| Titel: | F. Künzel's Neuerungen an Kreisbogensägen. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 33 | 
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                        F. Künzel's Neuerungen an Kreisbogensägen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 4.
                        Künzel's Neuerungen an Kreisbogensägen.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserungen an Kreisbogensägen von F. Künzel in
                              										Berlin (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 14 099
                                 										vom 30. October 1880) betreffen im Wesentlichen einen neuen Antrieb sowie
                              									eine Einrichtung, welche es ermöglicht, Kugelflächen zu sägen und somit
                              									muldenförmige Schalen herzustellen, wie solche für Cigarrentaschen,
                              									Geldtaschendeckel u. dgl. aus Elfenbein, kostbaren Hölzern u.s.w. benutzt werden,
                              									ohne daſs man andere Abfälle erhält als die Sägespäne und die ausgesägten
                              									Blöcke.
                           Die kreisbogenförmige Säge a (Fig. 11 bis
                              										13 Taf. 4), welche eine oscillirende Bewegung macht und nach beiden
                              									Seiten hin schneidet, ist auf dem Umfang des Segmentes b mit Schrauben c befestigt, welche in
                              									angegossenen Winkeln ihre Muttern finden. Das Bogenstück b ist auf der Scheibe f mittels Schrauben h befestigt und stecken beide so auf der Spindel g, welche in dem Gleitstück k gelagert und mit einem Arm l fest verbunden
                              									ist. Dieser Arm dient zum Betriebe der Säge. Das Gleitstück h ist in dem Stücke m mittels Schraube n verstellbar und trägt zur Stützung der Spindel den
                              									Winkel o mit Spitzenschraube. Das Stück m ist in dem gabelartigen Ende des Winkels p gelagert und kann sich um die Zapfen q drehen, deren geometrische Achsen mit der durch die
                              									Sägenzähne bestimmten Ebene ganz oder doch annähernd zusammenfallen. Der Arm r geht durch den Schlitz des Armes l und setzt diesen und damit die Säge in Bewegung, wenn
                              									er mittels seines Schlittens durch Winkelhebel s und
                              									eine Zugstange von der Kurbelscheibe horizontal verschoben wird. In Folge der
                              									kreisbogenförmigen Gestalt des Armes r bringt derselbe
                              									die Säge in jeder Stellung in Schwingungen. Zur Stützung der Säge gegen Ausweichen
                              									dienen Halter t, welche in verstellbaren Winkeln t1 festgeklemmt werden;
                              									von ihrer Stellung hängt die Tiefe des herzustellenden muldenförmigen Schnittes
                              									ab.
                           Soll die Fläche kugelig werden, so muſs das Stück m
                              									allmählich aus der horizontalen in die verticale Lage gedreht werden, während diese
                              									Bewegung aufhören muſs, wenn die Schneidebene der Säge senkrecht steht. Diese
                              									Verstellung des Stückes m erfolgt selbstthätig. Zu
                              									diesem Zweck ist auf dem Stück m ein Arm m1 befestigt (Fig.
                                 										11), der durch eine Zugstange m2 mit dem Hebel u
                              									verbunden ist; dessen Achse u1 geht durch die hohle Welle u2 und trägt am anderen Ende eine Scheibe u3, welche sich auf der
                              									Achse u1 verschieben
                              									läſst und an ihrer Drehung theilnimmt. Durch ein Schraubenrad wird u2 langsam umgedreht
                              									und mit ihr das Schaltrad u4, welches durch eine Klinke mit dem Hebel u
                              									gekuppelt wird und diesen fortschaltet, wenn die Achse u1 nicht verschoben wird. Diese
                              									Verschiebung der Achse u1 kann aber durch ein kleines, am Rade u3 sitzendes Gesperre u5 erzielt werden.
                           Vor Beginn der Arbeit muſs das Stück m eingestellt und
                              									die Kupplung des Hebels u mit der Welle u2 bewirkt werden. Zu
                              									diesem Zweck wird das Stück m so gestellt, daſs die
                              									Schneidebene der Zähne horizontal oder doch annähernd horizontal zu liegen kommt;
                              									vorher wird jedoch die Mutter u6 gelöst, so daſs man die Scheibe u3 so weit auf der
                              									Achse u1 verschieben
                              									kann, daſs sie eine Drehung derselben gestattet. Ist die Säge eingestellt, so wird
                              									die Mutter u6
                              									angezogen, der Ansatz der Scheibe u3 wird sich gegen das Bett stützen und eine
                              									Verschiebung der Welle u1 bewirken, welche so weit getrieben wird, daſs der Zahn des Hebels u in die Zähne des Rades u4 faſst und die Kupplung schlieſst. Die
                              									Säge wird nun in Betrieb gesetzt. Während des Sägens wird aber auch die Verstellung
                              									des Stückes m erfolgen und die Schneidebene der Säge
                              									sich nach und nach verstellen, so daſs der Theil αβ des
                              									Schnittes (Fig. 14)
                              									hergestellt wird. Sobald die Schneidebene vertical steht, wird der Hebel u in der beschriebenen Weise entkuppelt und die Drehung
                              									des Stückes m hört auf. Die Leitspindel des Supportes
                              										F wird nun eingerückt, so daſs der Block x der Säge entgegengeführt wird und der cylindrische
                              									Schnitt βγ (Fig. 14)
                              									entsteht. Ist die Säge in der Mitte angekommen, so hält man an und bringt sie aus
                              									dem Schnitt, dreht den Block x um 180° und führt die
                              									zweite Hälfte des Schnittes α1
                              									β1
                              									γ in derselben Weise aus.
                           Die Verbindung einer solchen Kreisbogensäge mit einer Horizontalsäge ist von F. Künzel (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 15447 vom 20. Februar
                              									1881) auch in Aussicht genommen worden. Das Gestell der Kreisbogensäge ist an der
                              									einen Seite der um den verticalen Zapfen drehbaren Platte angebracht, während auf
                              									der gegenüber liegenden Seite die Horizontalsäge sitzt, welche wie die
                              									Kreisbogensäge auch auf einem Schlitten ruht, und beide werden in derselben Weise
                              									angetrieben. Je nachdem nun die eine oder die andere Säge schneiden soll, wird die
                              									Platte gedreht und zum Aufspannsupport entsprechend festgestellt. Dieser selbst
                              									besteht aus einer Supportplatte, welche in verticaler und in zwei auf einander
                              									horizontalen Richtungen verstellbar ist; sie trägt eine Scheibe, welche auf ihr
                              									drehbar, aber durch federnde Knaggen, die in Einschnitte der Scheibe einschnappen,
                              									festgestellt wird; diese enthält die Einspannbacken auf ihrer Oberfläche.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
