| Titel: | Neuerungen an Löthkolben. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 272 | 
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                        Neuerungen an Löthkolben.
                        Patentklasse 49. Mit Abbildungen auf Tafel 18.
                        Neuerungen an Löthkolben.
                        
                     
                        
                           Bei dem Erdöl-Löthkolben von C.
                                    										Leineweber in Viersen (* D. R. P. Nr. 20615 vom 18. April 1882) wird der Kolben f (Fig. 19
                              									Taf. 18) durch die Flamme eines gewöhnlichen Erdölbrenners c erhitzt, welche mit Luft aus dem Rohre h
                              									durch ein Gebläse angefacht wird. Der eigentliche Erdölbehälter a steht mit der Dochtbüchse b durch das Zuführungsrohr d
                              									in Verbindung, so daſs
                              									in den Behälter b nur so viel Oel zuflieſsen kann, als
                              									die Flamme benöthigt. Das in b befindliche Oel sammelt
                              									sich hinter dem Rande e, wenn derselbe umgekehrt wird.
                              									Die durch das Gebläse erzeugte Stichflamme soll den Kolben binnen 2 Minuten
                              									brauchbar erhitzen. Der Kolben f ist keilförmig
                              									zugehauen und wird auf das Brennerrohr geschraubt.
                           Nach dem Metallarbeiter, 1882 S. 310 wird von H. Lembke in Berlin der in Fig. 20
                              									Taf. 18 dargestellte Gaslöthkolben ausgeführt. Derselbe
                              									soll eine sehr einfache Regulirungsweise des Gas- und Luftzutrittskanales und die
                              									Möglichkeit gewähren, den Apparat an jeden Gashahn zu verwenden. Zur Erhitzung des
                              									Kolbens wird derselbe am Stutzen a durch einen Schlauch
                              									mit der Gasleitung in Verbindung gebracht und dann das Gas bei der
                              									Ausströmungsöffnung g angezündet. Die Regulirung
                              									erfolgt durch Stellen der Schraubenspindel d, durch
                              									welche die Menge des entweichenden Gases bestimmt wird. Soll weniger Gas ausströmen,
                              									also die Spindel d etwas mehr zugeschraubt werden, so
                              									muſs man vorher die Luftregulirungshülse entsprechend stellen, damit nicht zu viel
                              									Luft eintritt und dadurch ein Zurückschlagen der Flamme verursacht wird. Diese
                              									einfache Regulirbarkeit ermöglicht die für manche Fälle sehr wünschenswerthe
                              									Verwendung von Löthkolben verschiedener Gröſse, da man durch zweckmäſsiges
                              									Schlieſsen der Spindel d verhindern kann, daſs die
                              									Kolben zu sehr erhitzt und verbrannt werden, und man andererseits durch volles
                              									Oeffnen der Regulirvorrichtung im Stande ist, schwere Löthkolben rasch zu erhitzen.
                              									Ein solcher Löthkolben von 0k,5 Gewicht soll in 4
                              									Minuten vollständig heiſs werden und es können auch Kolben von 0k,75 noch mit Vortheil verwendet werden.
                           Von Soudart ist ein Gaslöthapparat angegeben, bei welchem die Zuführung von Gas und Luft, wie
                              										Fig. 18 Taf. 18 zeigt, seitlich durch ein eigenes Rohr a erfolgt. Diese Anordnung bezweckt, der Verbindung der
                              									Theile, welche bei der Zuleitung durch den Stiel des Löthkolbens selbst in Folge der
                              									Uebertragung der Hitze nach und nach eine lockere werden kann, gröſsere Festigkeit
                              									zu geben, und sie bietet auſserdem den Vortheil, daſs sie sich leicht an jedem
                              									Hammerkolben anbringen läſst. (Vgl. die Uebersicht 1882 246 * 403.)
                           
                        
                     
                  
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