| Titel: | Schreibmaschine von B. Schmitz in Ründeroth. | 
| Autor: | H–s. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 237 | 
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                        Schreibmaschine von B. Schmitz in
                           								Ründeroth.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        B. Schmitz's Schreibmaschine.
                        
                     
                        
                           Eine ganz bedeutende Vereinfachung der Typenschreibmaschine erzielt B.
                                    											Schmitz in Ründeroth (* D. R. P. Kl. 15 Nr. 20218 vom 16. Mai 1882) dadurch, daſs
                              									er dieselbe nicht mit den gewöhnlichen Typen eines vollständigen Alphabetes und den
                              									Interpunktionszeichen (vgl. 1881 242 * 262), sondern
                              									bloſs mit 5 verschieden gestellten Strichtypen versieht, welche in wechselnder Zahl
                              									und Stellung alle erforderlichen Schrift- und Interpunktionszeichen liefern, und
                              									zwar in einer Gestalt, welche an bekannte Schriftformen erinnert.
                           Diese Strichtypen sind an den nach aufwärts gebogenen Enden von Hebeln befestigt,
                              									deren Enden die neben einander liegenden Tasten 1 bis
                              										5 (vgl. Fig. 1 bis
                              										7 Taf. 16) tragen. Die gegenseitige Stellung der Typen in der Maschine
                              									ist aus Fig. 6, die
                              									mit denselben herstellbaren Schriftzeichen sind aus Fig. 2
                              									ersichtlich. Die durch Niederdrücken der Tasten gehobenen Typen schlagen zunächst
                              									gegen das in dem Lagerungsrahmen f, f1 der Papierwalze e eingespannte Farbband h und drücken dieses
                              									gegen das Papier, welches durch die stellbaren Federn i,
                                 											i1 auf der Walze e festgehalten wird. Beim Niederdrücken einer oder
                              									mehrerer Schreibtasten wird zugleich die breite Taste 6
                              									bewegt und damit der Hebel b, dessen aufgebogener
                              									Schenkel b1 die über
                              									einander liegenden und seitlich gegen einander versetzten Nasen n, n1 trägt. In der
                              									Ruhelage der Taste 6 legt sich die obere Nase n vor einen Zahn der am Walzenlagerungsrahmen
                              									angebrachten Zahnstange Z und hindert den Rahmen mit
                              									der Papierwalze, sich vermöge der Einwirkung des an den Rahmen mittels einer Schnur
                              									angehängten Gewichtes G längs der festen Achse D zu verschieben. Wird aber die Taste 6 allein oder zugleich mit einer der Typentasten 1 bis 5 niedergedrückt, so
                              									tritt die Nase n aus der Zahnstange heraus; dagegen
                              									gelangt n1 in die
                              									nächste Zahnlücke und es kann sich die Papierwalze nur so weit verschieben, bis der
                              									nächste Zahn der Zahnstange Z an die Nase n1 anstöſst. Nach dem
                              									Loslassen der Taste übernimmt wieder die Nase n die
                              									Fixirung der Walzenstellung.
                           Es braucht wohl kaum bemerkt zu werden, daſs sich die Walze beim jedesmaligen
                              									Anschlage einer Typentaste immer um die Entfernung zweier Schriftzeichen
                              									verschiebt. Gröſsere Verschiebungen des Papieres, wie solche nach jedem Worte nöthig
                              									werden, müssen durch ein- oder mehrmaliges Niederdrücken der Taste 6 allein herbeigeführt werden.
                           Ist eine ganze Zeile geschrieben, so erfaſst man den Walzenrahmen am Haken H und zieht denselben in seine äuſserste Lage nach
                              									links zurück. Die nach entsprechender Richtung federnde Sperrnase n bildet kein Hinderniſs gegen diese Bewegung. Durch
                              									Drehen der Walze wird das Papier um die Zeilenentfernung verschoben; die
                              									Zahntheilung des auf der Papierwalze befestigten Stellrades y entspricht dieser Entfernung.
                           
                              
                                 H–s.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
