und
                           								mit selbstdichtendem Abschluſs der Preſskästen.
                        Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 5.
                        Ehrhardt's hydraulische Oelpresse.
                        
                     
                        
                           Die neuere Art Pressen zur Herstellung von Oelkuchen, bei welchen man über einander
                              									gesetzte Formkästen benutzt, leiden an dem Nachtheil, daſs sich die Kuchen nach
                              									erfolgter Pressung schwer oder doch unter zu groſsem Zeitaufwande ausheben lassen.
                              									Es befinden sich nämlich an der breiteren Querseite der trapezförmigen Kästen ein
                              									oder zwei Verschlüsse, welche nach Einbringung der in Tücher geschlagenen Saat oder
                              									bei deren Entnahme gelöst werden müssen.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 243, S. 39
                              
                           M. Ehrhardt in Wolfenbüttel (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 14990
                                 									vom 8. Januar 1881) vermeidet diese lösbaren Verschlüsse bei seiner neuen
                              									hydraulischen Oelpresse, indem er die Seitenwände der einzelnen Formkästen aus
                              									festen Knaggen h bezieh. g
                              										(Fig. 5 bis 7 Taf. 5)
                              									bildet, welche bei stattfindender Pressung um den Stempel artigen Ansatz des darüber
                              									bezieh. darunter liegenden Kastens greifen (vgl. Textfigur
                                 										1). Die Knaggen h, welche die Querwände
                              									bilden, sind in ihrer Höhe so bemessen, daſs sie bei der gröſsten Entfernung der
                              									Kästen von einander Oeffnungen von etwa 50mm Höhe
                              									lassen, durch welche die Beschickung oder die Entnahme des Preſsgutes erfolgt. Für
                              									das Ausheben werden die Kuchen von der Presse selbst bereit gelegt, indem beim
                              									Niedergang des Preſskolbens, also bei der gegenseitigen Entfernung der einzelnen
                              									Formkästen, in Löchern der Knaggen g bei i eingesteckte Stifte so weit in entsprechende Nuthen
                              										k eingeschoben werden, daſs die auf der Sohle l des Kastens liegende, durchlochte Preſsplatte f und somit der darüber befindliche Kuchen bis an den
                              									Rand der Knaggen h gehoben wird. Bei der Entnahme des
                              									Kuchens bedarf es dann
                              									nur eines seitlichen Herausschiebens. Bevor die Füllung erfolgt, werden die Stifte
                              									aus der Nuth wieder zurückgezogen.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 243, S. 40
                              
                           Für derartige Pressen mit trapezförmigen Kästen dürfte es sich übrigens empfehlen,
                              									die einzelnen Formkästen so aufzubauen, daſs Breit- und Schmalseite abwechselnd über
                              									einander zu liegen kommen (vgl. Textfigur 2). Es
                              									würde dadurch eine gleichmäſsigere Druckvertheilung und demzufolge eine leichtere
                              									Auf- und Niederbewegung der Kästen erreicht werden.
                           
                              
                                 Schg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
