| Titel: | Waldemar Fritsche's rotirende Keilpresse. | 
| Autor: | Schg. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 316 | 
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                        Waldemar Fritsche's rotirende Keilpresse.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 26.
                        W. Fritsche's rotirende Keilpresse.
                        
                     
                        
                           Zum Auspressen von Saft oder Oel aus zerkleinerten Früchten oder Samen wird bei der
                              									von Waldemar Fritsche in Breslau (* D. R. P. Kl. 58 Nr.
                                 									16549 vom 15. Juni 1881) construirten Keilpresse das Zusammenwirken einer an der
                              									Peripherie mit Nuth versehenen, rotirenden Scheibe A
                              										(Fig. 15 und 16 Taf. 26)
                              									und eines in der Nähe von deren Umfang derart aufgestellten Widerlagers B benutzt, daſs zwischen beiden ein keilförmiger Raum
                              									verbleibt. An der Stelle, wo der letztere seine gröſste Weite besitzt, wird das
                              									auszupressende Material mittels Schütttrichter J
                              									eingebracht und von den hervorstehenden Kolben K durch
                              									den keilförmigen Raum geschoben. Die Kolben K bewegen
                              									sich hierbei in die Scheibe A hinein, indem sie sich
                              									mittels Nuth c (Fig. 16) an
                              									dem festliegenden Ringe C führen. Bei diesem Transporte
                              									hat das Material den Druck aufzunehmen, mit welchem das Widerlager B vom Gewicht G unter
                              									Zuhilfenahme des Hebelsystemes F D in die Nuth der
                              									Scheibe A eingedrückt wird. Das hierbei austretende Oel
                              									wird in der Rinne L aufgefangen, während das feste
                              									Product durch den Abstreicher H vom Umfange der Scheibe
                              									abgelöst und, auf die schiefe Ebene T fallend,
                              									fortgeführt wird.
                           Die ursprünglich von W. Fritsche (* D. R. P. Kl. 58 Nr.
                              									3601 vom 21. April 1878) construirte Presse besteht in der Hauptsache aus zwei
                              									Walzen, von denen die kleinere, volle Walze A (Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 26)
                              									die andere hohle Walze B von innen berührt. Die Gröſse
                              									beider Walzen ist derart gewählt, daſs die Mantelflächen unter einem Winkel
                              									zusammenlaufen, welcher kleiner als der Reibungswinkel des zu pressenden Materials
                              									ist. Die Reibung des Preſsproductes, wie z.B. bei Samen, wird auch zumeist genügen,
                              									den auf Leitrollen K und L
                              									lagernden Cylinder B in Rotation zu versetzen;
                              									andernfalls muſs er wie Walze A durch motorische Kraft
                              									Drehung erhalten. Die nuthenförmige Vertiefung in der Walzet wird hier durch deren
                              									angegossenen und den angeschraubten, verstellbaren Rand M und N gebildet. Ein nach den Enden spitz
                              									zulaufender, mittels der Bügel P, P1 am Gestell befestigter Bogen O dient bei a als Marke
                              									für die Höhe des aufzuschüttenden und bei e als
                              									Abstreifer des gepreſsten Materials, während die feinen Durchlöcherungen in der Wandung von Walze B die Abführung des ausgepreisten Oeles oder Saftes
                              									besorgen.
                           Der Vergleich beider Constructionen läſst erkennen, daſs das Patent Nr. 16549 eine
                              									wesentliche Verbesserung der ursprünglichen Presse bedeutet, da einestheils unter
                              									Zuhilfenahme der kleinen Kolben K die Gröſse des
                              									Reibungswinkels unberücksichtigt gelassen werden kann, anderntheils aber auch der
                              									Ersatz der hohlen Walze durch das Widerlager B, bei
                              									Verminderung der Anlagekosten, eine gröſsere Zugänglichkeit und leichtere Montirung
                              									ermöglicht; hierzu tritt noch der Vortheil der erwähnten Druckregulirung.
                           
                              
                                 Schg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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