| Titel: | Formmaschine für eisernen Schachtausbau; von Eugen Clarenbach in Charlottenburg. | 
| Autor: | St. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 115 | 
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                        Formmaschine für eisernen Schachtausbau; von
                           									Eugen Clarenbach in
                           									Charlottenburg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Clarenbach's Formmaschine für eisernen Schachtausbau.
                        
                     
                        
                           Beim Ausbau von Schächten mit guſseisernen Ringen muſs auf die Stöſse der einzelnen
                              									Ringsegmente die gröſste Sorgfalt verwendet werden. Dieselben müssen mit ihren
                              									Flächen genau zusammenpassen, widrigenfalls eine Dichtung derselben bei dem hohen
                              									Wasserdruck, unter
                              									welchem sie gewöhnlich stehen, unmöglich wird. Beim Formen der Ringsegmente mittels
                              									Holzmodellen in der durch Fig. 20 und
                              										21 Taf. 9 angedeuteten Weise, welche die in Ober- und Unterkasten O und U eingeformten
                              									Modelle im Längs- und Querschnitt darstellen, Erziehen sich die Modelle in Folge der
                              									Feuchtigkeit sehr bald.Gewöhnlich versieht man die Ringsegmente auf der inneren concaven Seite mit
                                    											Verstärkungsrippen, um auſsen eine vollständig glatte Oberfläche und innen
                                    											Gelegenheit zur Anbringung der Schachtzimmerung zu haben. Die
                              									Folge davon ist, daſs die Segmente bei der Verwendung nicht zusammen Passen.
                              									Nachstehend beschriebene Formmaschine (* D. R. P. Kl. 31 Nr. 13670 vom 24. October
                              									1880) umgeht diesen Uebelstand und macht es möglich, Ringsegmente von verschiedenem
                              									Radius und verschiedener Gröſse zu formen. Streng genommen ist die Clarenbach'sche Maschine eine stellbare Modellplatte, auf welche der Formkasten aufgesetzt und von Hand
                              									vollgestampft wird. Zur Herstellung von Ober- und Unterkasten ist je eine Maschine
                              									nothwendig.
                           Die Maschine für den Oberkasten besteht aus einem Gestell, welches durch 2 Böcke a (Fig. 16 und
                              										17 Taf. 9) und einen dieselben verbindenden Tisch b gebildet wird. Auf a liegt eine Platte p, welche mit einem rechteckigen Ausschnitt, der dem
                              									gröſsten vorkommenden Ringsegment entspricht, versehen ist. Neben diesem Ausschnitt
                              									sind auf p an beiden schmalen Seiten je 2 Schlitten s verschiebbar befestigt und zwischen diesen mittels
                              									Gelenken n zwei schmale gewölbte Bleche g gespannt. In der Mitte bei f sind dieselben durchschnitten und durch in Schlitzen geführte Schrauben
                              									mit dem Block m verbunden. Dadurch nun, daſs man die
                              									Schlitten s von einander entfernen und die Bogenhöhe
                              									der Bleche g durch die stellbaren Zugstangen z und Unterlageklötze d
                              									verändern kann, ist man im Stande, die Bleche innerhalb gewisser Grenzen einem
                              									beliebigen Radius anzupassen. Den Blechen g entsprechen
                              									die Flächen a des Oberkastens (vgl. Fig. 21).
                              									Die gebogenen Flächen b (Fig. 20 und
                              										21) werden durch 6 Ständer x (Fig.
                                 										16 und 17)
                              									gebildet, welche auf der Platte b ruhen und oben mit
                              									dem Radius des Schachtringes entsprechenden und mit Eisenblech bekleideten
                              									Holzklötzen i versehen sind. Zwischen letztere treten
                              									die Rippen M, welche auf einer vertical beweglichen
                              									Platte R befestigt sind. Vor dem Aufsetzen des
                              									Formkastens wird diese mittels des Handrades h, der
                              									Zahnräder r, der Welle w
                              									und der Zahnstange e so hoch gehoben, daſs die obersten
                              									Kanten der Rippen M sich mit der Oberfläche der Bleche
                              										g vergleichen. In dieser Stellung legen sich die
                              									Rippen M dicht an die Klötze i an, so daſs, nachdem der Oberkasten auf die Bleche g aufgesetzt, vollgestampft, wieder abgehoben und die
                              									Platte R mit den Rippen M
                              									dann gesenkt worden, der Oberkasten genau die erforderliche äuſsere Form des
                              									Ringsegmentes wiedergibt.
                           In ähnlicher, jedoch einfacherer Weise ist die Maschine für die Herstellung des Unterkastens
                              									eingerichtet. Bei ihr sind die den convexen Blechen g
                              									entsprechenden concaven Bleche g1 (Fig. 18 und
                              										19) ebenfalls durch Gelenke mit den verstellbaren Schlitten s1 verbunden und kann
                              									ihre Bogenhöhe auf dieselbe Weise, wie früher bei g
                              									angegeben, verändert werden. Die der Fläche c (Fig.
                                 										20 und 21)
                              									entsprechende Fläche c1
                              										(Fig. 18 und 19) wird
                              									aus dünnem Blech gebildet, welches zwischen den um o
                              									drehbaren Gelenken eingespannt ist. Letztere sind auf der Platte R1 befestigt, welche
                              									auf dieselbe Weise wie R vertical auf- und abbewegt
                              									werden kann. Im Uebrigen decken sich die Flächen d und
                              										e in Fig. 20 und
                              										21 mit d1
                              									und e1 in Fig.
                                 										18 und 19. Das
                              									Untergestell ist bis auf die Platte b (Fig. 16 und
                              										17) bei beiden Maschinen dasselbe.
                           Es muſs zugegeben werden, daſs die Maschinen ziemlich umständlich construirt sind; es
                              									werden dadurch aber entschiedene Vortheile dem alten Form verfahren gegenüber
                              									erreicht. Es kann verändert werden: 1) der Krümmungsradius der Ringsegmente durch
                              									die Verstellbarkeit der Flächen g, g1 und c1; 2) die Sehnenlänge durch Verschiebung der
                              									Schlitten s und s1; 3) die Wandstärke durch Erhöhung der Ständer x mittels Unterlegscheiben oder durch Auswechselung der
                              									Holzklötze i; 4) die Flanschenhöhe durch Heben und
                              									Senken der Platte R1.
                              									Auſserdem sind die Modelle keinem Verziehen unterworfen und erhält man bei dem
                              									Ausheben der vorspringenden Modelltheile aus den vollgestampften Formkasten durch
                              									die Maschine genauere Formen.
                           
                              
                                 St.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
