| Titel: | Die pneumatischen Uhren in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 200 | 
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                        Die pneumatischen Uhren in Paris.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        Die pneumatischen Uhren in Paris.
                        
                     
                        
                           Nach H. Peligot's neuestem Berichte im Bulletin de la Société d'Encouragement, 1882 Bd. 9 S. 9
                              									über die seit dem 15. März 1880 in Paris eingeführten pneumatischen Uhren nach dem
                              									System Popp und Resch,
                              									Gründer der Société générale des horologes
                                    										pneumatiques, beträgt die Länge des unterirdischen Röhrennetzes gegenwärtig
                              										23km und umfaſst 14 öffentliche Kandelaber mit
                              									33 Zifferblättern. Die Zahl der Abonnenten beläuft sich bereits auf 1300 in 500
                              									Häusern, mit ungefähr 2500 Uhren, ein Erfolg, welchen der Berichterstatter der
                              									auſserordentlichen Einfachheit des Systemes, sowie der Regelmäſsigkeit, Genauigkeit
                              									und Sicherheit des Dienstes zuschreibt.
                           Hinsichtlich der technischen Einrichtung verweisen wir auf die in D. p. J. 1880 237 * 379
                              									veröffentlichte Beschreibung. Die einzigen seit Einführung des pneumatischen
                              									Betriebes der städtischen Uhren in Paris hinzugekommenen Verbesserungen beziehen
                              									sich auf den Dreiwegehahn, welcher in jeder Minute eine gewisse Menge verdichteter
                              									Luft aus dem Betriebscylinder in das Röhrennetz einläſst, und auf den Kolben der
                              									Secundäruhren, welcher die Bestimmung hat, den empfangenen Luftstoſs auf das
                              									Zeigerwerk der letzteren zu übertragen.
                           
                           Der Dreiwegehahn R (vgl. Bd. 237 Taf. 32 Fig. 6 und
                              										7) ist durch die in Fig. 15 und
                              										16 Taf. 16 dargestellte Schiebersteuerung mit dem Schieber H ersetzt. Die Gleitfläche des Schieberkastens hat drei
                              									Oeffnungen O, O1 und
                              										O2. Die Oeffnung
                              										O, welche von dem Schieber H nie bedeckt wird, vermittelt die Verbindung des Betriebs- oder
                              									Vertheilungscylinders mit dem Schieberkasten. Bei der Stellung Fig. 15
                              									steht die Oeffnung O1
                              									mit der Oeffnung O, d.h. die Straſsenleitung mit dem
                              									Betriebscylinder in Verbindung. Es entweicht daher aus dem letzteren eine gewisse
                              									Menge gepreſster Luft in das Röhrennetz, um die Zeigerwerke der verschiedenen in
                              									dasselbe eingeschalteten Uhren in Bewegung zu setzen. Nach Verfluſs einer gewissen
                              									Secundenzahl rückt der Schieber in die Lage Fig. 16,
                              									wodurch die Verbindung des Betriebscylinders mit der Straſsenleitung aufgehoben,
                              									dagegen die der letzteren mit der äuſseren Atmosphäre mittels der Oeffnung O2 hergestellt
                              									wird.
                           Die auf den Kolben O (vgl. Bd. 237 Taf. 32 Fig.
                                 										8 und 9)
                              									bezügliche Verbesserung ist durch Fig. 17
                              									Taf. 16 veranschaulicht. Die Stelle des früheren Kolbens vertritt eine Art Blasebalg
                              										S, welcher unter dem Einflüsse des nach jeder
                              									Minute auftretenden Luftstoſses sich aufbläht und mit Hilfe eines Hebels und einer
                              									Sperrklinke das Steigrad von 60 Zähnen um einen Zahn weiter bewegt.
                           Fig.
                                 										18 endlich veranschaulicht in einem deutlicheren Verticaldurchschnitte den
                              									in Bd. 237 S. 380 bereits beschriebenen und dort auf Taf. 32 in Fig. 5 nur
                              									in allgemeinen Umrissen skizzirten Nachfüll- oder Speiseapparat mit seinem auf dem
                              									Quecksilber ruhenden Schwimmer f und dem Durchlaſshahn
                              										B.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
