| Titel: | Coutts und Adamson's Schiffsmaschinenregulator. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 16 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Coutts und Adamson's Schiffsmaschinenregulator.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Coutts' und Adamson's Schiffsmaschinenregulator.
                        
                     
                        
                           Bei Schiffen ändert sich bekanntlich der Arbeitswiderstand der Schraube oft sehr
                              									schnell und in sehr starkem Maſse, wenn z.B. bei unruhiger See die Schraube
                              									zeitweise ganz oder zum Theil auſser Wasser gehoben wird. Man kann daher bei den
                              									Schiffsmaschinen die gewöhnlichen tachometrischen Regulatoren nicht gut benutzen,
                              									weil ihre Wirkung zu spät kommen würde. Eine schleunige Aenderung des Dampfzuflusses
                              									zur Maschine, also z.B. eine sofortige Schlieſsung der Drosselklappe, sobald die
                              									Schraube auſser Wasser kommt, wird nur mit Hilfe eines dynamometrischen Regulators möglich
                              									sein, d.h. eines solchen, welcher durch dieselbe Ursache (die Wellen des Wassers
                              									bezieh. das Stampfen des Schiffes) in Thätigkeit tritt, welche den von der Schraube
                              									zu überwindenden Widerstand ändert. Ein derartiger Regulator ist nach Engineer, 1881 Bd. 52 S. 474 in Fig. 14
                              									Taf. 2 abgebildet.
                           In der Schiffswand ist möglichst nahe der Schraube ein unten nach auſsen offenes,
                              									oben geschlossenes Rohr befestigt, in welchem die Luft je nach dem äuſseren
                              									Wasserstande mehr oder weniger zusammengepreſst wird. Durch ein oben angeschlossenes
                              										10mm weites Röhrchen r wird der veränderliche Druck auf die obere Fläche einer biegsamen Platte
                              									übertragen, welche von unten durch eine Feder unterstützt ist. Mit der Platte ist
                              									der zu einem Dampfcylinder gehörige kleine Kolbenschieber verbunden, welcher den
                              									Raum unter dem Kolben je nachdem mit dem Dampfrohr D,
                              									oder mit dem Condensatorrohr C in Verbindung bringt.
                              									Durch Hebel und Stangen K wird die Bewegung des Kolbens
                              									auf die Drosselklappe übertragen. Wenn sich nun z.B. der Hintertheil des Schiffes
                              									hebt, so wird das Wasser in dem nach auſsen führenden Rohr fallen, der Luftdruck auf
                              									die biegsame Platte sich vermindern und der Kolbenschieber gehoben. Bei einem
                              									bestimmten Wasserstande, welcher durch Einstellen der Kolbenschieberstange beliebig
                              									festgesetzt werden kann, läſst der Schieber Dampf unter den Kolben und dieser
                              									schlieſst schnell die Drosselklappe. Sobald der Hintertheil des Schiffes wieder
                              									sinkt, steigt der Luftdruck; der Schieber geht mit der Platte abwärts und läſst den
                              									Dampf entweichen, wodurch die Drosselklappe schnell wieder geöffnet wird. – Der
                              									ganze Apparat ist klein, verhältniſsmäſsig einfach, leicht in Stand zu halten und
                              									kann dicht neben der Drosselklappe angebracht werden. Es ist aber zu beachten, daſs
                              									solche Regulatoren den Dampfzufluſs nur nach dem
                              									Wasserstande in der Nähe der Schraube reguliren; sie verhindern selbstverständlich
                              									ein Durchgehen der Maschine nicht, wenn z.B. die Schraubenwelle brechen sollte o.
                              									dgl. Für solche Unfälle müſste auſserdem noch ein tachometrischer Regulator
                              									vorhanden sein. Der beschriebene Apparat wird von A. und P.
                                 										Brown in Liverpool ausgeführt.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
