| Titel: | Neuerungen an verticalen Dampfkesseln. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 177 | 
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                        Neuerungen an verticalen
                           								Dampfkesseln.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 15.
                        Neuerungen an verticalen Dampfkesseln.
                        
                     
                        
                           Den Verticalkesseln, besonders den für den Kleinbetrieb
                              									bestimmten, hat man in jüngster Zeit viel Aufmerksamkeit gewidmet und sie nach
                              									verschiedenen Richtungen weiter auszubilden sich bestrebt.
                           Als neuere Verticalkessel ohne Röhren sind zunächst die
                              									folgenden zu verzeichnen: Keable's Kessel, in Fig.
                                 										1 Taf. 15 nach Engineering, 1881 Bd. 32 S. 61
                              									dargestellt, hat trotz der sehr einfachen Anordnung eine nicht unbedeutende
                              									Heizfläche. In die verhältniſsmäſsig weit gehaltene Feuerbüchse ist ein Wassertopf
                              									eingehängt, der von einem weiten Querrohr durchzogen wird. Von der Mitte des
                              									letzteren führt ein Verticalrohr direct in den Schornstein. Mittels des im tiefsten
                              									Punkte des Topfes mündenden Rohres kann der Schlamm jederzeit abgeblasen werden.
                           Bei dem in Fig. 2 und
                              										3 Taf. 15 nach der Revue industrielle, 1881
                              									S. 133 gezeichneten Kessel von Fougerat in Bruay sind
                              									in die Feuerbüchse zwei verticale flache Wasserkammern eingesetzt, von denen die
                              									eine unten bis auf die Grundplatte reicht und so einen absteigenden Rauchkanal
                              									bildet. Die Feuergase erwärmen dann im Sockel, der zugleich einen Vorwärmer bildet
                              									(vgl. den Grundriſs Fig. 3), das
                              									Speisewasser bis auf eine Temperatur von 70 bis 80°. Der Kessel hat bei einem
                              									Durchmesser von 0m,85 und einer Höhe 1m,83 eine Heizfläche von 5qm und soll 7fache Verdampfung geben. Er wird, da
                              									die Heizgase nicht durch den Dampfraum gehen, nicht so trocknen Dampf geben, wie
                              									Keable's Kessel, ist dafür aber von der Gefahr, daſs das Rauchrohr im Dampfraum
                              									verbrenne, frei.
                           Fig.
                                 										4 Taf. 15 zeigt einen zusammengesetzten und eingemauerten Kessel von Cl. Müller und Ad.
                                    										Schliephacke in Leipzig (* D. R. P. Nr. 15896 vom 17. Mai 1881). Der
                              									eigentliche Dampferzeuger A ist durch einen Vorwärmer
                              										C und zwei Dampfröhren D mit einem Dampfsammler B verbunden. Eine
                              									ziemlich groſse Heizfläche ist in A dadurch
                              									hergestellt, daſs in dem Wasserraum zwischen dem Kesselmantel und der concentrischen
                              									Feuerbüchse ein ringförmiger, gleichfalls concentrischer, absteigender Feuerzug
                              									angeordnet ist. Durch mehrere kurze Rohrstutzen steht derselbe oben mit der
                              									Feuerbüchse in Verbindung. Die unten aus demselben austretenden Feuergase bespülen
                              									dann aufsteigend noch den Kessel A, Vorwärmer C und Dampfsammler B. In
                              										A befindet sich ein Schwimmer E, welcher in einem von mehreren Streben getragenen
                              									Ringe geführt wird und zur Regulirung des Wasserstandes in A dient. An demselben ist ein in den Vorwärmer hineinragendes, unten mit
                              									Schlitzen versehenes Rohr o
                              									befestigt, welches in
                              									dem Boden von C geführt wird. Je nach dem Wasserstande
                              									in A wird hiernach die Durchfluſsöffnung für das Wasser
                              									gröſser oder kleiner sein. Es ist nur zu befürchten, daſs die Beweglichkeit des
                              									Rohres o bald beeinträchtigt werde, da der untere Theil
                              									von C einen eigentlichen Schlammsack bildet. Jedenfalls
                              									ist eine Ueberwachung des Wasserstandes in A sehr
                              									nothwendig. In C darf derselbe ohne Gefahr zwischen
                              									ziemlich weiten Grenzen schwanken. Die schalenförmige Decke der Feuerbüchse, welche
                              									den aus C mit herabkommenden Schlamm aufnimmt, ist sehr
                              									dem Verbrennen ausgesetzt. Eine Ueberhitzung des Dampfes ist ausgeschlossen, da der
                              									Vorwärmer C oben offen ist. Das Wasser in C soll bis nahezu auf die Dampftemperatur vorgewärmt
                              									werden; doch ist dies zu bezweifeln, da die Heizfläche von C (im Vergleich mit der von A) sehr gering
                              									ist.
                           Zu den Kesseln mit mehrfacher freier
                                 										Wasseroberfläche gehört Th. Moy's Wasserröhrenkessel, welcher in Fig. 5 Taf.
                              									15 nach Iron, 1881 Bd. 18 S. 360 gezeichnet ist.
                              									Aehnlich wie bei den Kesseln von Dulac (1881 239 * 495)
                              									sind an der Heizwand – dort dem Kesselmantel, hier dem oberen kegelförmigen Theil
                              									der Feuerbüchse – eine Anzahl in einander steckender trichterförmiger Wasserbehälter
                              									angebracht. Der kegelförmige, oben unmittelbar in den Schornstein übergehende Theil
                              									der Feuerbüchse ist auſserdem, behufs weiterer Vergröſserung der Heizfläche, von
                              									einer Anzahl kreuzweise angeordneter Wasserröhren durchzogen. Der obere
                              									kuppelförmige Theil des Kessels bildet einen Vorwärmer, und zwar ist derselbe durch
                              									einen zum Rauchfang concentrischen Cylinder wieder in zwei Abtheilungen getrennt.
                              									Das Speisewasser tritt in die äuſsere Kammer ein und wird hier den gröſsten Theil
                              									der Niederschläge ablagern; durch ein gebogenes Ueberlaufröhrchen gelangt es in den
                              									inneren Raum, aus dem es durch die links vom Schornstein sichtbare Röhre zunächst in
                              									den oberen und dann in die folgenden Trichter fällt.
                           Gleichfalls ein Wasserröhrenkessel ist der in Fig. 6 und
                              										7 Taf. 15 gezeichnete Kessel von W. Rückert
                              									in Striegau, Schlesien (* D. R. P. Nr. 12894 vom 15. August 1880), indem von der
                              									Feuerbüchsdecke desselben eine Anzahl unten geschlossener Wasserröhren in den
                              									Feuerraum hinein gehängt sind. Oben ist ebenfalls ein Vorwärmer g aufgesetzt; doch steht derselbe hier nicht unter
                              									Druck, sondern ist vom Kessel abgeschlossen und oben offen. Das Wesentlichste an
                              									diesem Kessel ist die Einrichtung, welche ermöglicht, den oberen Theil des Kessels
                              									abzunehmen und die Röhren bequem zu reinigen. Der Mantel ist zu diesem Zweck durch
                              									einen Horizontalschnitt getheilt. Mittels der Bolzen C,
                              									welche mit Gelenken an dem unteren Theil befestigt sind, und der zugehörigen Muttern
                              									können beide Theile schnell und bequem mit einander verbunden, bezieh. von einander
                              									gelöst werden. Zur Befestigung des Vorwärmers g und Herstellung eines
                              									dichten und doch leicht lösbaren Abschlusses ist auf den Deckel des Kessels ein
                              									kegelförmiger Stutzen h aufgenietet und auf den
                              									Schornstein k ein entsprechend kegelförmiger Ring l aufgezogen. In letzteren ist eine Rinne eingedreht,
                              									in welche ein Dichtungsring m (aus Gummi o. dgl.)
                              									eingelegt wird.
                           Rauchröhrenkessel sind in gröſserer Anzahl anzuführen.
                              									Zunächst sei im Anschluſs an den vorigen ein Kessel von W.
                                    										Schubert in Leipzig (* D. R. P. Nr. 15823 vom 6. März 1881) erwähnt. Bei
                              									diesem ist, wie aus Fig. 8 Taf.
                              									15 ersichtlich, der mittlere Theil des Mantels mit dem oberen und unteren Theile
                              									durch Schrauben so verbunden, daſs er bequem gelöst und herabgelassen werden kann.
                              									Es hat dies ebenfalls den Zweck, die Röhren bequem reinigen zu können und zwar hier
                              									von auſsen. Die Rauchröhren sind in gewöhnlicher Weise zwischen Feuerbüchsdecke und
                              									Kesseldecke eingesetzt. Die gesammte Kesselausrüstung ist an dem oberen Kesseltheile
                              									angebracht. Gegenüber der vorhergehenden Anordnung hat diese Einrichtung, bei
                              									welcher der obere Kesseltheil mit dem unteren stets fest verbunden bleibt, den
                              									Vortheil, daſs man behufs Freilegung des Kesselinnern keine Rohrverbindungen zu
                              									lösen hat und daſs der Raum über dem Kessel, welcher bei der vorhergehenden
                              									Construction zum Aufziehen des Obertheiles erforderlich ist, hier nicht vorhanden zu
                              									sein braucht.
                           H. Dopp in Berlin (* D. R. P. Nr. 16208 vom 23. März
                                 									1881) war bei der Construction des in Fig. 9 bis
                              										11 Taf. 15 abgebildeten Kessels bestrebt, einen lebhaften Wasserumlauf
                              									herzustellen und durch geeignete Vorkehrungen zu veranlassen, daſs sich die
                              									ausscheidenden festen Stoffe hauptsächlich an solchen Stellen absetzen, von denen
                              									sie während des Betriebes jederzeit bequem entfernt werden können. Auch hier
                              									verbinden die Rauchröhren die Feuerbüchsdecke in gewöhnlicher Weise mit der Decke
                              									des Kessels. Zur Hervorrufung des Wasserumlaufes ist zunächst in der Mitte der
                              									Feuerbüchse f ein tiefer, unten trichterförmiger
                              									Schlammsack c eingehängt, der unterhalb des
                              									ringförmigen, von zwei Seiten. zu beschickenden Rostes r durch Querröhren v mit dem die Feuerbüchse
                              									umgebenden Wassermantel verbunden ist. In c ist ein
                              									zweites oben und unten offenes Rohr z eingehängt und in
                              									dieses ein drittes Rohr S, in welches das Speiserohr
                              									von oben eingeführt ist. Das Rohr S läuft unten
                              									ebenfalls trichterförmig aus und geht in das Ausblaserohr b über, welches innerhalb S wieder nach oben
                              									geführt ist. Das in das Rohr S eintretende Speisewasser
                              									wird in demselben schon einen groſsen Theil der Niederschläge absetzen, die durch
                              										b abgeblasen werden können. Aus S oben austretend, flieſst das Wasser dann über den
                              									Schirm q, welcher ebenfalls zur Aufnahme von
                              									Kesselstein bestimmt ist und nach Dopp's Angabe nur
                              									alle Jahre etwa 2mal von
                              									seiner Kruste befreit werden muſs. Das Wasser im Kessel wird, mit Dampf gemischt,
                              									zwischen und neben den Rauchröhren aufsteigen., und, nachdem es oben den Dampf
                              									abgegeben, in dem Rohre S wieder abwärts flieſsen und
                              									so einen Umlauf in der Richtung der Pfeile ausführen. Dabei werden die noch über den
                              									Schirm q in den Kessel gelangten festen Stoffe sich in
                              										c sammeln und können durch a abgeblasen werden. Oberhalb des Kessels ist eine den Dom umgebende
                              									Rauchkammer angeordnet, in welcher ein Vorwärmer, aus einer gewundenen Röhre
                              									bestehend, untergebracht ist.
                           Der in Fig. 12 und
                              										13 Taf. 15 abgebildete Kessel von J. E.
                                    										Culver in Jersey-City, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 13766 vom 29. August
                                 									1880) scheint nur für Heizzwecke und ganz geringe Spannungen bestimmt zu sein, da er
                              									sehr groſse ebene Flächen besitzt, für die keine Versteifungen angegeben sind. Er
                              									ist von groſsem Durchmesser und verhältniſsmäſsig niedrig. Zwei flache
                              									scheibenförmige Rauchkammern d und e sind durch eine groſse Anzahl Rauchröhren f sowie durch die ebenen, den Feuerraum
                              									einschlieſsenden Wände g verbunden. Die Heizgase ziehen
                              									in der Richtung der Pfeile. Das Dampfrohr l ist in den
                              									Schornstein i geführt, um geeigneten Falles den Dampf
                              									mit den Gasen mischen zu können.
                           Ein Kessel von Cochran und Comp. in
                              									Birkenhead bei Liverpool ist nach Iron, 1881 Bd. 18 S.
                              									376 in Fig. 14 und
                              										15 Taf. 15 dargestellt. Das Eigenartige desselben besteht hauptsächlich
                              									in der kuppelförmigen Gestalt der Feuerbüchse und in der Anordnung der horizontal
                              									über der letzteren liegenden Rauchröhren bei cylindrischem Kesselmantel. Auſser den
                              									beiden Rohrplatten, welche durch die zum Theil eingeschraubten Röhren genügend
                              									versteift werden, sind an dem Kessel keine ebenen Flächen vorhanden. Bei 1m,83 Durchmesser und 3m,96 Höhe hat er eine wirksame Rostfläche von 1qm,4 und eine Heizfläche von 30qm,2 (= 2½ × Rostfläche), wovon 24qm,4 auf die Röhren kommen. Der Kessel ist bereits
                              									vielfach in Gebrauch, sowohl als Land-, wie als Schiffskessel und soll sich gut
                              									bewähren.
                           Mehrere eigenartige Neuerungen für Schiffskessel zeigen die
                              									folgenden beiden Constructionen der Compagnie de Navigation
                                    										économique in Paris. Der Doppelkessel (* D. R. P. Nr. 13118 vom 3. Januar
                                 									1880) besteht, zunächst abgesehen von den Aufsätzen J,
                              									aus zwei gleichen Rauchröhrenkesseln A (Fig. 16 bis
                              										19 Taf. 15) mit je einer concentrischen Feuerbüchse und mit Field'schen
                              									Röhren, welche von der Feuerbüchsdecke herabhängen. Mit Hilfe der Anker f sind die an den Enden mit conischen Ringen versehenen
                              									Rauchröhren zwischen Feuerbüchs- und Kesseldecke eingedichtet und damit ist zugleich
                              									eine gute Versteifung der Rohrplatten hergestellt. Die Rauchrohren sind von unten
                              									bis zur Höhe des Wasserstandes oder noch besser bis oben hin mit kleinen vierkantigen Keilchen
                              										a gespickt zur Vergröſserung der Wärmeaufnahme- und
                              									der Wärmeabgabeflächen (vgl. Fig. 18).
                              									Da die Coefficienten für den Wärmeübergang von Metall an Wasser und besonders von
                              									Luft an Metall in Hinsicht auf den Leitungscoefficienten für Metall sehr gering
                              									sind, oder mit anderen Worten, da durch ein bestimmtes Stück einer dünnen Metallwand
                              									in der Zeiteinheit eine bedeutend gröſsere Wärmemenge hindurchgeleitet werden kann,
                              									als dieselbe von den Heizgasen aufzunehmen und andererseits an das Wasser abzugeben
                              									vermag, so ist diese Construction im Princip gewiſs sehr empfehlenswerth. Leider
                              									werden aber die Spitzen a auch das Festsetzen von Rufs
                              									und Flugasche innen und von Kesselstein auſsen auſserordentlich begünstigen und die
                              									Reinigung dürfte etwas schwierig sein, auch wenn man für die innere Säuberung
                              									Dampfstrahlen zu Hilfe nimmt. – Aus den Kesseln A
                              									gelangt der entwickelte Dampf durch Röhren C (Fig.
                                 										16) zunächst in einen als Wasserabscheider dienenden Behälter B, in welchem der Dampf ein Sieb passiren muſs (vgl.
                              										Fig. 19). Das abgesonderte Wasser flieſst durch die Röhre E und Kugelventile F
                              									wieder in die Kessel zurück.
                           Für die Feuerung ist unter jedem Kessel ein guſseiserner, mit feuerfesten Steinen
                              									ausgefütterter Trog angeordnet. Derselbe trägt vor dem Kessel einen Rost (Fig.
                                 										17), welcher aus kurzen feuerfesten Stäben r,
                              									auf Prismen s von gleichem Material ruhend, gebildet
                              									wird. Ein Ventilator M saugt durch das Rohr q von auſsen Luft an und preſst sie in den luftdicht
                              									abgeschlossenen Kesselraum, aus dem sie nur durch den Rost, ihn von oben nach unten
                              									durchdringend, entweichen kann. Es müssen also auch die Heizer sich in der
                              									gepreſsten Luft aufhalten. Durch den Schieber x kann
                              									der Zug regulirt werden. Die Thür y dient zum Reinigen
                              									des Aschenfalles.
                           Die auf die Dampferzeuger aufgesetzten kleinen Rauchröhrenkessel J, in welchen nur Atmosphärendruck oder noch geringere
                              									Spannung herrscht, bilden in Verbindung mit einer Kühlvorrichtung einen
                              									Destillirapparat für das vom Condensator kommende Wasser. Dasselbe wird durch l in den einen Kessel J
                              									fortwährend eingepumpt und tritt, theilweise in Dampf verwandelt, durch das Rohr K (Fig. 16) in
                              									den anderen Kessel J über. Aus diesem gelangt der mehr
                              									oder weniger feuchte Dampf in ein Gefäſs V (Fig.
                                 										17), in welchem das Wasser mit den schwereren Verunreinigungen
                              									ausgeschieden wird, um durch die Röhre W bezieh. durch
                              									eine Pumpe nach auſsen abgeführt zu werden. Der Dampf strömt darauf durch die
                              									Schlangenröhre v in dem Kühlgefäſs S und flieſst als destillirtes Wasser, dem jedoch noch
                              									etwas Fett u. dgl. beigemischt sein kann, in ein gröſseres Gefäſs T. Aus diesem wird das Fett oben durch einen Hahn n entfernt, das Wasser aber unten von der Speisepumpe
                              									aufgenommen, welche es in die Kessel A schafft.
                           
                           Der zweite durch die Fig. 20 bis
                              										23 Taf. 15 veranschaulichte Kessel der gleichen Gesellschaft (* D. R. P.
                              									Nr. 13343 vom 3. Januar 1880) hat eine über dem Verdeck AB liegende Feuerung, während der Kessel sich in den Schiffsraum
                              									hineinsenkt. Es ist in der Zeichnung ein Rauchröhrenkessel D einfachster Form angenommen; doch würde auch eine beliebige andere
                              									Construction mit absteigenden Zügen anwendbar sein. Gerade über dem Kessel befindet
                              									sich eine Verbrennungskammer F, die zweckmäſsiger
                              									Weise, um eine recht hohe Temperatur zu erzielen, aus Mauerwerk hergestellt wird,
                              									jedoch auch durch einen Wassermantel gebildet werden kann, wie in Fig. 23
                              									gezeigt. Ueber derselben ist ein Dampfsammler Q
                              									angebracht. Vor zwei gegenüber liegenden Oeffnungen von F sind zwei cylindrische drehbare Feuerherde G und H angebracht, welche je zwei Roste M und N enthalten. Sie
                              									laufen unten mit Rollen e auf Ringschienen c und werden oben mit den Rollen v in einem cylindrischen Ringe c1 geführt. Die Roste sind so berechnet
                              									und die Beschickungen werden so eingerichtet, daſs die Verbrennung auf jedem eine
                              									Stunde dauert. Da die Beschickung der vier Roste abwechselnd in gleichen
                              									Zwischenräumen zu geschehen hat, so ist alle Viertelstunden ein Rost zu beschicken.
                              									Die Herde G und H werden
                              									immer so gedreht, daſs sich die am weitesten in der Verbrennung vorgeschrittene
                              									Kohlenschüttung vor der Verbrennungskammer F befindet.
                              									Angenommen, die Reihenfolge der Beschickung sei folgende gewesen (vgl. Fig.
                                 										21): M in H, N
                              									in G, N in H, M in G. Es würde jetzt der Rost M in H wieder zu beschicken sein. Der den
                              									Herd H nach vorn absperrende Schieber h ist heruntergelassen zu denken. Es wird nun zunächst
                              									der mittlere Schieber j auf die gemauerte Feuerbrücke,
                              									welche die Roste M und N
                              									trennt, herabgelassen, H um 180° gedreht, so daſs N vor F zu liegen kommt,
                              									und h aufgezogen. Dann kann der Rost M bequem gereinigt und beschickt werden, worauf der
                              									Schieber i niedergelassen und j wieder aufgezogen wird. Die Schieber sind durchlöchert, wie aus Fig.
                                 										22 ersichtlich, so daſs auch oberhalb der Roste Luft zugeführt und nach
                              									Art der Halbgasfeuerungen eine möglichst vollständige Verbrennung erzielt wird. Aus
                              										P werden die Heizgase durch einen Ventilator
                              									abgesaugt. Um die obere Rohrplatte f, welche den Boden
                              									der Verbrennungskammer bildet, zu schützen, sind die Röhren einige Centimeter über
                              									dieselbe hinausgeführt und die Zwischenräume zwischen den Röhren mit feuerfester
                              									Erde ausgefüllt. Der in dem Kessel erzeugte Dampf wird durch Röhren q nach der oberen Kammer Q
                              									geleitet, welche alle Sicherheits- und Controlapparate trägt. Das Speisewasser tritt
                              									unten bei r ein. Zur Bewegung der Schieber sind kleine
                              									Dampfcylinder benutzt (vgl. Fig. 22),
                              									doch kann dieselbe geeigneten Falles auch von Hand ausgeführt werden.
                           
                              Whg.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
