| Titel: | Gewichtsänderung der Raumeinheit Wasser bezieh. Luft in Folge Temperaturänderungen. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 267 | 
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                        Gewichtsänderung der Raumeinheit Wasser bezieh.
                           								Luft in Folge Temperaturänderungen.
                        H. Fischer, über Gewichtsänderung von Wasser bez. Luft.
                        
                     
                        
                           Herm. Fischer macht in der Wochenschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1883 S. 155 über diesen
                              									Gegenstand folgende Mittheilung. Die gebräuchlichsten dieser Formeln für Wasser sind folgende:
                           
                              
                                 Peclet:
                                 
                                    Ferrini:
                                    
                                 Schinz:
                                 
                              
                                 \gamma=(1,0086-0,0005\,t),
                                 \gamma=\left(\frac{1}{0,9885+0,0005\,t\right)},
                                 
                                    \gamma=\left(\frac{1}{1+0,000466\,t\right)}
                                    
                                 
                              
                           worin γ das Gewicht von 1l Wasser und t die
                              									Temperatur bezeichnen.
                           Diese Formeln sind nicht bequem, namentlich, da man den Wurzelwerth der Differenz der
                              									Gewichte für die verschiedenen Werthe der Temperatur zu haben wünsche, um die
                              									Geschwindigkeit des Wassers bestimmen zu können. Verfasser hat deshalb diese Formeln
                              									für verschiedene Werthe der Temperatur t graphisch
                              									dargestellt, wobei es sich zeigte, daſs die Formel von Ferrini bis t=80\sim90^{\circ} ganz gut mit der
                              									Wirklichkeit übereinstimmt, von da aber ganz unbrauchbar wird, während die anderen
                              									beiden ebenfalls sehr schlecht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. H. Fischer hat daher die neue, für
                              										t=0^{\circ} bis 150° gültige Formel aufgestellt:
                           \gamma=1-0,000004\,t^2.
                           Diese Formel gibt Resultate, welche bei weitem nicht so
                              									abweichend von der Wirklichkeit sind wie die der obigen Ausdrücke; auſserdem ist sie
                              									bequemer. Der Wurzelwerth aus der Differenz der Gewichtseinheiten Wasser gestaltet
                              									sich einfach zu:
                              										\sqrt{\gamma_1-\gamma_2}=0,002\,\sqrt{{t_2}^2-{t_1}^2}.
                           Die genaue Formel für die absolut trockene Luft ist
                              									unter der Annahme, daſs die Pressungen gleich sind:
                           \gamma=\frac{1,294}{1+0,00366\,t}.
                           Nun ist aber die gewöhnliche Luft nicht absolut trocken,
                              									sondern mit Feuchtigkeit behaftet; für diese hat H.
                                 										Fischer folgende bequemere und zwischen t=-\ 10^{\circ}
                              									bis 100^{\circ} ebenso richtige Formel aufgestellt:
                           
                              \gamma=1,3-0,004\,t.
                              
                           Der Wurzelwerth aus der Differenz ergibt sich hierbei zu:
                           
                              \sqrt{\gamma_1-\gamma_2}=\sqrt{0,004\,(t_2-t_1),}
                              
                           welcher Ausdruck ebenso viel Vertrauen verdient wie der aus
                              									der oben angeführten viel schwierigeren Formel. Die graphische Darstellung mehrerer
                              									Werthe dieser Formel hat nur sehr geringe Abweichungen ergeben.
                           Für Rauch, welcher etwas schwerer ist als Luft, gibt H. Fischer
                              									folgende für t=50^{\circ} bis 150^{\circ}
                              									gültige Formel: \gamma=1,25-0,0027\,t.