| Titel: | Neuerungen am Cylinderverschluss von Hinterladegewehren. | 
| Autor: | F. H. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 197 | 
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                        Neuerungen am Cylinderverschluſs von
                           								Hinterladegewehren.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 17.
                        Mauser's Neuerungen am Cylinderverschluſs von
                           								Hinterlader.
                        
                     
                        
                           Von P.
                                    											Mauser in Oberndorf (* D. R. P. Kl. 72 Nr. 15204 vom 23. Januar 1881) wurden
                              									Aenderungen an dem Infanteriegewehre M/71 vorgenommen, welche die Kupplung des
                              									Schlagbolzens, des Schlöſschens und der Schlagbolzenmutter, ferner eine die Führung
                              									des Schlöſschens in der Hülse und endlich die Anbringung einer
                              									Patronen-Auswerfevorrichtung betreffen. Auf Taf. 17 zeigen Fig. 10
                              									Längsdurchschnitt des geschlossenen und gespannten Gewehres, Fig. 11
                              									Ansicht des Gewehres von hinten, Fig. 12
                              									Vorderansicht der Schlagbolzen-Butter C und Fig.
                                 										13 Horizontalschnitt der Hülse mit Patronen-Auswerfevorrichtung.
                           Der Schlagbolzen A hat gegen früher folgende Aenderungen
                              									erfahren: Der Schaft ist dicker und besitzt bei dem Uebergange auf seinen dünneren hinteren Theil
                              										a eine conische Fläche b, gegen welche sich das Schlöſschen B mit
                              									einer entsprechenden Ansatzfläche lehnt.
                           Auf den hinteren, aus dem Schlöſschen B hervorstehenden
                              									Theil des Schlagbolzens ist die Schlagbolzenmutter C
                              									aufgeschraubt; um deren zufällige Drehung und Lockerung zu verhindern, hat sie auf
                              									der oberen Fläche eine Aussenkung c erhalten, in welche
                              									der Bund der Sicherung D tritt. Behufs Führung des
                              									Schlöſschens B in der Hülse E ist in letzterer eine Nuth e angebracht, in
                              									welche dasselbe mit einer Nase n eingreift; ebenso
                              									findet ein Zäpfchen p der Schlagbolzenmutter C darin ihre Führung. In Folge dieser Einrichtung
                              									konnte die Spitze des Schlagbolzens A conisch geformt
                              									werden.
                           Auf der Sicherung D ist vor ihrem Bunde, gegen den Rand
                              									des letzteren sich stützend, eine Spiralfeder d
                              									angebracht, deren anderes vorderes Ende sich gegen einen Absatz der zu ihrer Abnahme
                              									bestimmten Schlöſschenbohrung lehnt. Diese Feder bewirkt, daſs der Bund der
                              									Sicherung D in die oben erwähnte Aussenkung c der Schlagbolzenmutter C
                              									einspringt und die Sicherung in dieser Stellung festgehalten wird. Die Sicherung D hat in so fern eine Aenderung erfahren, als ihr
                              									Schaft der Länge nach zur Hälfte weggeschnitten ist. Wird sie um 180° von links nach
                              									rechts gedreht, so tritt ihre stehen gebliebene Hälfte d1 in die Ausfräsung b1 der Kammer und
                              									Schlöſschen, Schlagbolzenmutter und Schlagbolzen können nicht vorschnellen, sobald
                              									der Abzugsfederstollen niedergezogen wird. Sobald man die Sicherung wieder um 180°
                              									nach links legt, befindet sich der Längsausschnitt des Schaftes unten und kann die
                              									Sicherung über die Kammer treten und somit zugleich mit den oben angegebenen Theilen
                              									vorgleiten.
                           Was endlich die Patronen-Auswerfevorrichtung betrifft, so ist am hinteren Ende auf
                              									der linken Seite der Hülse E eine erhöhte Fläche
                              									angebracht und auf dieser mittels einer Schraube ein Eisenplättchen der Länge nach
                              									befestigt; letzteres besitzt am hinteren Ende einen nach innen gerichteten. Ansatz
                              										g, welcher in die für den Patronenauszieher h bestimmte Nuth tritt. Bei dem Zurückziehen der Kammer
                              									stöſst der Patronenauszieher h gegen diesen Ansatz g, soll sich in Folge dessen in seinem hinteren Theile
                              										h1 nach auswärts,
                              									daher sein vorderes Ende h2 nach innen biegen und hierdurch die Patrone K einen Stoſs erhalten und ausgeworfen werden.
                           Durch die Anbringung dieser Vorrichtung ist die Kammerscheibe und Schraube in Wegfall
                              									gebracht, da das Zurückziehen der Kammer durch Gegenstoſsen des Ausziehers gegen den
                              									Ansatz g begrenzt und ein gänzliches Herausnehmen der
                              									Kammer erst nach Entfernen des letzteren möglich ist.
                           
                              
                                 F. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
