| Titel: | Maschinen zum Spinnen von Seilen. | 
| Autor: | E. H. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 123 | 
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                        Maschinen zum Spinnen von Seilen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        Maschinen zum Spinnen von Seilen.
                        
                     
                        
                           Maschine zur Anfertigung von Seilen und Schnuren aus
                                 										einzelnen Litzen von Cölestin Thieffry in
                              									Paris. Aehnlich den gewöhnlichen Waterzwirnmaschinen setzt sich diese Maschine aus
                              									einer Anzahl neben einander angeordneter Spindelsysteme zusammen, welche von
                              									gemeinsamen Bewegungsvorrichtungen in Betrieb gesetzt werden. Jedes System besteht
                              									aus einer Anzahl Spindeln, welche die Garnspulen aufnehmen und sich um eine
                              									gemeinsame Achse drehen, und einer entsprechenden Anzahl von Aufwindespindeln,
                              									welche auf der anderen Seite der Maschine angeordnet sind. Die Anlage gestattet die
                              									Verwendung der gewöhnlichen Zwirnmaschinengestelle zur Anbringung der einzelnen
                              									Systeme, da die Bewegungseinrichtung der Zwirnmaschinen im Allgemeinen beibehalten
                              									ist. Fig. 1 und 2 Taf. 10
                              									zeigen Seitenansicht und Vorderansicht der Maschine. Fig. 3 gibt
                              									im Grundriſs die Anordnung der Garnspulen auf dem Spulenteller.
                           Auf der durch die Kegelräder c in Drehung gesetzten
                              									Achse a sind die beiden Armkreuze d und d1 befestigt, in denen die Spulenlager C drehbar gelagert sind. Die verlängerten unteren
                              									Zapfen dieser Lager tragen kleine Stirnrädchen, welche in das innen verzahnte, lose
                              									auf der Spindel a sitzende Rad R eingreifen; letzteres ist mit einem Schraubenrad g verbunden, welches mit einem gleichen Rad g1 in Eingriff steht und auf der Welle l befestigt ist. Die einzelnen Fäden, Welche von den
                              									durch Federn r gebremsten Spulen b abgezogen werden, erhalten demnach eine Drehung, ehe
                              									sie in dem oberen Spindelkopf vereinigt werden; gleichzeitig werden dieselben durch
                              									die Rotation der Spindelwelle a zu einer Schnur F zusammengedreht. Diese Schnur wird zum Zweck einer
                              									gleichförmigen Drahtgebung 2mal um die Rollen P und P1 geführt und dann
                              									nach der Aufwindespindel H geleitet. Letztere
                              									entspricht den gewöhnlichen Flügelspindeln der Zwirn-Maschinen; die Schnur geht
                              									durch die an den Flügelarmen j angebrachten Oesen i, i1 und wird auf die
                              									Spule F1 aufgewunden,
                              									welcher in bekannter
                              									Weise eine auf- und abgehende Bewegung ertheilt wird. Durch die Aufwindespindel H erfolgt ein weiteres Zusammendrehen der Schnur.
                              									(Englisches Patent Nr. 3349 vom J. 1879.)
                           Die Seilspinnmaschine von Corn. van Houten in Belleville, New-Jersey
                              									(Nordamerika) erfordert das Aufwinden des Seilgarnes auf einzelne Spulen und
                              									gestattet das Einführen eines Kernes, welcher von den übrigen Fäden umsponnen wird.
                              									Auf der Grundplatte G (Fig. 4 und
                              										5 Taf. 10) sind die Böcke F befestigt, in
                              									deren Lagern D sich die hohlen Zapfen des Spulenrahmens
                              										C drehen. Letzterer wird gebildet aus zwei mit
                              									Hohlzapfen versehenen Scheiben und drei Querschienen c2, welche diese beiden Scheiben
                              									verbinden. In die Mittelachse des Rahmens C ist eine
                              									hohle Büchse B eingeführt, auf welche die Garnspulen
                              										A drehbar aufgesteckt werden und deren Höhlung zum
                              									Durchführen des von der Garnrolle I sich abwickelnden
                              									Kernfadens a dient. Behufs Auswechselung der einzelnen
                              									Spulen A läſst sich die Büchse B aus dem Rahmen zurückziehen und das Aufstecken voller Garnspulen
                              									besorgen. Die einzelnen Fäden werden durch die am Rahmen angebrachten Führungsösen
                              										d, den hohlen Zapfen und durch die entsprechenden
                              									Löcher der sogen. Spinnscheibe E geleitet und das
                              									auſserhalb der Maschine zusammengedrehte mehrschäftige Seil von einer
                              									Aufwindevorrichtung abgezogen und aufgewickelt. Die Spinnscheibe E ist mittels Schrauben e
                              									an der Betriebscheibe H befestigt und kann entsprechend
                              									der Anzahl der Garnfäden ausgewechselt werden. Der Antrieb der Maschine bezieh. des
                              									Spulrahmens erfolgt von der mit Handkurbel versehenen Scheibe L, welche die Bewegung mittels Schnur auf die am
                              									vorderen Zapfen des Spulrahmens befestigte Scheibe H
                              									überträgt. (Nordamerikanisches Patent Nr. 224058 vom J. 1881.)
                           Pollard's Maschine zum
                                 										Seildrehen. Die Maschine eignet sich namentlich zur Herstellung einfach
                              									gewundener Hanf–, Stroh- oder Heuseile und zeichnet sich von den bekannten
                              									Constructionen durch Einfachheit und durch Benutzung von Zuführcylindern aus, welch
                              									letztere zur Herstellung eines gleichmäſsigen Drahtes von Vortheil sind.
                           In den auf der Fuſsplatte A (Fig. 6 und
                              										7 Taf. 10) befestigten Lagerböcken B dreht
                              									sich der Rahmen C, in welchem die Zuführcylinder a und b, der Fadenführer
                              										O und die Aufwindetrommel S gelagert sind. Der Rahmen C wird durch die
                              									Seilscheibe D in Bewegung gesetzt, welche durch eine
                              									Stiftkupplung mit der Achse von C in Verbindung
                              									gebracht wird. Auf der entgegengesetzten Seite des Rahmens werden durch Vermittlung
                              									der Räder F bis I die
                              									Zuführcylinder a und b
                              									bewegt, von denen b durch eine an dem Hebel m angebrachte Feder gegen den unteren Cylinder a gepreſst wird. Durch das auf der Achse des unteren
                              									Zuführcylinders befestigte Rad x und das in letzteres
                              									eingreifende Rad y wird die mit Rechts- und
                              									Linksgewinde versehene
                              									Spindel N, auf welchen sich der Seilführer O verschiebt, und durch Kettenräder p und d, die Kette s und eine Reibungskupplung t die Aufwindetrommel S in Umdrehung
                              									versetzt. Die Einführung des Rohmaterials erfolgt bei z
                              									durch die hohle Achse des Rahmens C. (Englisches Patent
                              									Nr. 799 vom J. 1879.)
                           
                              
                                 E. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
