| Titel: | Reusch's frostfreie Hydranten. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 97 | 
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                        Reusch's frostfreie Hydranten.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Reusch's trostfreie Hydranten.
                        
                     
                        
                           Eine Reihe sehr gut durchdachter Constructionen von frostfreien Hydranten enthält die
                              									Patentschrift von Reusch in Wasseralfingen (* D. R. P.
                                 									Kl. 85 Nr. 14266 vom 21. September 1880). Bei diesen für alle möglichen Verhältnisse
                              									passenden Constructionen soll das Einfrieren dadurch verhindert werden, daſs das
                              									gegen das Innere der Rohrleitung sich öffnende Abschluſsventil, durch welches Wasser
                              									aus der Rohrleitung in das bewegliche oder feste Steigrohr gelangen soll, der
                              									Wasserströmung im Rohrstrange möglichst genähert und zwar so nahe gerückt wird, daſs
                              									es bei der gröſsten Oeffnung von der Wasserströmung in der Rohrleitung gerade
                              									berührt wird, indem es bei dieser Stellung dem Austritt des Wassers aus der
                              									Rohrleitung und dem verticalen Aufsteigen in das Hydrantenrohr durch allmähliche
                              									Ablenkung der Bewegungsrichtung die kleinsten Hindernisse darbietet.
                           Für diesen Zweck wird in jeden Leitungsstrang ein Façonstück t (Fig. 2 bis
                              										6 Taf. 9) eingeschaltet, welches eine nach oben gerichtete kurze, für den
                              									Wasseraustritt günstig geformte, durch eine guſseiserne Flansche g abgeschlossene Abzweigung hat. In der Mitte dieser
                              									Flansche ist der metallene Ventilsitz c befestigt,
                              									welcher an einem nach oben gerichteten Bügel eine Mutter zur Aufnahme des mit einem
                              									entsprechenden Gewinde versehenen Ventilbolzens b
                              									trägt, während seine untere Seite dem gegen das Innere der Rohrleitung sich
                              									öffnenden, auf den unteren Knopf des Ventilbolzens lose drehbaren, gut geliderten
                              									Ventil a als Abschluſs- oder Aufschlagfläche dient. Die
                              									auf der oberen Seite der Guſsflansche angegossenen Haken h dienen zur Aufnahme zweier Ansätze k der am unteren
                              									Hydrantenrohre beweglichen Schraubenhülse, so daſs bei entsprechender Drehung des an
                              									seinem unteren Rand geliderten Hydrantenrohres ein wasserdichter Abschluſs auf der
                              									oberen Seite des Ventilsitzes bewerkstelligt wird.
                           Zum Zweck der Benutzung des in Fig. 2
                              									dargestellten Hydranten wird das wasserdicht auf der Flansche aufgesetzte Steigrohr
                              									mittels des im Schacht angebrachten schmiedeisernen Steges u befestigt und die durch den beweglichen Bügel r hochgehaltene Schlüsselstange nach Umlegen des Bügels niedergedrückt,
                              									bis sie den Kopf d des Ventilbolzens erfaſst. So ist
                              									der Hydrant zur Benutzung fertig.
                           Wird Werth darauf gelegt, die Hydranteneinrichtung leicht zu überwachen und
                              									vorkommende Ausbesserungen bequem vornehmen zu können, so empfiehlt sich die Anlage
                              									eines weiten gemauerten, oder aus Beton hergestellten, nach oben für die Auflage
                              									eines eisernen Deckels verengten Schachtes (Fig. 2). In
                              									diesem Fall ist zu möglichster Vermeidung einer ungünstigen Einwirkung der äuſseren
                              									Temperatur geboten, etwa in halber Schachthöhe einen doppelten Bretterboden
                              									anzubringen; in diesem ist für das Hydrantenrohr ein entsprechend groſses Loch
                              									gelassen, welches während der Nichtbenutzung des Hydranten mit einem Deckel
                              									verschlossen ist (vgl. Fig. 4). Das
                              									Ventil selbst wird durch eine Glocke z, welche an der
                              									Stange G hängt, vor Schmutz geschützt. Wo auf eine
                              									leichte Zugänglichkeit der Ventileinrichtungen kein Werth gelegt wird, wo man also
                              									bei etwaiger Nachbesserung am Ventil den ganzen Hydranten ausgraben will, genügt ein
                              									enges Schachtrohr, welches unten an der Flansche g
                              									dicht aufgesetzt wird und in der Höhe des Bodens mit Schluſsdeckel versehen ist
                              									(vgl. hierüber 1881 239 * 435).
                           Bei der Construction Fig. 3 ist
                              									der Ventilbolzen d bis nahe an die Bodenfläche
                              									verlängert; es ist also ein sogen, festes Standrohr angewendet. Die
                              									Ventileinrichtung ist sonst die gleiche, wie oben beschrieben; doch ist hier noch
                              									eine Entwässerungsvorrichtung vorgesehen, welche aus einem Winkelhebel s besteht, dessen kurzer Arm mit einer Klappe die
                              									Oeffnung q verschliefst, wenn das Ventil geöffnet, also
                              									der längere Arm von der ringförmigen Wulst des Ventilbolzens nach unten gezogen
                              									wird. Die Oeffnung ist dann geschlossen, bevor das Ventil Wasser in das Steigrohr
                              									treten läſst, – eine Bedingung, welche früher (1881 240 * 256) bereits als
                              									nothwendig aufgestellt wurde.
                           Wo die Verhältnisse ein über den Boden hervorragendes festes Hydrantenrohr gestatten,
                              									wird dieser frei liegende Theil durch ein über dem Schachtkasten angebrachtes
                              									eisernes Gehäuse mit einer um ein Gelenk beweglichen Verschluſskappe (Fig.
                                 										7) geschützt, welche bei Benutzung des Hydranten umgelegt wird und somit
                              									den Ausguſs frei gibt.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
