| Titel: | E. F. Hirsch's Vorrichtungen zum Schleifen von Hohlglas. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 117 | 
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                        E. F. Hirsch's Vorrichtungen zum Schleifen von
                           								Hohlglas.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        Hirsch's Vorrichtungen zum Schleifen von Hohlglas.
                        
                     
                        
                           Das gebräuchliche Verfahren zum Abschleifen der Ränder von Hohlgläsern,
                              									beispielsweise von Lampencylindern wurde von E. F.
                                    										Hirsch in Radeberg (* D. R. P. Kl. 67 Nr. 14283 vom 1. December 1880) dahin
                              									verbessert, daſs über der als Schleiffläche benutzten Stirnfläche des von dem Kasten
                              										c (Fig. 41 und
                              										42 Taf. 10) umschlossenen Schleifsteines a
                              									eine kreis- oder ringförmige Führungsplatte d
                              									angebracht ist, in deren Löchern die abzuschleifenden Körper leicht gehalten werden,
                              									und daſs das Andrücken der Glaskörper gegen den Schleifstein mit Hilfe besonderer
                              									Vorrichtungen erfolgt. Hierdurch wird der Arbeiter, welcher sonst die Gläser mit der
                              									Hand in ihrer Lage erhalten und gegen den Stein drücken muſste, wesentlich entlastet
                              									und die Leistungsfähigkeit der Schleifmaschine bezüglich Menge und Güte der Arbeit
                              									erhöht. Zum Andrücken der Glaskörper gegen den Schleifstein kann ein Wasserkasten
                              										k dienen, welcher an einem Rollenzug mit
                              									Gegengewicht hängt und sich beim Niederlassen auf das Gestell i aufsetzt, während sein durch die Wasserfüllung
                              									belasteter elastischer Boden m auf die abzuschleifenden
                              									Gegenstände drückt. Durch einen Schlauch n ist der
                              									Wasserkasten k mit einem in solcher Höhe aufgestellten
                              									Behälter o verbunden, daſs aus diesem das Wasser in den
                              									herabgelassenen Wasserkasten k tritt, um auf dessen
                              									Boden m zu drücken, wogegen das Wasser aus dem
                              									gehobenen Kasten k von selbst in den Behälter o zurückläuft.
                           Während des Schleifens wird auf die Schleiffläche Wasser und Sand aufgegeben. Obwohl
                              									schon die Löcher in der Führungsplatte d so vertheilt
                              									sind, daſs auf eine möglichst gleichmäſsige Abnutzung der Schleiffläche hingewirkt
                              									wird, so empfiehlt es sich doch, die Platte d nicht
                              									fest zu lagern, sondern deren Verschiebung zu ermöglichen, damit die
                              									abzuschleifenden Flächen immer wieder mit anderen Stellen des Schleifsteines und mit
                              									frischem Schleifsand in Berührung kommen können. Zur Erzielung dieser
                              									Verschiebbarkeit kann die Führungsplatte mit Lappen g
                              									in Ausschnitten des Steinmantels c ruhen und mit
                              									Handgriffen h versehen sein. Bringt man in die
                              									Führungsplatten viereckige statt der runden Löcher an und setzt man sie in der aus
                              										Fig. 43 ersichtlichen Weise aus drei Theilen zusammen, so daſs die obere
                              									Platte a mit Längsführungsleisten für die Platte b und mit Querführungsleisten für die Platte c versehen ist, so läſst sich die lichte Weite der
                              									Oeffnungen leicht dem jeweiligen Durchmesser der zu schleifenden Gegenstände
                              									anpassen, weshalb die Anwendbarkeit einer solchen Platte nicht auf Gegenstände von
                              									ein und demselben Durchmesser beschränkt ist. Im Verticalschnitt Fig. 43 ist
                              									zugleich die doppelte
                              									Anordnung der Führungsplatte gezeigt, durch welche das Festhalten der zu
                              									schleifenden Körper an zwei Stellen ermöglicht wird, was bei hohen Körpern
                              									jedenfalls zweckmäſsig ist.
                           Soll statt der Stirnfläche des Schleifsteines dessen Umfang benutzt werden, so lagert
                              										Hirsch die Glaskörper in einem mit Führungsprismen
                              									versehenen Schlitten d (Fig. 44
                              									Taf. 10), bei dessen Verschiebung die Körper nach einander mit dem Umfang des
                              									Steines in Berührung kommen. Damit sie hierbei nicht vom Stein abgedrückt werden
                              									können, ist der Schleifstelle gegenüber eine Druckrolle c auf einer pendelnden Achse e angebracht,
                              									welche einen leichten Druck auf den vor die Schleifstelle gelangenden Glaskörper
                              									ausübt. Um den Stein so viel als möglich auszunutzen, können solche Lagerschlitten
                              										d auch noch nach den im Grundriſs Fig. 44
                              									angedeuteten Achsen xy, x1
                              									y1 und x2
                              									y2 angeordnet
                              									werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
