| Titel: | J. Matter's Registrir-Dynamometer. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 286 | 
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                        J. Matter's Registrir-Dynamometer.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        J. Matter's Registrir-Dynamometer.
                        
                     
                        
                           Dieser von J. Matter (vom Hause Dollfus-Mieg und Comp.) construirte und durch Fig. 11 bis
                              										13 Taf. 20 nach dem Bulletin de Mulhouse, 1881 Bd. 51 S.
                                 										433 veranschaulichte Apparat verzeichnet sowohl die Spannung, wie auch
                              									die Geschwindigkeit eines eine Arbeitsmaschine treibenden Riemens und gestattet
                              									auſserdem, den Arbeitsverbrauch (das Product aus Spannung und Geschwindigkeit) in
                              									jedem Augenblicke direct abzulesen.
                           Eine hohle Welle A, in zwei Ständern gelagert, trägt 3
                              									Riemenscheiben. Der von der Transmission kommende Riemen wird auf die Scheibe C bezieh. auf die Leerscheibe B gelegt, während die Scheibe D durch einen
                              									Riemen mit der zu untersuchenden Arbeitsmaschine verbunden wird. Die Scheibe C überträgt die Bewegung auf D durch zwei Blattfedern E, welche sich dabei
                              									auf Leitbögen F auflegen. Die Form dieser Körper F ist auf empirischem Wege derart bestimmt, daſs die
                              									relative Drehung der Scheiben C und D gegen einander proportional der zu übertragenden
                              									Umfangskraft, d.h. der Differenz der Spannungen im führenden und im geführten
                              									Riementrum ist. Durch eine an C befestigte Zahnstange
                              										Z, in welche ein Getriebe G eingreift, wird die relative Drehung von D
                              									gegen C auf eine in D
                              									gelagerte Welle und von dieser durch ein zweites Getriebe auf eine in der Hohlwelle
                              										A steckende, mit Kämmen versehene Spindel
                              									übertragen, und zwar muſs die achsiale Verschiebung dieser Spindel proportional der
                              									relativen Drehung, folglich auch der Umfangskraft sein. An dem aus A hervorstehenden Theil der Spindel ist ein (in der
                              									Zeichnung nicht sichtbarer) Schreibstift angebracht, welcher die Verschiebung direct
                              									auf die langsam sich drehende Trommel T
                              									aufzeichnet.
                           Zur Messung der Geschwindigkeit ist ein hydraulisches Tachometer benutzt. Von der
                              									Welle A wird durch Kegelräder eine stehende Welle J, welche am unteren Ende Schaufeln trägt, angetrieben.
                              									Die letzteren bewegen sich in einem geschlossenen und mit Wasser gefüllten Gehäuse,
                              									auf dessen Boden Rippen angebracht sind. Das Gehäuse ist ebenfalls drehbar, wird
                              									aber verhindert, an der Rotation theilzunehmen, indem ein an demselben befestigter
                              									Arm L sich gegen den auf der stehenden Welle O befestigten und mit der Feder K verbundenen Arm M (in Fig. 11
                              									punktirt) legt. Je nach der Geschwindigkeit der Welle J
                              									bezieh. der Welle A wird indessen durch den
                              									hydraulischen Widerstand im Gehäuse der Widerstand der Feder K mehr oder weniger überwunden und dem Gehäuse eine geringe Drehung
                              									ertheilt werden, welche durch die Arme L und M auch auf die Welle O
                              									übertragen wird. Von dieser wird durch den Arm V dem
                              									Schreibstift 
                              									S, welcher ebenfalls die Trommel T berührt, eine entsprechende Verschiebung ertheilt.
                              									Die Form der Arme L und M
                              									ist (gleichfalls durch Versuche) so bestimmt, daſs der Ausschlag des Schreibstiftes
                              									proportional der Geschwindigkeit der Welle A wird,
                              									welche noch durch einen Tourenzähler controlirt werden kann. Man erhält auf diese
                              									Weise auf demselben Blatt zugleich eine Curve der Umfangskraft und eine Curve der
                              									Geschwindigkeit. – Um das Product aus beiden in jedem Augenblick ablesen zu können,
                              									ist auf der Welle O noch ein Arm W mit Schreibstift angebracht, welcher sich über einer
                              									Tafel N bewegt. Diese ist mit der in A steckenden Spindel verbunden und nimmt, auf
                              									horizontalen Schienen geführt, an der Verschiebung derselben theil. Für die relative
                              									Bewegung des an W befindlichen Schreibstiftes gegen die
                              									Tafel N ist also sowohl die Umfangskraft, wie die
                              									Geschwindigkeit bestimmend. Man kann nun auf der Tafel Curven gleicher Arbeitsgröſse
                              									verzeichnen und dann aus der Lage des Schreibstiftes den betreffenden Werth
                              									jederzeit erkennen.
                           In Fig. 14 sind die beiden auf die Trommel T
                              									aufgezeichneten Curven dargestellt, welche sich beim Betriebe eines Selfactor
                              									ergeben haben. Beide haben ihre Nulllinien auf entgegengesetzten Seiten, so daſs man
                              									sich die obere Curve, d. i. die der Geschwindigkeiten, umgekehrt zu denken hat, wenn
                              									die Nulllinien zusammenfallen und die Ordinaten gleiche Richtung haben sollen.
                              									Dasselbe gilt von den Curven Fig. 15,
                              									welche einer Watermaschine entnommen sind; auſserdem erscheint hier die eine Curve
                              									gegen die andere um das Stück ab verschoben, so daſs
                              									der Punkt m der Geschwindigkeitscurve dem Punkte n der Spannungscurve entspricht.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
