| Titel: | Zur Regenerirung des Chromalauns; von Eduard Donath in Leoben. | 
| Autor: | Eduard Donath | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 72 | 
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                        Zur Regenerirung des Chromalauns; von Eduard
                              								Donath in Leoben.
                        E. Donath, zur Regenerirung des Chromalauns.
                        
                     
                        
                           Die vielen bisher gemachten Vorschläge zur Regenerirung von Chromoxydlösungen, dieser
                              									häufigen Abfallsproducte bei der Darstellung der Theerfarben, lassen bekanntlich
                              									noch manches zu wünschen übrig. Folgendes Verfahren dürfte sowohl bezüglich der
                              									Einfachheit der Ausführung, als auch hinsichtlich des Kostenpunktes allen billigen
                              									Anforderungen entsprechen.
                           Es beruht auf der Thatsache, daſs eine alkalische Lösung von Chromoxyd beim Kochen
                              									mit Braunstein vollständig und glatt in Chromat überführt wird. Man braucht deshalb
                              									nur die Chromoxyd bezieh. Chromalaun haltenden und erforderlichen Falles zu
                              									concentrirenden Lösungen mit Kali- oder Natronlauge bis zur Wiederauflösung des
                              									Chromhydrates zu versetzen und mit gemahlenem Braunstein zu kochen; der Prozeſs ist
                              									meistens schon in ¼ Stunde beendet.
                           Die erhaltene gelbe Lösung, welche neben dem gebildeten Chromat keine anderen fremden
                              									Salze als die bereits vorhanden gewesenen enthält, läſst sich leicht durch Abheben
                              									trennen, ist für manche technische Zwecke direkt verwendbar und wird auch bei der
                              									Darstellung der Chromate selbst keine Schwierigkeiten verursachen.
                           
                           Die Anwendung der Kalilauge ist der der Natronlauge vorzuziehen; denn obzwar der
                              									Prozeſs in beiden Fällen gleich rasch vor sich geht, wird die nachherige
                              									allenfalsige Gewinnung des Kaliumbichromates aus bekannten Gründen eine leichtere
                              									und vortheilhaftere sein als die des gleichen Natriumsalzes.
                           Schlieſslich sei noch erwähnt, daſs das Prinzip des beschriebenen Verfahrens, nämlich
                              									Kochen mit Braunstein in alkalischer Lösung, noch weitere technische Anwendung
                              									finden könnte; es wird sich z.B. nach vorläufigen Versuchen durch Kochen der
                              									Weiſsblechabfälle mit Natronlauge und Braunstein eine Entzinnung derselben unter
                              									Bildung von zinnsaurem Natron bewerkstelligen lassen.