| Titel: | F. M. Z. Lange's Kämm-Maschine für Wolle. | 
| Autor: | A. L. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 366 | 
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                        F. M. Z. Lange's Kämm-Maschine für Wolle.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        F. M. Lange's Kämmmaschine für Wolle.
                        
                     
                        
                           Engineering, 1882 Bd. 33 S. 425 bringt aus einem
                              									Vortrage vor der Institution of Mechanical
                                    											Engineers eine leider recht dürftige Beschreibung und Zeichnung einer vom
                              									Vortragenden, F. M. Z. Lange in St. Achnul-les-Amiens erfundenen und von Greenwood und Batley in Leeds gebauten Kämmmaschine, welche eingehender
                              									Betrachtung empfohlen sei. Die Maschine gehört zum System Noble, besitzt nur einen kleinen Kammring, kämmt aber die Wolle schon vor
                              									dem Einschlagen in beide Kammringe theilweise aus. Dies letztere geschieht dadurch,
                              									daſs die Wolle zunächst einmal durch den Zuführungskopf in den groſsen Kammring
                              										(Fig. 1 Taf. 27) bei A eingeschlagen wird,
                              									während der Kammsector H dicht am Ring steht. Bei dem
                              									Rückgange des Einschlagapparates bewegt sich auch der Kammsector vom Ringe ab,
                              									wodurch der aus dem Ringe heraushängende Faserbart durch die Nadeln des Sectors und
                              									umgekehrt der aus dem Sector heraushängende durch die Nadeln des Ringes, welche in
                              									mehr Reihen und mit feinerer Theilung als gewöhnlich angeordnet sind, ausgekämmt
                              									wird. Vor dem nächsten Einschlagen wird die Wolle aus den Nadeln des Sectors
                              									herausgehoben und vorgezogen, so daſs der ausgekämmte Bart bei dem Einschlagen in
                              									das Innere des groſsen Kammringes ragt. Horizontale Zugwalzen D nehmen den äuſseren, verticale Walzen E den inneren Faserbart vom groſsen Ringe ab. Der in
                              									den Nadeln zurückbleibende Kämmling wird auf bekannte Weise durch keilförmige
                              									Klingen herausgehoben, auf die Platte T gelegt und
                              									durch diese so weit nach innen gebracht, daſs das Einschlagen in die beiden
                              									Kammringe erfolgen kann, was durch rasch auf- und niedergehende Bürsten bei B besorgt wird. Der Kämmling des groſsen Ringes erfährt
                              									somit ein Auskämmen durch beide Ringe. Den Zug des groſsen Ringes nehmen die Walzen
                              									bei E mit ab, den Zug des kleinen Ringes die Walzen bei
                              										F. Zur Entfernung des Kämmlings aus dem kleinen
                              									Ringe dienen die gebräuchlichen Organe. Die drei Zugbänder vereinigt man
                              									sogleich.
                           In der Beschreibung unserer Quelle ist als besonderer Vorzug hervorgehoben, daſs die
                              									Maschine keine solchen Theile (Zangen, Druckplatten) besitzt, welche eine
                              									übermäſsige Anstrengung oder gar Bruch der Wollhaare herbeiführen können, und daſs
                              									in Folge dessen sowohl der Zug, als der Kämmling höheren Werth erhält. Das
                              									Verhältniſs zwischen Zug und Kämmling soll sich viel günstiger gestalten und die
                              									Maschine eine gröſsere tägliche Leistung als die meisten anderen ergeben, da sie mit
                              									stärkerer Füllung und gröſserer Geschwindigkeit arbeiten könne. Die Bestätigung
                              									dieser Angaben bleibt noch abzuwarten. Bedenken erregt die Vereinigung aller drei
                              									Züge, denn diese können wohl kaum als gleichwertig angesehen werden. Der Zug vor der
                              									Auſsenseite des groſsen Ringes besteht aus Bärten, deren eine Hälfte wirklich durch
                              									Kämmen, deren andere Hälfte durch Ausziehen ohne Anwendung eines Vorstechkammes
                              									gereinigt und geordnet wird. Das Auskämmen besorgt der Sector H, wenn man annimmt, daſs sich die bei A eingeschlagenen Barte dachziegelförmig an einander
                              									reihen. Sollten die Barte hingegen neben einander eingeschlagen werden, so würden
                              									die beiden Seiten der Zugbärte allerdings in gleicher Weise bearbeitet, aber die
                              									Arbeit könnte nur dann als vollkommen bezeichnet werden, wenn ein Vorstechkamm
                              									angebracht wäre. Der Zug von der Innenseite des groſsen Ringes besteht aus den hei
                              										A eingeschlagenen und durch einmaliges Ziehen durch
                              									die Nadeln des groſsen Ringes gereinigten Barten und den aus dem Kämmling des
                              									groſsen Ringes gewonnenen, durch die Nadeln des kleinen Ringes gestrichenen Bärten.
                              									Bei diesen letzteren wie bei dem Zug vom kleinen Ringe ist in der Mitte eine Stelle
                              									vorhanden, welche gar nicht bei dem Ziehen durch Nadeln getroffen ist.
                           
                              
                                 A. L.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
