| Titel: | Junker und Ruh's Fräsmaschine für Hohlzahnräder. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 272 | 
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                        Junker und Ruh's Fräsmaschine für Hohlzahnräder.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 21.
                        Junker und Ruh's Fräsmaschine für Hohlzahnräder.
                        
                     
                        
                           Zur Herstellung von Zahnkränzen mit innerer Verzahnung haben Junker und
                                 											Ruh in
                              										Karlsruhe (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
                                 										17039 vom 19. Juli 1881) die in Fig. 1 bis
                              										3 Taf. 21 gezeichnete Fräsmaschine vorgeschlagen. Der Arbeitsgang ist
                              									derart, daſs der eingespannte Zahnkranz mittels einer Curvenscheibe dem Fräser
                              									zugeschoben und, dieser nach vollbrachtem Einschnitt aus demselben herausgehoben
                              									wird, um nun eine Verdrehung des eingespannten Zahnkranzes um einen Theilstrich zu
                              									gestatten.
                           Auf dem Maschinenbett a (Fig. 1 und
                              										2 Taf. 21) läuft der Fräser in einem Träger b, welcher am Ständer d drehbar befestigt
                              									ist. Eine starke, flache Feder f drückt den
                              									Werkzeugträger b beständig gegen den Ständer d zurück, soweit dies Stellschrauben g zulassen; die Frässcheibe wird durch diesen Druck und
                              									ferner durch die Spannung des Riemens nach unten gezogen. Die Schrauben g bestimmen demnach die Schnitttiefe des Fräsers und
                              									gleichen auch die Verschiedenheit im Durchmesser derselben aus.
                           Die zu fräsenden Zahnkränze werden in einen schmiedeisernen Ring eingepreſst, mit
                              									welchem sie in den Einspannkopf h eingelegt werden;
                              									eine Mutter c sichert diese auſserordentlich leicht
                              									lösbare Verbindung. Das Einspannfutter h lagert mit
                              									seiner Welle in Ständern des Schlittens k, welcher
                              									durch die Curvenscheibe l der Antriebwelle n langsam vorwärts gegen das Werkzeug und rasch
                              									rückwärts getrieben wird. Die eigentliche Curvenbahn, in welcher sich die Leitrolle
                              										o des Schlittens bewegt, ist nicht von beiden
                              									Seiten gleichmäſsig geschlossen; vielmehr greifen die Führungsleisten nur so weit um
                              									die Curvenrolle, als gerade nothwendig ist. Diese Anordnung gestattet ein leichtes
                              									Ausheben der Curvenrolle, um den Schlitten nach Fertigstellung eines Rades weit
                              									genug vom Werkzeug zurück ziehen und das Werkstück bequem auswechseln zu können.
                           Bei jedem Vorschub des Schlittens wird eine Zahnlücke geschnitten. Ist dies
                              									geschehen, so hebt eine auf der Welle n befindliche
                              									Daumenscheibe p den Träger b und auf diese Weise den Fräser aus dem Einschnitt heraus, so daſs nun
                              									der Schlitten unbehindert zurücklaufen kann. Während dieses Vorganges erfolgt nun
                              									die Drehung des Einspannkopfes um eine Zahntheilung durch folgende Anordnung. Auf
                              									der Achse e des Einspannkopfes sitzen zwei Sperrräder
                              										r und s mit gleicher
                              									Zähnezahl, als die zu schneidenden Zahnkränze erhalten sollen; das Rad r besorgt die Drehung des Spannfutters und s das Festhalten der Spindel beim Schneiden. Beide
                              									Scheiben werden durch einen Hebel t bezieh. dessen
                              									Sperrklinken bewegt, welcher durch einen Keil u auf dem freien Ende
                              									der Antrieb welle n im entsprechenden Augenblick
                              									gehoben wird. Der kürzere Schenkel des Hebels t greift
                              									mit seiner entsprechend geformten Spitze in die Einschnitte des Theilrades s ein, um dasselbe während des Schneidens der
                              									Zahnlücken festzuhalten. Beim Heben des Hebels t wird
                              									zuerst diese Spitze auſser Eingriff mit dem Theilrad gesetzt; beim weiter
                              									andauernden Heben legt sich der Bolzen z an die obere
                              									Rundung des Schlitzes in dem Hebel qg an und hebt auch diesen, q ist mit
                              									dem Hebel u, welcher sich um die Achse e dreht, verbunden und v
                              									trägt die Sperrklinke w, so daſs beim Heben des Hebels
                              										v das Sperrrad r um
                              									einen Zahn weiter gedreht wird. Sinkt nun der Hebel t,
                              									wenn der Keil un sich weiter dreht, so wird seine Klinke das Rad s festhalten. Dieses Spiel wiederholt sich, bis die
                              									letzte Zahnlücke geschnitten ist und die Maschine dadurch selbstthätig abgestellt
                              									wird, daſs die Nase der Scheibe A, welche durch
                              									Kegelräder von der Welle n entsprechend den
                              									Theilscheiben r und s
                              									bewegt wird, an den doppelarmigen Hebel z anstöſst.
                              									Geschieht dies, so löst der Hebel z die Stange y aus und das Gewicht G
                              									kann die Ausrückgabel B so bewegen, daſs der Riemen von
                              									der festen auf die lose Riemenscheibe gelegt wird.
                           Der Gesammtantrieb der Maschine wird von der Welle C,
                              									welche mit einer festen und einer losen Riemenscheibe versehen ist, abgeleitet; eine
                              									Riemenscheibe Dq dient, wie aus den Figuren zu ersehen, zur Bewegung des
                              									Werkzeuges und Riemenscheibe E zum Antrieb der Welle
                              										n durch das Schneckengetriebe F.
                           Die Construction des Werkzeugträgers ist beachtenswerth und in Fig. 3
                              									besonders gezeichnet. Der Fräser F1 sitzt auf einer angegossenen Hülse der
                              									Riemenscheiber r1,
                              									gegen welche sie durch eine Mutter angepreſst wird, während ein Splint ihre Stellung
                              									sichert. Die Drehspindel s1 ist in zwei Büchsen gelagert und hier durch Schrauben gesichert. Um nun
                              									den Fräser genau in die Mittellinie der zu schneidenden Zahnkränze einstellen und
                              									auch um den entstehenden Spielraum bei erfolgter seitlicher Abnutzung der Scheibe
                              										r1 ausgleichen zu
                              									können, sind seitliche Stellschrauben r2 vorgesehen. Die Spindel s1 wird durch eine Klemmschraube o1, welche durch den
                              									Guſskörper des Bügels b und die Stahlbüchse geht, an
                              									jeder Drehung verhindert.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
