| Titel: | Neuerungen in der Gespinnstfabrikation; von Hugo Fischer. | 
| Autor: | Hugo Fischer | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 119 | 
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                        Neuerungen in der Gespinnstfabrikation; von
                           									Hugo Fischer.
                        Mit Abbildungen.
                        (Patentklasse 76. Fortsetzung des Berichtes S. 108
                           								Bd. 242.)
                        H. Fischer, über Neuerungen in der
                           								Gespinnstfabrikation.
                        
                     
                        
                           III) Verspinnen der Faserstoffe. Fortsetzung. (Tafel 12.)
                           c) Zwirn- und Ueberspinnmaschinen. Die beiden mit
                              									einander verwandten Verfahrungsarten zur Vereinigung zweier oder mehrerer Fäden
                              									durch Drehung, das Zwirnen und Umspinnen, unterscheiden sich durch die Vertheilung
                              									des Drahtes auf die einzelnen Fäden. Bei dem Zwirnen sind alle Fäden gleichwerthig,
                              									d.h. es vertheilen sich die Drehungen auf alle zu vereinigenden Fäden in gleicher
                              									Weise, so daſs jeder derselben eine Schraubenlinie darstellt. Sämmtliche
                              									Schraubenlinien besitzen gleiche Steigung. Das Arbeitsproduct des Um- oder
                              									Ueberspinnens setzt sich aus zwei verschiedenen Theilen zusammen, dem gestreckt
                              									liegenden Kernfaden und den diesen in Schraubenwindungen umhüllenden Deckfäden,
                              									Hieraus gehen sofort die Bedingungen für die Ausführung der beiden Arbeiten, des
                              									Zwirnens und Umspinnens, hervor. Bei ersterem müssen sämmtliche die zu vereinenden Fäden tragenden Spulen um eine gemeinsame
                              									Achse rotiren, welche für jeden einzelnen Faden die geometrische Achse der durch die
                              									Fäden gebildeten Schraubengänge ist; bei letzterem rotiren nur die Spulen, welche
                              									die Deckfäden tragen, um eine gemeinsame Achse, die der gestreckt liegende Kernfaden
                              									darstellt. Um gröſsere Fadenlängen auf kleinem Raum zwirnen oder umspinnen zu
                              									können, müssen sämmtliche Fäden eine gemeinsame Verschiebung in Richtung der
                              									Rotationsachse erhalten.
                           Unter den wenigen durch Patente geschützten Zwirnmaschinen
                              									verdient besondere Beachtung die Maschine zur Erzeugung zweilitziger Strohseile von
                              										Chr. Söeborg und L.
                                    										Petersen in Röskilde, Dänemark (* D. R. P. Nr. 3695 vom 21. Mai 1878). Das
                              									in zwei getrennten Kästen a und b (Fig. 1 Taf.
                              									12) angehäufte Stroh, Heu o. dgl. wird den rotirenden Röhrchen c1, c2 zugeführt und in
                              									diesen durch die kleinen Walzen d1, d2 und durch Ertheilung falschen Drahtes zu zwei
                              									Strohseilen von geringer Haltbarkeit verdichtet. Diese Seile vereinigen sich kurz
                              									vor dem Eintritt in die hohle Achse e des rotirenden
                              									Flügels f, verlassen diese nach erfolgter Zwirnung durch eine
                              									seitliche Oeffnung und werden als fertiges Seil, von den Transportwalzen g1, g2 und den Rollen h, i geleitet, dem Haspel k zugeführt. Die Transportwalzen sind an dem Flügel gelagert und erhalten
                              									die Drehung durch das mit dem Flügel umlaufende Rad l,
                              									welches sich auf dem feststehenden Zahnrad m abwälzt.
                              									Die Drehung dieses Rades überträgt weiterhin ein über die Scheiben n, o geleiteter Riemen entsprechend verkleinert auf den
                              									Haspel k, dem hierdurch mittels der festgehaltenen
                              									Schraube p eine langsame Verschiebung parallel zur
                              									Spindelachse ertheilt wird, welche der Aufwindung des fertigen Seiles entspricht,
                              										q ist die Antriebwelle, die Räder r und s übertragen deren
                              									Drehung auf die Röhrchen c1, c2 und die
                              									Flügelspindel e. Die in Folge der Zwirnung erlangte
                              									groſse Festigkeit des Seiles sichert der Maschine namentlich auch für die Zwecke der
                              									Landwirthschaft eine gewisse Bedeutung; zu Formzwecken in Gieſsereien, zur Umhüllung
                              									von Dampfleitungen, als Verpackungsmittel u. dgl. haben Strohseile schon seit
                              									längerer Zeit nutzbare Verwendung gefunden.
                           An dieser Stelle sei gestattet, noch auf zwei andere Constructionen von
                              									Strohseilspinnmaschinen hinzuweisen, die sich durch Einfachheit und
                              									zweckentsprechende Construction auszeichnen. Die mittels derselben hergestellten
                              									Seile sind einfache Gespinnste, daher von geringer Festigkeit und namentlich für die
                              									letztgenannten Verwendungsarten geeignet.
                           Die von der Königin Marienhütte zu
                              									Cainsdorf bei Zwickau gebaute und daselbst schon seit mehreren Jahren zu
                              									Gieſsereizwecken verwendete Maschine dieser Art ist eine der Verarbeitung des
                              									steifen, langhalmigen Strohes in Gröſse und Form entsprechend angepaſste
                              									Waterspinnmaschine mit liegender Spindel. Fig. 2 Taf.
                              									12 bringt dieselbe zur Darstellung. Der starke, cylindrisch abgedrehte Theil a der in Tischhöhe über dem Fuſsboden gelagerten
                              									Spindel ist centrisch ausgebohrt und einseitig parallel zur Längenachse geschlitzt.
                              									Der Flügel b, welcher während des Spinnens mittels
                              									Schraubenradvorgelege c mit 6mm Geschwindigkeit in der Secunde längs der
                              									Spindelachse verschoben wird, ist durch eine im Innern der Flügelnabe vorstehende
                              									Leiste, welche in den Spindelschlitz einfaſst, mit derselben auf Drehung
                              									verbunden.
                           Der Spindel und damit auch dem Flügel wird durch das Riemenvorgelege d, e1 (Uebersetzung 1 :
                              									1) Drehung ertheilt. Der schwache Spindeltheil f trägt
                              									die lose aufgeschobene Spule g, welche durch das
                              									Vorgelege h, i1
                              									(Uebersetzung 1 : 1,2) selbstständig Drehung empfängt. Durch das Voreilen der Spule,
                              									das für jede Flügelumdrehung 0,2 Umdrehungen beträgt, wird das Strohseil, welches
                              									durch die hohle Flügelachse a läuft und in Folge des
                              									Flügelumlaufes hierbei gedreht wird, aufgewunden. Da die Umdrehungszahl der Spule constant ist,
                              									der Spulendurchmesser sich aber während einer Bewickelung in weiten Grenzen ändert
                              									(von etwa 100 auf 300mm), so schwankt der
                              									Drehungsgrad des Seiles bedeutend; bei 15mm
                              									Seildicke kommen beispielsweise im Mittel auf 1m
                              									Länge etwa 13 Drehungen. Bei einer beobachteten Umdrehungszahl der Antriebwelle A gleich 114 in der Minute wurden 174m Seil in 20 Minuten auf die Spule gewunden, was
                              									einer stündlichen Leistung von 522m Seillänge
                              									entspricht. Nach erfolgter Spulenfüllung wird die Maschine durch Ueberführen der
                              									Riemen auf die Losscheiben e2, i2
                              									abgestellt und das Seil durch einen Arbeiter von der jetzt losen Spule abezogen. Zur
                              									Milderung der groſsen Steifheit der Strohhalme werden dieselben vor dem Beginn des
                              									Spinnens zweckmäſsig mit Wasser angefeuchtet.
                           Eine in constructiver Hinsicht elegante Lösung zeigt die
                              									Strohspinnmaschine von Hetherington und Comp. in
                              									Manchester, deren Vertretung für Deutschland, ebenso wie die der Maschine von Petersen, der Firma Jacob und
                                 										Becker in Leipzig übertragen ist. Diese Maschine besteht, wie die Skizze
                              										Fig. 3 Taf. 12 zeigt, nur aus einem um eine horizontale Achse drehbaren,
                              									rahmenartigen Flügel a, innerhalb welchem die Spule b gelagert ist. Die Flügeldrehung wird durch die Räder
                              										r1 bis r6, in dem der
                              									Aufwindung entsprechenden Verhältniſs verkleinert, auf die Spule übertragen. Von
                              									diesen Rädern ist r1
                              									fest mit dem Flügellager c verbunden. Auf ihm wälzt
                              									sich das Rad r2 ab,
                              									welches ebenso wie die anderen Räder an dem Flügel gelagert ist. Das zu spinnende
                              									Stroh wird in die hohle Flügelachse d eingeleitet und
                              									dann nach erfolgter Drahtgebung mittels des beweglichen Fadenleiters e der Spule zugeführt. Dieser Leiter ist um einen
                              									Zapfen f am Flügelrahmen drehbar und wird durch das
                              									Schraubenrad Vorgelege g, h und die Zugstange i so in schwingende Bewegung versetzt, daſs sich das
                              									Auge k der Spulenachse entlang bewegt und das auf die
                              									Spule laufende Seil in dichten Windungen vertheilt. Das Seil wird hierbei durch den
                              									das Leitauge enthaltenden gekrümmten Blechschirm, welcher sich auf die gestauchte
                              									Blattfeder l stützt, verdichtet. Die Spule wird durch
                              									den von der Feder m gedrückten Knopf n gehalten und kann nach der Füllung leicht
                              									ausgewechselt werden.
                           Das Patent der Niederlausitzer
                                    										Maschinenbau-Anstalt und Eisengieſserei, vormals Nommel und Jaeger in
                              									Cottbus (* D. R. P. Nr. 11258 vom 8. April 1880) bezieht sich auf den Speiseapparat
                              									einer Zwirnmaschine zur Herstellung geflammter Garne. Das Arbeitsproduct ist ein
                              									zweifädiges Gezwirn, das in bestimmten Zwischenräumen kurze, andersfarbige
                              									Vorgarnfadenstücke einschlieſst. Die Abtheilung dieser Fadenanhäufungen erfolgt mit
                              									Hilfe einer kleinen Walze a (Fig. 4 Taf.
                              									12), welche an der Eintrittstelle der Walzen b, c am
                              									Ende eines Hebels gelagert ist. Eine diesen Hebel in Schwingung versetzende Curvenscheibe
                              									bewegt die Walze a in der Pfeilrichtung und drückt sie
                              									hierbei periodisch gegen die rotirende Walze c. Die zur
                              									Aufnahme der Hauptfäden x dienenden Rinnen im Umfang
                              									der Walze a sind so tief, daſs durch die Berührung von
                              										a mit c der freie Lauf
                              									der Fäden nicht gehindert wird. Zwischen je zwei der Hauptfäden wird der Walze a der Füllfaden y
                              									zugeleitet und von dem Messer d am äuſseren
                              									Walzenumfang gehalten. Bei der Berührung von a mit c gibt d den Füllfaden
                              									frei, so daſs derselbe von b und c erfaſst und so lange fortgeführt wird, bis durch
                              									Andrücken von d an a und
                              									Abheben von c der Fadenauszug unterbrochen und der
                              									Faden selbst abgerissen wird.
                           Ant. Cortey in Lyon (* D. R. P. Kl. 73 Nr. 14866 vom
                                 									26. October 1880) gibt ein Verfahren und eine Maschine zur Herstellung eines Seiles
                              									an, welches aus einem metallenen Kern besteht, der mit mehreren durch Ueberspinnen
                              									von Drähten mit Garn erzeugten Litzen umsponnen ist. Die Bildung der Litzen und das
                              									Umwinden des Drahtkernes mit denselben erfolgt auf einer Maschine, deren Einrichtung
                              									in Fig. 5 Taf. 12 skizzirt ist. Zur Erzeugung der Litzen dienen die beiden
                              									Spulensysteme A und B.
                              									Dieselben bestehen aus den um die Stäbe a rotirenden
                              									Tellern b, welche die Deckfadenspulen c (hier Schleifspulen) tragen und der am oberen Ende
                              									eines jeden Stabes a befestigten Drahtspule d. Die hohle Achse e der
                              									Teller b, welche in den durch die hohle Welle w verbundenen Scheiben f
                              									und g gelagert ist, umschlieſst mit einer rahmenartigen
                              									Erweiterung die Drahtspule d und trägt am oberen Ende
                              									den durchbohrten Kopf h für die Leitung der Fäden, am
                              									unteren Ende ein kleines Stirnrad i. Umkreisen die
                              									Spulenteller b in Folge der Drehung der Welle w diese letztere, so wälzt sich das Rad i in dem feststehenden, innen verzahnten Kranz k ab, wodurch die Deckfadenspulen c um die Achse e rotiren.
                              									Hierbei umwinden die Deckfäden bei dem Austritt aus dem Spindelkopf h den Kerndraht. Die so gebildeten Litzen werden durch
                              									Leitrollen l1, l2 nach dem
                              									durchbohrten Kopf m am oberen Ende der hohlen Welle w geleitet und umwinden hier den von der Spule n kommenden Kerndraht des Seiles. Diese Spule stüzt
                              									sich auf den zur Lagerung der Scheibenwelle w dienenden
                              									feststehenden Stab o. Durch das Aufwinden des fertigen
                              									Seiles auf eine Spule p wird die für das geregelte
                              									Umspinnen erforderliche Geschwindigkeit der Kernfäden erzielt.
                           Eine hübsche Anordnung von Drahtüberspinnmaschinen, bei denen die
                              									Deckfäden auf Schleifspulen gewunden sind, weist die Maschine von John Clapham in Leeds (* D. R. P. Nr. 7924 vom 23.
                                 									November 1878) auf. Jede der Deckfadenspulen ist auf eine hohle Achse geschoben,
                              									durch welche der Kernfaden geleitet ist, so daſs die Fortbewegung des Kernfadens in
                              									der Richtung der Spulenachse erfolgt. Erhält die Spulenwelle mittels eines Schnurentriebes
                              									Drehung, so legt sich der von dem fortschreitenden Kernfaden von der Spule
                              									abgezogene Deckfaden in Schraubenwindungen um den ersteren, deren Steigung von dem
                              									Verhältniſs zwischen Umlaufsgeschwindigkeit der Spule und Geschwindigkeit des
                              									Kernfadens abhängt. Die Richtung der Spulendrehung bestimmt den Drehungssinn der
                              									Schraube. Durch Hintereinanderordnen mehrerer Deckfadenspulen derart, daſs die
                              									Spulenachsen in eine Gerade fallen, kann der Kernfaden bei wechselnder
                              									Drehungsrichtung der Spulen mit sich kreuzenden Deckfadenlagen umwickelt werden.
                           Für Ueberspinnmaschinen mit maschinellem Antrieb empfiehlt A. Kurtz in Reutlingen (* D. R. P. Nr. 10447 vom 31.
                                 									October 1879) eine bei Fadenbruch selbstthätig wirkende Abstellungsvorrichtung,
                              									welche die Fig. 6 Taf.
                              									12 vorführt. Der Antrieb des Spulentellers a erfolgt
                              									durch die Reibungsscheiben b, c. Der von der Spule d kommende Kernfaden läuft durch die hohle Achse des
                              									Tellers a nach der Spule e. Vor dem Eintritt in diese Welle wird er mit den von den Spulen f über die Leitstäbchen g
                              									geleiteten Deckfäden umwunden. Die Drehung der Spule e
                              									wird mittels der Radvorgelege h und Schraube i von der Tellerspindel abgeleitet, so daſs bei
                              									Abstellung der Spindel auch die Bewegung des Kernfadens unterbrochen wird. Zwischen
                              									Leitstäbchen g und Spule f
                              									läuft der Deckfaden im gespannten Zustand durch ein Auge des Stäbchens k und hält dieses erhoben. Bei dem Bruch des Fadens,
                              									also Entspannung desselben, fällt dieses Stäbchen herab, tritt bei geeigneter
                              									Stellung des Tellers a in die Bohrung o der Gestellplatte p ein
                              									und hemmt damit die Weiterdrehung des Tellers, so daſs die Reibungsscheiben b, c gleiten. Der directe Antrieb der Spule e durch das Vorgelege h, i
                              									bedingt im Verlauf der Bewickelung einer gröſseren Fadenlänge eine Aenderung in dem
                              									Ansteigen der von den Deckfäden gebildeten Schraubengänge, da die Geschwindigkeit
                              									des Kernfadens proportional der Vergröſserung des Spulendurchmessers wächst;
                              									gleichzeitig findet hierbei in Folge der Verkleinerung des Durchmessers von Spule
                              										d eine Veränderung der Fadenspannung statt.
                           Derartige Spannungsänderungen müssen namentlich dann von
                              									störendem Einfluſs sein, wenn der Kernfaden aus einem leicht dehnbaren, elastischen
                              									Material (Kautschuk o. dgl.) besteht, und werden sich in ungleichmäſsiger Bedeckung
                              									des Kernfadens und ungleichförmiger Aufwindung des fertigen Productes äuſsern.
                              									Diesem suchen Reinshagen und Hüttenhoff in Barmen (* D. R. P. Nr. 14626 vom 21. Januar 1881) durch
                              									Anwendung eines zwischen die Kernfadenspule und die Deckfadenspule eingeschalteten
                              									Spannungsregulators zu begegnen. Der Kernfaden ist über einen aus zwei festen und
                              									einer losen Rolle zusammengesetzten Flaschenzug geleitet und erhält durch die
                              									Belastung der losen Rolle eine constante Spannung. Eine mittels Laufgewicht
                              									belastete Bandbremse, deren Gewichtshebel mit der losen Rolle durch eine Schnur verbunden ist, belastet
                              									die Kernfadenspule. Müſste in Folge der Spulenverkleinerung die Spannung des
                              									ablaufenden Kernfadens zunehmen, so hebt sich die lose Rolle und entlastet dabei
                              									durch Anheben des Bremshebels die Spule, bis ein neuer Gleichgewichtszustand
                              									herbeigeführt ist. Die Entlastung erfolgt sehr allmählich, da die lose Rolle nur mit
                              									der Hälfte derjenigen Geschwindigkeit steigt, mit welcher der Kernfaden
                              									fortschreitet.
                           Ein Beispiel für das Umspinnen eines endlosen Kernfadens bietet die Maschine zur Herstellung von
                              									Dichtungsringen von H. Bollinger in Mailand (* D. R. P.
                                 									Nr. 12644 vom 2. Juni 1880), welche Fig. 7 Taf.
                              									12 in ihrer principiellen Einrichtung nochmals (vgl. 1881 240 * 442) vorführt. Der
                              									durch Umwinden der beiden Walzen a, b mittels
                              									Asbestfäden in entsprechender Stärke erzeugte endlose Kernfaden durchläuft die hohle
                              									Welle c, welche an dem zu einer Scheibe d erweiterten Ende die Deckfadenspule e trägt. Die Walzen a und
                              										b erhalten langsame, die Scheibe d rasche Drehung, so daſs sich die von den Spulen e ablaufenden Deckfäden in Schraubenwindungen um den
                              									Kernfaden legen, deren Steigung von der Drehungsgeschwindigkeit der Walzen a, b abhängt. Das Lager der Walze b ist in einer Gleitbahn verschiebbar und durch das
                              									Gewicht g so belastet, daſs die endlose Schnur auch
                              									dann gleich stark gespannt bleibt, wenn die Dicke derselben durch die aufgelegten
                              									Deckfäden vergröſsert wird. Für das Einführen des Kernfadens in das Innere der Welle
                              										c dient der zur Wellenachse parallel laufende Spalt
                              										f. Den Antrieb von c
                              									bilden zwei Zahnräder h und i, welche mit dem treibenden Rad k in
                              									Eingriff stehen und derart angeordnet sind, daſs eines derselben auch dann mit dem
                              									Rad der Welle c in Eingriff bleibt, wenn dem anderen
                              									Rad der Wellenspalt gegenüber steht. Die Bewickelung des Kernfadenringes erfolgt
                              									erst mit dünnen Asbestfäden und zum Schutz dieser mit einer entgegengesetzt
                              									steigenden Lage feinen Messingdrahtes.
                           J. Clapham in Leeds verläſst das bisher befolgte
                              									Princip, den Kernfaden durch Umkreisen der Deckfadenspulen mit anderen Fäden zu
                              									bedecken, und ertheilt dem Kernfaden sowohl die Drehbewegung, als die
                              									Achsialverschiebung. Dieser Gedanke kann zweckmäſsig sein, wenn der Deckfaden so
                              									voluminös und dabei so wenig haltbar ist, daſs die Deckfadenspulen für die Aufnahme
                              									einer gröſseren Fadenlänge sehr groſse Abmessungen erhalten müſsten und der
                              									Zusammenhang des Fadens gefährdet würde. Die von dem Genannten angegebene Maschine
                              									(* D. R. P. Nr. 6245 vom 1. October 1878; Zusatzpatent zu Nr. 4704 vom 28. August
                              									1878) dient zum Umspinnen eines festen Kernfadens aus Flachs, Baumwolle o. dgl. mit
                              									losem Vorgespinnst aus gleichem oder anderem Material, welches durch Kratzenbänder
                              									direct der
                              									Krempeltrommel entnommen wird. Diese Bänder sind über die beiden Trommeln a, b (Fig. 8 Taf.
                              									12) geleitet, von denen a dicht an der Trommel T und b dicht an den
                              									Kernfaden angestellt ist. Die Drehung wird dem letzteren derart durch zwei Flügel
                              										c und d ertheilt, daſs
                              									der bereits vorhandene Draht des Fadens nicht geändert wird. Die Röhrchen e und f stützen den Faden
                              									an der Bewicklungsstelle gegen den von dem auflaufenden Deckfaden ausgeübten
                              									seitlichen Zug.
                           d) Fadenwächter für Spinn- und
                                 										Zwirnmaschinen, Die Abstellung dieser Maschinen bei dem Bruch eines Fadens
                              									ist meist eine theilweise, d.h. sie beschränkt sich nur auf die
                              									Auſserthätigkeitsetzung derjenigen Werkzeuge, welche auf den Faden vor erfolgtem
                              									Bruch einwirkten, also auf die Transportwalzen (Streckcylinder) und die Spindel. Der
                              									Bruch des Fadens erfolgt entweder zwischen der Vorgarnspule und den Transportwalzen
                              									(Zwirnmaschinen), oder zwischen diesen und der Spindel (Spinnmaschinen). Zur Anzeige
                              									des Bruches dienen in den meisten der vorliegenden patentirten Constructionen
                              									derartiger Abstellvorrichtungen kleine Fühlhebel, welche durch den zwischen
                              									Streckwerk und Spindel bezieh. Vorgarnspule ausgespannten Faden in einer bestimmten
                              									Stellung erhalten werden. Bei Fadenbruch, also Wegfall der Fadenspannung, ändern
                              									dieselben ihre Lage und bewirken dabei die Einstellung der Fadenlieferung nach der
                              									Spindel entweder durch Ausrücken der Streckcylinder, oder durch Abheben des Ober-
                              									vom Untercylinder, oder durch Stillstellung der Vorgarnspule. In den ersten beiden
                              									Fällen findet zuweilen gleichzeitig die Abstellung der betreffenden Spindel statt.
                              									Einrichtungen der letzten Art eignen sich besonders für Zwirn- und Duplirmaschinen,
                              									indem bei dem Bruch eines der zu vereinigenden Fäden durch Festhalten sämmtlicher
                              									Vorgarnspulen auch die übrigen Fäden gebrochen werden, so daſs die Bildung
                              									fehlerhafter Gezwirne sicher vermieden ist.
                           Eine Einrichtung zum selbstthätigen Ausrücken des Streckwerkes an Feinspinnmaschinen
                              									erhielt H. Martiny in Adersbach, Böhmen (* D. R. P. Nr.
                                 									7738 vom 14. Mai 1879) patentirt. Dieselbe ist in Fig. 9 und
                              										10 Taf. 12 dargestellt, aus welchen zu ersehen, daſs der wirksame Theil
                              										a des Einziehcylinders nicht fest mit der Achse b verbunden ist, sondern sich nach Lösen der Kupplung
                              										c frei um diese Achse drehen kann. Die treibende
                              									Hälfte der Klauenkupplung c ist mit Nuth und Feder mit
                              									der Achse b verbunden und kann in der Längenrichtung
                              									der letzteren verschoben werden. Die Stirnfläche der Randscheibe d bilden zwei halbe Schraubengänge. Hiedurch entstehen
                              									zwei Zähne, welche bei eingerückter Kupplung in einer Normalebene zur
                              									Streckwalzenachse liegen, die auch den Zapfen e des um
                              										f drehbaren Fühlhebels g enthält. Der gespannte Faden drückt das freie Ende m des Fühlarmes zurück und hält dadurch den Zapfen e auſserhalb der Bahn der Zähne; nur bei Fadenbruch, wo die Stützung
                              									des Armes m aufhört, tritt der Stift e zwischen die Zähne der Kupplung und bildet einen
                              									seitlichen Stützpunkt für die verschiebbare Kupplungshälfte. Die schraubenförmig
                              									ansteigenden Zahnflanken gleiten an dem Stift entlang und bewirken durch
                              									Seitwärtsdrängen der Kupplung die Ausrückung des Walzenmantels a.
                           Bei dem für Zwirnmaschinen bestimmten Fadenwächter von S. Emsley und S. Smith in Bradford (Erl. * D. R. P. Nr.
                              									3974 vom 8. März 1878) erfolgt die Abstellung durch Abheben der in einem Hebel
                              									gelagerten Oberwalze von der Unterwalze. Dadurch, daſs dieser Hebel bei der
                              									Walzenverschiebung auch eine Reibungskupplung löst, welche die Spindel mit dem
                              									Schnurenwürtel verbindet, erfolgt neben der Walzenabstellung auch zugleich die
                              									Stillstellung der Spindel.
                           In mehreren der patentirten Einrichtungen findet das Lüften der
                              									Einziehwalzen bei eingetretenem Fadenbruch durch Einschieben eines dünnen
                              									Metallplättchens zwischen die Walzen statt. Zum Schutz gelangten hierbei neue
                              									Mechanismenreihen, welche die Bewegung des Fühlhebels auf das Hebeplättchen
                              									übertragen. Hierher gehört die Construction von G.
                                 										Fromm in Mülhausen (Erl. * D. R. P. Nr. 2467 vom 18. Januar 1878 und
                              									erloschener Zusatz Nr. 5608 vom 21. November 1878), welche dem Hauptpatent folgend
                              									in Fig. 11 Taf. 12 abgebildet ist. Der von der Vorgarnspule kommende Faden
                              										a ist über die Walzen b und c nach der Spindel d geleitet. Die Walze b
                              									empfängt Drehung und überträgt diese auf die lose auf ihr ruhende Walze c. Dicht unterhalb der Walze c ruht der Fühlhebel e auf dem straff
                              									gespannten Faden, während das mit dem Arm desselben verbundene Plättchen f auf der Walze b liegt.
                              									Den Druck des Fühlhebels gegen den Faden regulirt das kleine Gewicht h. Die Theile e, f, h sind
                              									frei um den feststehenden Stab i drehbar und vor jedem
                              									Walzenpaar angeordnet. Der Fadenbruch bedingt die Näherung des Plättchens f an die Berührungsstelle der Walzen; diese erfassen
                              									dasselbe und ziehen es, da ihre Drehungsrichtung mit der Bewegungsrichtung des
                              									Plättchens zusammenfällt, zwischen sich. Die Oberwalze wird hierbei angehalten und
                              									der fernere Einzug von Vorgarn gehindert.
                           John Boyd in Glasgow (Erl. * D. R. P. Nr. 4105 vom 21.
                              									Juni 1878) überträgt, wie nach ihm Gebrüder Franke in
                              									Chemnitz (Erl. * D. R. P. Kl. 86 Nr. 5104 vom 27. Juli 1878), die Anwendung eines
                              									Hebeplättchens auf solche Duplir- und Spulmaschinen, bei denen die Spule auf dem
                              									Rand einer rotirenden Scheibe ruht und durch die Umfangsreibung gedreht wird.
                              									Eigentümlich ist diesen beiden Constructionen noch die Anwendung einer besonderen
                              									stetig rotirenden Flügelwalze zur Einrückung des Hebeplättchens. Zur
                              									Charakterisirung der zahlreichen von J. Boyd
                              									angegebenen Constructionsformen diene Fig. 12
                              									Taf. 12. Der an dem horizontal gelagerten Gleitstück a drehbar befestigte
                              									Fühlhebel b wird durch den angespannten Faden so hoch
                              									gehalten, daſs die Zähne der rotirenden Flügelwelle c
                              									frei unter der Nase o des Fühlhebels vorüber gehen.
                              									Das. Gleitstück a stützt bei e den um f drehbaren Hebel g so, daſs das Plättchen h
                              									die Spulentrommel i nicht berührt. Tritt bei Fadenbruch
                              									die Nase o in den Bereich der Flügelwelle c, so bewirkt diese eine Linksschiebung des
                              									Gleitstückes a und damit Auslösung des Hebels g. Dieser fällt herab und bringt einerseits das
                              									Plättchen h zwischen Spule und Spulentrommel,
                              									andererseits durch fortgesetzte Linksschiebung des Gleitstückes den Fühlhebel aus
                              									dem Bereich der Flügelwelle. Durch einfache Umordnung der Mechanismen läſst sich
                              									diese Einrichtung auch für die Abstellung der Spindeln verwenden, wie dies Boyd ebenfalls in der Patentschrift zeigt.
                           Eine den gleichen Grundgedanken verfolgende Abstellvorrichtung
                              									für Einziehwalzen und Spindel von Zwirnmaschinen ist die von Cöl. Martin in Verviers (* D. R. P. Nr. 6973 vom 7. Mai 1878). Die
                              									einzelnen Fühlhebel a (Big. 13 Taf. 12), deren Zahl mit
                              									derjenigen der zu duplirenden Fäden übereinstimmt, erfassen diese Fäden vor dem
                              									Eintritt in die Einziehwalzen b, c. Sie sind lose auf
                              									den cylindrischen Stab d gesteckt und besitzen bei
                              									ungebrochenen Fäden die gezeichnete Stellung. Der Stab d trägt ebenfalls lose die Klinke e mit dem
                              									parallel zu den Einziehwalzen liegenden Drahtstäbchen f. Diese Klinke stützt den um g drehbaren Hebel
                              										h, dessen Arm i eine
                              									kleine Walze trägt. Der Arm k wirkt durch die Stange
                              										l abwärts auf die Frictionskupplung m zwischen Spindel und Schnurlauf. Reifst einer der
                              									Fäden, so fällt der betreffende Fühlhebel a herab,
                              									veranlaſst durch den Stoſs gegen das Stäbchen f das
                              									Zurückziehen der Klinke e und damit das Auslösen des
                              									Hebels h. Die Feder n ist
                              									entlastet und bewirkt das Oeffnen der Kupplung m und
                              									die Erhebung der Oberwalze b. Die gegen den Umfang
                              									dieser letzteren drückende Walze des Armes i klemmt
                              									hierbei die Fäden fest.
                           Bei dem Fadenwächter von L. C.
                                    										Marshall in Belfast (* D. R. P. Nr. 7739 vom 14. Mai 1879) erfolgt die
                              									Fadenleitung durch den Schlitten a (Fig. 14
                              									Taf. 12) und den damit verbundenen kleinen Bügel b. Der
                              									Faden ist hierdurch vor und hinter den Einziehwalzen c,
                                 										d erfaſst und der auf der festen Stange e
                              									verschiebbare Schlitten a stützt sich gegen eine
                              									Schraubenfeder, welche angespannt ist, sobald die Fadenleiter in einer Ebene liegen,
                              									welche normal auf der Achse der Einziehwalzen c, d
                              									steht und die Länge dieser Walzen halbirt. Diese Feder sucht hierbei den Schlitten
                              									längs der Stange e, also normal zur Bildfläche, zu
                              									verschieben und dadurch den Faden neben die Einziehwalzen zu führen, so daſs die
                              									Lieferung desselben unterbrochen wird. Bei ungebrochenem Faden hindert diese
                              									Schiebung die Stange f, welche in einem Einschnitt der
                              									Stange e liegt. Die Feder wird erst dann entlastet und
                              									dadurch der Transport des Fadens unterbrochen, wenn der Faden reifst und der
                              									Fühlhebel h, unter der Wirkung des Gewichtes g rückwärts schwingend, gegen den Arm f stöſst und diesen aus dem Einschnitt der
                              									Führungsstange e hebt.
                           Einen Fadenwächter für Feinspinnmaschinen, bei welchem die
                              									Vorgespinnstzuführung durch Hemmung der Spulendrehung unterbrochen wird, gibt T. Mitchell in Bradford, England (Erl. * D. R. P. Nr.
                              									8233 vom 29. Juni 1879) an. Derselbe dürfte wohl kaum zu den empfehlenswertheren
                              									Anordnungen gehören, da durch den Fadenabzug von der Vorgarnspule a (Fig. 15
                              									Taf. 12) von letzterer zugleich auch die Welle b mit
                              									Hilfe der Kegelräder c in Drehung versetzt werden muſs.
                              									Der Vorgarnfaden muſs daher schon eine ziemlich groſse Festigkeit besitzen, um die
                              									beträchtlichen und dabei noch leicht veränderlichen Reibungswiderstände in diesen
                              									Theilen zu überwinden. Das Kegelrad d der Welle b dient als Sperrrad; in dasselbe fällt bei Fadenbruch
                              									das Ende des doppelarmigen Fühlhebels e ein und hindert
                              									dadurch die Weiterdrehung der Vorgarnspule. Der Faden wird daher, da die Einzieh-
                              									und Streckwalzen f, g, h nicht abgestellt werden, in
                              									der Nähe der Spule a abgerissen. Auch hierin liegt eine
                              									Unvollkommenheit der Einrichtung, da dieses abgerissene Fadenstück Abfall bildet.
                              									Die zweite in der Patentschrift dargestellte Ausführungsform, bei welcher die
                              									Spulendrehung auf das Sperrrad d durch eine Schnur
                              									übertragen wird, leidet an denselben Mängeln.
                           Zweckmäſsiger ist die für Zwirnmaschinen bestimmte, auf gleichem
                              									Grundgedanken beruhende Abstellvorrichtung von W.
                                 										Garnett und Th. Smith in Halifax (Erl. * D. R.
                              									P. Nr. 9440 vom 11. November 1879). Die doppelarmigen Fühlhebel a (Fig. 16
                              									Taf. 12), welche um die feste Achse b leicht drehbar
                              									sind, wirken zwischen den Einziehwalzen c und
                              									Vorgarnspulen d auf die Fäden; ihre Anzahl ist gleich
                              									derjenigen der Fäden. Der eine Hebelarm trägt das Gewicht e, welches durch den ungebrochenen Faden gehoben wird; das Ende des
                              									zweiten Hebelarmes tritt hierbei aus der Bahn der Zähne des Sperrrades f, das mit der Vorgarnspule d verbunden ist und mit dieser rotirt.
                           John Boyd in Glasgow (* D. R. P. Nr. 12723 vom 27.
                                 									Februar 1880) gibt eine Reihe von Ausrückvorrichtungen für Spul-, Duplir- und
                              									Zwirnmaschinen an, welche dadurch charakterisirt sind, daſs die Vorgarnspulen von
                              									drehbaren Hülsen getragen werden, auf welche sich belastete Schnüre aufwinden. Die
                              									Reibung zwischen Spule und Hülse ist so groſs, daſs durch den Abzug der Vorgarnfäden
                              									die Hülsen gedreht und die Schnüre aufgewickelt werden. Bei Fadenbruch findet durch
                              									die Schnurenbelastung die Rückdrehung der Spule und damit die gleichzeitige
                              									Abstellung aller übrigen Vorgarnspulen statt Eine auf diesem Princip beruhende specielle
                              									Ausführungsform dieser Abstellvorrichtung zeigt die Fig. 17
                              									Taf. 12. Die einzelnen Fäden sind auf dem Wege nach den Einziehwalzen a, b durch eine Bohrung des kleinen Hohlcylinders c geleitet. Innerhalb dieses Hohlcylinders verschiebt
                              									sich in verticaler Richtung das mit dem Gewicht d
                              									belastete Stäbchen e, in dessen tiefster Stellung eine
                              									normal zur Stäbchenachse stehende Bohrung mit der Cylinderbohrung correspondirt, so
                              									daſs die Spulenfäden ungehindert hindurch gleiten können. Auf die Hülsen f, welche die Spulen g
                              									tragen, sind dünne, durch die Stäbchen h1, h2 belastete Schnuren aufgewunden. Das Moment der
                              									Reibung zwischen Spule und Hülse ist gröſser als das der Schnurenbelastung, so daſs
                              									die um i drehbaren Belastungsstäbchen bei dem
                              									Fadenabzug gehoben sind. Unterhalb der Stäbchen h1, h2 liegt das von dem Hebel k getragene Querstäbchen l, welches durch das
                              									Gewicht d gehoben wird. Fällt bei dem Bruch eines
                              									Fadens das betreffende Stäbchen h auf l, so muſs das auf den Drehpunkt o des Hebels k bezogene
                              									Moment des hierbei erzeugten Druckes gröſser sein als das auf den gleichen Punkt
                              									bezogene Moment des Gewichtes d. Das Stäbchen e wird gehoben und das Fadenauge desselben zieht die
                              									Spulenfäden in das Innere des Hohlcylinders und klemmt sie daselbst fest, so daſs
                              									bei fortgesetzter Drehung der Einziehwalzen a, b auch
                              									die übrigen Fäden reiſsen. Die Enden der gebrochenen Fäden stehen vor der Hülse c vor und können leicht wieder angeknüpft werden.
                           Anstatt die Drehung der den Vorgespinnstfaden liefernden Spule
                              									bei dem Bruch des Fadens zu unterbrechen, kann auch eine besondere rotirende
                              									Bremsscheibe, um welche der Faden ohne Gleitung geführt ist, gehemmt werden, wie
                              									dies die Abstellvorrichtung für Feinspinnmaschinen von E.
                                 										Bensel und A. A. Zimmermann in Waiden bürg,
                              									Schlesien (Erl. * D. R. P. Nr. 7711 vom 12. März 1879) zeigt. Bei diesem in Fig.
                                 										18 Taf. 12 dargestellten Apparat ist die an ihrem Rande mit einer tief
                              									eingeschnittenen Kerbe zur Aufnahme des Fadens versehene Bremsscheibe a zwischen der Vorgarnspule und den Walzen b, c auf der Achse d
                              									drehbar gelagert. Mit der Bremsscheibe verbunden ist das Sperrrad e, sowie eine glattrandige Scheibe, auf deren Umfang
                              									der Sperrzahn f ruht, sobald der Apparat auſser
                              									Wirksamkeit gesetzt wird. Der Sperrzahn ist mit dem um g drehbaren Fühlhebel h verbunden, welcher
                              									sich bei gespanntem Faden zwischen Streckwerk i, k und
                              									der Spindel gegen den Gespinnstfaden stützt und den Sperrzahn auſser Eingriff mit
                              									dem Sperrrad e hält, so daſs die Bremsscheibe
                              									ungehindert rotiren kann. Bei dem Bruch des Fadens tritt der Sperrzahn in die
                              									Verzahnung des Rades e ein und hemmt somit die weitere
                              									Abwicklung von Vorgespinnst.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
