| Titel: | Apparat zur Verarbeitung von Ammoniakwasser. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 71 | 
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                        Apparat zur Verarbeitung von
                           								Ammoniakwasser.
                        Mit Abbildung auf Tafel 6.
                        Gareis' Apparat zur Verarbeitung von Ammoniakwasser.
                        
                     
                        
                           Der namentlich für kleinere Gasanstalten bestimmte Apparat von J. Gareis enthält nach dem Journal für Gasbeleuchtung, 1882 S. 743 und 776 in den beiden Behältern
                              										A und C (Fig.
                                 										18 Taf. 6) die abzudestillirende Flüssigkeit, während der Behälter B auſserdem noch aus dem Behälter D einen Zusatz von Kalkmilch erhält.
                           Der Behälter A wird durch direktes Feuer vom Roste f aus geheizt, die Rauchgase entweichen durch das Rohr
                              										n in den Schornstein. Die sich aus der in A befindlichen Flüssigkeit entwickelnden Gase und
                              									Dämpfe durchströmen in der Richtung der Pfeile die in B
                              									mit Kalkmilch versetzte Flüssigkeit, erhitzen diese zum Sieden und ziehen dann in
                              									gleicher Weise durch das frische Ammoniakwasser im Behälter C, umschlieſslich durch Rohr h zu den
                              									Condensationsvorrichtungen zu gehen. Ist durch längeres Sieden aus der in B befindlichen Flüssigkeit alles Ammoniak ausgetrieben,
                              									so wird durch Oeffnen des Hahnes i der Behälter B entleert und alsdann, nach Wiederschlieſsen
                              									desselben, der Hahn k geöffnet, wodurch die in C befindliche Flüssigkeit unten in den Behälter A einströmt. Die hier befindliche Flüssigkeit steigt in
                              									die Höhe, überflieſst den oberen Rand des Behälters A
                              									und ergieſst sich in den Behälter B;
                              									hat dieser die
                              									erforderliche Menge Flüssigkeit aufgenommen, so wird der Hahn k geschlossen und alsdann durch Oeffnen des Hahnes l so viel Kalkmilch aus dem Behälter D in den Behälter B
                              									gebracht, als erfahrungsgemäſs zur Aufschlieſsung des gebundenen Ammoniaks
                              									erforderlich ist. Der Behälter C wird hierauf wieder
                              									mit frischer abzudestillirender Flüssigkeit aus einem höher gestellten Behälter
                              									gefüllt, worauf das Abdampfen wieder von Neuem beginnt. Die Wiederfüllung des
                              									Behälters C geschieht vortheilhaft langsam, innerhalb
                              									etwa 4 Stunden; zu dem Zwecke durchläuft das Gaswasser, bei t eintretend, langsam den Vorwärmer V und
                              									kommt hierdurch in vorgewärmtem Zustande in den Behälter C. Durch Abnahme des Verschluſsdeckels o ist
                              									je nach Bedarf eine bequeme Reinigung des Behälters A
                              									ermöglicht. Zur Reinigung des Behälters B dienen
                              									mehrere kleine Mannlöcher p. Der Behälter C kann durch Abnahme des kleinen Kalkmilchbehälters D geöffnet und gereinigt werden.
                           Die kleinste Sorte dieser Apparate, welche sich seit längerer Zeit in Betrieb
                              									befindet, verarbeitet in 24 Stunden 1cbm Gaswasser
                              									und erfordert hierbei zur Heizung nur 50k
                              									Kokesabfall. Nach Mittheilung von Viehoff ergab ein
                              									solcher Apparat für 1cbm Gaswasser einen Gewinn
                              									von 8,54 M. oder nach Abzug der Verzinsung und Amortisation jährlich 3000 M.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
