| Titel: | Weissenbach's Dampfdruck-Reducirventil. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 270 | 
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                        Weiſsenbach's
                           								Dampfdruck-Reducirventil.
                        Mit Abbildung auf Tafel 20.
                        Weiſsenbach's Dampfdruck-Reducirventil.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 10 Taf. 20 dargestellte höchst einfache Vorrichtung zur Verminderung
                              									des Dampfdruckes, welche von dem Ingenieur Weiſsenbach
                              									herrührt und der Firma Stirnemann und Comp. in
                              										Zürich (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 16910
                                 										vom 9. Juni 1881) patentirt worden ist, besteht aus einem gewöhnlichen,
                              									direct belasteten Ventile v. Es fallen dabei also alle
                              									biegsamen Platten, Stopfbüchsen, Hebel u. dgl. fort, dagegen bleibt auch die
                              									Durchströmöffnung immer dieselbe. Der Ueberdruck, bei welchem sich das Ventil öffnet
                              									bezieh. schlieſst, hängt nur von der Belastung ab. Beträgt z.B. der
                              									Ventilquerschnitt 5qc und das Gewicht des
                              									Belastungskörpers 5k, so wird das Ventil gehoben
                              									werden, wenn der Dampfdruck unterhalb des Ventiles den oberhalb desselben um mehr
                              									als 1at übersteigt, und geschlossen werden, wenn
                              									die Differenz unter 1at sinkt. Mit der
                              									Geschwindigkeit des durchströmenden Dampfes wächst aber die Drossel Wirkung in der
                              									engen Ventilöffnung (bei der dargestellten Anordnung auch in dem den Bleicylinder
                              									umgebenden Ringraum), so daſs der reducirte Druck wesentlich geringer ausfällt, als
                              									der Ventilbelastung entspricht. Er ist bei gleich bleibender Kesselspannung abhängig
                              									von dem engsten Querschnitt, den Reibungswiderständen und dem Dampfverbrauch, bei
                              									einem gegebenen Ventil also nur von letzterem; bei wechselndem Dampf verbrauch kann
                              									er daher ebenso wenig constant bleiben als bei wechselnder Kesselspannung. Beträgt
                              									letztere z.B. 5at, so wird bei starker
                              									Dampfentnahme durch das Ventil der reducirte Druck sehr wohl bis auf 2at und darunter sinken können, während er bei
                              									allmählich bis auf Null herabgehendem Verbrauch bis nahezu auf 4at steigen wird. Es dürfte hiernach die Vorrichtung nur
                              									dann zu verwenden sein, wenn der Dampfverbrauch ein sehr gleichmäſsiger ist und
                              									Schwankungen im reducirten Druck zulässig sind.Neuerdings hat die Firma Dreyer, Rosenkranz und
                                       												Droop in Hannover das Ausführungsrecht erworben.
                           
                        
                     
                  
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