| Titel: | Neuerungen am Petry-Dereux'schen Dampfkessel. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 149 | 
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                        Neuerungen am Petry-Dereux'schen
                           								Dampfkessel.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Neuerungen am Petry-Dereux'schen Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Die beiden in Fig. 1 bis
                              										6 Taf. 9 dargestellten Anordnungen von Dampfkesseln, welche als
                              									Abänderungen des unter Nr. 14554 patentirten Kessels von Petry-Dereux (vgl. 1882 243 * 93) angesehen
                              									werden können, sind wie die Nicol'schen (1882 243 * 92) und andere verwandte Constructionen
                              									hauptsächlich zur Vergröſserung der Heizfläche vorhandener gewöhnlicher Walzenkessel
                              									geeignet.
                           Die Fig. 8 bis 6 Taf. 9
                              									zeigen eine Anordnung von O. Fallenstein in Düren bei
                              									Köln (*D. R. P. Nr. 17833 vom 3. Juli 1881, abhängig von Nr. 10876 und Nr. 14554).
                              									Die etwas geneigten, zu je 3 und 4 über einander liegenden Querröhren B sind an beiden Enden in kurze vertikale Gruſsrohre
                              										T eingesetzt, welche durch Rohrstücke B1, W und A mit zwei neben dem
                              									Kessel K angebrachten guſseisernen Rohren R und R1, verbunden sind. R
                              									steht durch einen Stutzen a nur mit dem Wasserraume,
                              										R1 durch einen
                              									Stutzen b mit dem Dampfraume des Kessels in Verbindung,
                              									so daſs ein lebhafter Wasserumlauf durch die Röhren B
                              									hindurch stattlinden wird. Die Rohre R und R1 haben ebene Böden,
                              									in welche die hängenden Röhren A eingeschraubt sind.
                              									Mit den kurzen Stutzen B1 sind die Guſsrohre T durch Flanschen
                              									verbunden, um die Röhren B bequem auswechseln zu
                              									können. Behufs Reinigung derselben sind die Rohre T
                              									auſsen, den Röhren B gegenüber, mit Oeffnungen
                              									versehen, welche mit flachen Deckeln mittels je zweier Einsteckschrauben
                              									verschlossen werden. Die Höhren B werden in die Rohre
                              										T auf die gewöhnliche Weise mit Hilfe der Siederohr-Dichtmaschine
                              									eingepreſst. An jedem der Rohre T, welche die tiefer
                              									liegenden Enden der Röhren B verbinden, ist ein
                              									Ausblashahn angeordnet (vgl. Fig. 5),
                              									während die Rohre T der anderen Seite unten mittels
                              									Flanschen mit einem gemeinschaftlichen Schlammsammelrohre R2 verbunden sind.
                           Die in Fig. 1 und 2 Taf. 9
                              									dargestellte neuere Construction von Petry-Dereux in
                              									Düren bei Köln (*D. R. P. Nr. 18796 vom 21. Mai 1881) scheint aus dem Bestreben, ein
                              									unabhängiges Patent zu erhalten, hervorgegangen zu sein. In anderer Weise läſst es
                              									sich wohl kaum erklären, daſs bei dieser neueren Anordnung auf den so werthvollen
                              									Wasserumlauf verzichtet ist. Die Röhrenbündel a sind
                              									auch hier wie bei der früheren Anordnung (1882 243 * 93)
                              									beiderseits in parallelepipedische Kasten b und c eingedichtet. Die tiefer liegenden Kasten b der einen Seite sind mit einem horizontal unter ihnen
                              									liegenden Rohre d verbunden und die höher liegenden
                              									Kasten c mit einem über denselben befindlichen, stark
                              									geneigten Rohre R, welches im höchsten Punkte in einem
                              									vertikal angeordneten Schlammsammler S mündet. Das
                              									Speisewasser wird in das Rohr d eingeführt. Es soll nun
                              									eine Verbindung des Röhren- und Kammersystemes mit dem Wasserraume des Dampfkessels
                              										entweder durch eine Fortsetzung des Rohres d nach oben, oder durch
                              									einen vom Schlammsammler S ausgehenden Stutzen e hergestellt werden. Im ersten Falle flieſst je nach
                              									dem Verhältnisse der Heizfläche des Kessels zu der der Röhren ein kleinerer oder
                              									gröſserer Theil des Speisewassers direkt in den Kessel:, der in der Regel wohl
                              									gröſsere Theil steigt in den Röhren auf und gelangt aus dem höchsten Theile des
                              									Schlammsammlers erst als Dampf in den Kessel. Dabei ist allerdings nicht
                              									ausgeschlossen, daſs wegen der starken Verdampfung in den Röhren bedeutende
                              									Wassermassen mit in den Kessel hinübergerissen werden. Der obere Theil des Rohres
                              										R und des Schlammsammlers S wird mit einem Gemische von Wasser und Dampf gefüllt und ein bestimmter
                              									Wasserstand in denselben kaum vorhanden sein, jedenfalls müſste derselbe viel höher
                              									als im Kessel liegen. Im zweiten Falle, wenn der Schlammsammler mit dem Kessel durch
                              									einen Stutzen e verbunden ist, gelangt alles
                              									Speisewasser zunächst in die Röhren und dann, soweit es in diesen nicht verdampft,
                              									durch e in den Kessel. Auch in diesem Falle wird, da
                              									für die Trennung des in den Röhren entwickelten Dampfes von dem Wasser in S nur eine sehr kleine freie Oberfläche vorhanden ist,
                              									an dieser Stelle eine sehr ungestüme Bewegung vorhanden und R und S oben mit Schaum gefüllt sein.
                              									Jedenfalls steht diese Anordnung hinter denen mit ununterbrochenem, lebhaftem
                              									Wasserumlaufe zurück.
                           Vor dem Stutzen e ist in S
                              									eine oben geschlossene Mulde s befestigt, so daſs das
                              									aus den Röhren kommende Wasser in S zunächst abwärts
                              									strömen muſs, um, von unten in die Mulde s eintretend,
                              									nach e
                              									an gelangen. Es soll
                              									hierdurch die Sehlammablagerung in S befördert
                              									werden.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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