| Titel: | Neuerungen an Strassenbrunnen. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 108 | 
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                        Neuerungen an Straſsenbrunnen.
                        Patentklasse 85. Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Neuerungen an Straſsenbrunnen.
                        
                     
                        
                           Der von Bopp und Reuter in Mannheim (* D. R. P. Nr. 16210 vom 15. April 1881) construirte
                              									Straſsenbrunnen gehört zu denjenigen, deren Ventile in einem gewöhnlichen
                              									Schachtrohre (vgl. 1880 239 * 435. 240 * 256) möglichst frostfrei eingesetzt werden. Sämmtliche der Abnutzung
                              									unterworfene Theile sind leicht herausnehmbar, ohne das Schachtrohr ausgraben zu
                              									müssen.
                           Das Rohr r (Fig. 12
                              									Taf. 8) wird lose in das Schachtrohr m eingesetzt und
                              									mittels Knaggen geführt; dasselbe ist mit dem Ventilträger f fest verbunden. Das Ventil selbst besteht aus der Gummischeibe n, welche mittels des Kegels k und der auf ihm lastenden Gewichte g fest
                              									auf den unteren Sitz niedergedrückt wird. Behufs Wasserentnahme hebt man durch Druck
                              									auf einen Handhebel mittels Stange t die
                              									Belastungsgewichte g an und gelangt dann das Wasser,
                              									nachdem es die Gummischeibe nebst Kegel gehoben hat, durch den Strahlapparat v und das Rohr w zum
                              									Ausfluſs. Nach Loslassen des Hebels schlieſst dann das Ventil selbstthätig wieder
                              									ab. Das nach Ventilschluſs im Rohr w vorhandene Wasser
                              									tritt durch die Löcher u des Strahlapparates in den
                              									Raum zwischen den Röhren mund v, von wo es dann beim
                              									Wiederöffnen des Ventiles durch denselben aufgesaugt und mit dem übrigen Wasser zum
                              									Abfluſs gebracht wird. Durch diese Einrichtung ist eine Wasserverschwendung, sowie
                              									auch ein Einfrieren verhindert, da der Theil des Brunnens, in welchem sich das
                              									Wasser aus Rohr w entleert, so tief in die Erde zu
                              									stehen kommt, daſs er vom Froste nicht erreicht werden kann. Der Schluſs des
                              									Ventiles erfolgt gegen den Wasserstrom.
                           Um eine neue Gummischeibe einzusetzen, hebt man nach Lösung einiger Schrauben erst
                              									die Gewichte g an ihrer Stange t und dann das Rohr r selbst nach oben
                              									heraus. Es muſs selbstverständlich der Rohrstrang vorher abgesperrt werden. Die
                              									Gummischeibe wird durch Einklemmung in die Nuth festgehalten.
                           
                           Eine groſse Vereinfachung zeigt der Wasserpfosten von C. L.
                                    										Strube in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 16799 vom 30. März 1881) durch die feste
                              									Verbindung des Injectors, welcher den bekannten Zweck verfolgt, mit dem
                              									Abschluſsventil, während weiter Injector und Absperrventil in die gleichzeitig als
                              									Steigrohr dienende, zu diesem Behufe hohle Ventilstange eingesetzt sind. Auch ist
                              									auf leichte Auswechselung der abnutzbaren Theile streng gesehen. Zu letzterem Zweck
                              									ist der Deckel J (Fig. 13),
                              									welcher mit dem Rohre E verbunden ist und die
                              									Wasserkammer abschlieſst, durch das Schachtrohr zu entfernen, wie oben. Da der
                              									Injector B mit dem Abschluſsventil C in dem Deckel J liegt,
                              									so werden beide mit herausgehoben. Der Deckel J wird
                              									durch einige im Obertheil angebrachte Schrauben abgedichtet.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
