| Titel: | Neuerungen an Dampfkessel-Feuerungen. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 305 | 
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                        Neuerungen an Dampfkessel-Feuerungen.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 14, 17 und 20 ff.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 261 d.
                           								Bd.)
                        Neuerungen an Dampfkesselfeuerungen.
                        
                     
                        
                           Feuerungen für stationäre Kessel. (Fortsetzung.)
                           Zur Entfernung der Flugasche aus den Flammrohren schlägt
                              										G. Ebert in Wallhausen, Reg.-Bez. Merseburg (* D.
                              									R. P. Nr. 20 806 vom 13. April 1882, abhängig von * Nr. 937) vor, Einlagen a in Gestalt von Schraubenflächen aus Eisen, Thon o.
                              									dgl. in den Flammrohren unterzubringen, wie in Fig. 1 Taf.
                              									20 dargestellt ist. Bei Innenfeuerung ist eine solche Einlage dicht hinter der
                              									Feuerbrücke, bei Vorfeuerungen am Eingange des Rohres anzuordnen. Durch dieselbe
                              									sollen die Heizgase in eine wirbelnde Bewegung versetzt werden, welche bei nicht zu
                              									langen Rohren bis an das Ende derselben reichen und die Asche mit hinausfegen soll.
                              									Bei langen Rohren wird empfohlen, noch eine 2. und 3. Schraube einzusetzen.
                              									Gegenüber der an R. Sichel unter Nr. 937 patentirten
                              									Einrichtung (vgl. 1878 228 89) fällt hier die
                              									Querschnittsverminderung fort; allerdings wird der Zug auch durch diese Anordnung
                              									etwas beeinträchtigt werden, doch mag der erstrebte Zweck bis zu einem gewissen
                              									Grade wohl erreicht werden.
                           Für Tenbrink-Feuerungen hat A.
                                 										Kux in Berlin (*D. R. P. Nr. 21845 vom 24. August 1882) eine neue Form der
                              									die Feuerrohre aufnehmenden Kesselkörper construirt, welche in Fig. 2 bis
                              										5 Taf. 20 abgebildet ist. Während bei der Grundform des Tenbrink'schen Kessels die Achse desselben horizontal
                              									und senkrecht zur Achse des Feuerrohres liegt, fallen hier beide Achsen zusammen,
                              									oder sind parallel zu einander, wodurch die Herstellung etwas vereinfacht wird.
                              									Hauptsächlich soll aber durch diese Form ein direkter Anschluſs an den Hauptkessel
                              									ermöglicht werden, indem an die obere Stirnplatte des Körpers A unmittelbar eine Kesselwand C angenietet ist, oder mit dieser aus einem Stücke besteht. Der in A gebildete Dampf kann in Folge dessen sehr bequem
                              									entweichen. Bei Anwendung eines Feuerrohres erhält der
                              									Körper A kreisförmigen Querschnitt (Fig. 2 und
                              										3). Werden zwei Feuerrohre benutzt, so wird
                              									der Querschnitt von A eiförmig (Fig. 4 und
                              										5); in letzterem Falle wird in der Mitte von A eine passende Versteifung angebracht. Für die Feuerrohre sollen unter
                              									Umständen Forsche Wellrohre verwendet werden.
                           Die Rheinische Röhrendampfkessel-Fabrik A. Büttner und
                                 										Comp. in Uerdingen a. Rh. (*D. R. P. Nr. 21223 vom 31. Mai 1882, 2. Zusatz
                              									zu Nr. 18720, vgl. 1882 246 * 4) hat die frühere
                              									Anordnung der Tenbrink-Feuerung in der Weise
                              									abgeändert, daſs die Decke des Feuerraumes jetzt aus querliegenden, nach der einen Seite etwas ansteigenden Doppelröhren
                              									gebildet wird (vgl. Fig. 6 und
                              										7 Taf. 20). An dem tiefer liegenden Ende sind die äuſseren Röhren geschlossen; am anderen aus
                              									der Seitenmauer hervorstehenden Ende trägt jede Röhre einen Guſseisenkopf c (Fig. 7),
                              									welcher durch zwei Krümmer mit zwei gemeinschaftlichen Rohren e und e1 verbunden ist. Letztere sind an die
                              									vorderen Wasserkammern des Röhrenkessels angeschlossen. Auf diese Weise wird
                              									einenergischer Wasserumlauf in den Doppelröhren hervorgerufen werden. Da dieselben
                              									eng an einander gereiht sind, so ist der obere Theil jeder Röhre, in welchem der
                              									Dampf aufsteigt, vor der direkten Einwirkung des Feuers geschützt. Die oberste Röhre
                              									soll mit hohlcylindrischen Chamottekappen versehen werden.
                           Gegen die von Tenbrink selbst herrührende Anordnung der
                              									nach ihm benannten Feuerung, bei welcher in einen kurzen, horizontalen
                              									Cylinderkessel die geneigten Feuerrohre eingesetzt sind, mehren sich die Bedenken.
                              									In dem letzten Jahresberichte der Associaton alsacienne des
                                 										propriétaires d'appareils à vapeur, welchen Walther-Meunier im Bulletin de Mulhouse, 1883
                              									S. 5 ff. veröffentlicht, ist folgender Fall besprochen. In einer der gröſsten
                              									Fabriken Mülhausens wurden im J. 1877 an zwei Kesseln mit Vorwärmern die genannten
                              										Tenbrink-Kessel angebracht. Im Frühjahre 1882
                              									zeigten sich, nachdem bis dahin nur unbedeutende Reparaturen nöthig gewesen waren,
                              									an den oberen Umbördelungen der Feuerrohre bedeutende Risse, welche von Nietlöchern
                              									aus nicht nach dem Rande hin, sondern nach innen in das volle Blech hineinliefen.
                              									Alle Risse lieſsen Wasser durch. Es war in Folge dessen eine Auswechselung der
                              									Feuerrohre nöthig, was einen Kostenaufwand von 2400 M. für jeden Kessel verursachte.
                              									Da die Tenbrink-Kessel von einem auswärtigen,
                              									allerdings sehr angesehenen Hause geliefert waren, so war man zuerst geneigt, die
                              									Güte des verwendeten Materials in Zweifel zu ziehen, wie sich aber bald
                              									herausstellte, ohne Grund. Im April 1882 traten an zwei anderen Tenbrink-Kesseln, welche
                              									von einem der besten Constructeure des Ortes geliefert und kaum 4 Jahre im Betrieb
                              									waren, nicht nur ebensolche Sprünge von 70 bis 110mm Länge auf, sondern es zeigten sich ferner noch im höchsten Punkte des
                              									Kessels neben dem Verbindungsrohre T (Fig. 8 Taf.
                              									20) zwei Beulen von 10 bezieh. 20mm Höhe und etwa
                              										200mm Durchmesser. Durch die gröſsere ging
                              									auſserdem noch ein Riſs von 100mm Länge. Mag auch
                              									in dem letzten Falle der durch einen Körting'schen
                              									Sauger verstärkte Zug (die ersterwähnten Kessel hatten nur natürlichen Zug) zu der
                              									Zerstörung beigetragen haben, so liegt doch unverkennbar die Wurzel des Uebels in
                              									der Construction dieser Kessel selbst. Die scharfe Ablenkung der Flamme am oberen
                              									Rande der Feuerrohre wirkt wie eine Stichflamme. Auſserdem wird diese Stelle von dem
                              									oben eingeführten Luftstrome getroffen; es wird also hier die stärkste
                              									Wärmeentwickelung stattfinden. Dazu kommt noch, daſs der massenhaft gebildete Dampf
                              									nicht schnell genug entweichen kann, was jedenfalls die Bildung der Beulen
                              									hervorgerufen hat.
                           
                           An einem Kessel im Groſsherzogthum Baden zeigten sich ebenfalls Sprünge, wenn auch
                              									nicht so bedenklicher Art wie in den vorigen Fällen, so daſs man die Ausbesserung
                              									auf das Einsetzen von Stücken beschränken konnte. Bei der Untersuchung der
                              									herausgenommenen Stücke zeigte es sich, daſs das Gefüge des Eisens sich vollständig
                              									verändert hatte. Der Bruch war spröde und krystallinisch. Ein sorgfältiges Ausglühen
                              									stellte jedoch das ursprüngliche Aussehen wieder her.
                           Es wäre indessen thöricht, wegen des besprochenen
                              									Fehlers des ursprünglichen Tenbrink'schen Kessels das
                              									System dieser Feuerung überhaupt aufzugeben. Der Fehler ist schon seit längerer Zeit
                              									erkannt; man bemüht sich, denselben zu vermeiden und es ist anzunehmen, daſs einige
                              									der neueren Constructionen sich besser bewähren
                              									werden.
                           Die Feuerung mit mechanischer Beschickung von L. Schultz (vgl. 1879 233*437. 1882 245*80), verbessert von Roeber, wurde nach dem erwähnten Berichte von Walther-Meunier (a. a. O. S. 35) auch von Schlumberger Söhne und Comp. in Mülhausen an einem
                              									ihrer Kessel angebracht. Da dieselbe noch mehrere Miſsstände zeigte, welche
                              									hauptsächlich in den zu beschränkten Maſsen des Rostes und in der Schwierigkeit der
                              									Reinigung bestanden, so wurde die Feuerung in der aus Fig. 9 und
                              										10 Taf. 20 ersichtlichen Weise von der Firma Schlumberger selbst durchgreifend umgeändert und soll in dieser Form sich
                              									sehr gut bewähren. Der Rost A hat einen besonderen
                              									Aschenfall B, in welchem sich hauptsächlich Kohlengruſs
                              									und unverbrannte Kohlenstückchen ansammeln. Dieselben werden von Zeit zu Zeit
                              									herausgenommen und von Neuem in den Trichter C gethan.
                              									Die Länge des Rostes A wie seine Neigung nach hinten
                              									wurden vermehrt. Der zur Verbrennung der Kokes dienende Schacht D erhielt eine prismatische Gestalt, während er früher
                              									eine umgekehrte abgestumpfte Pyramide bildete. Die Rückwand wurde nach oben etwas
                              									vorgebaut, so daſs die aus dem Kokesschachte aufsteigenden, mit Luft gemischten
                              									heiſsen Gase ähnlich wie bei der Tenbrink-Feuerung
                              									zurückgezogen und zur innigen Mischung mit den auf dem Roste A entwickelten Kohlenwasserstoffen veranlaſst werden. Der Steinboden des
                              									Kokesschachtes ist durch einen Rost E ersetzt. Die
                              									Luftzuführung findet nur noch von unten statt, und zwar theils durch die seitlichen
                              									Kanäle G, deren vordere Mündung durch Schieber H mehr oder weniger geschlossen werden kann, theils
                              									durch die Klappe I, welche auch in geschlossener
                              									Stellung noch einen Spalt freiläſst. Alle zugeführte Luft muſs mithin durch die
                              									glühenden Kokes ziehen, so daſs die zur Verbrennung der Kohlenwasserstoffe übrig
                              									bleibende Luft stark erhitzt wird.
                           Bei genauen Versuchen mit dieser Feuerung wurden mit 1k trockener Kohlen brutto (Grube König III) im Mittel 6k,63 Wasser oder netto (nach Abzug des
                              									Aschengehaltes von 24,45 Proc.) im Mittel 8k,9
                              									Wasser von 0° verdampft, wobei die Kesselspannung 5at,94, also die zugehörige Temperatur 159° betrug. Dies ergab gegen die
                              									frühere Anlage eine Ersparniſs von 6 Proc.
                           
                           Das Prinzip, die Kohlenwasserstoffe durch die glühenden Kokes hindurchzuleiten, wie
                              									bei einem gewöhnlichen Roste mit von oben nach unten
                              									durchgehendem Zuge findet sich bei der recht einfachen Feuerungsanlage von H. C. Kürten in Aachen (*D. R. P. Nr. 21339 vom 29.
                              									April 1882). Der Feuerraum ist ringsum bis auf einzelne Oeffnungen a, welche am Fuſse entweder der Seitenwände (Fig.
                                 										11 Taf. 20), oder der Rückwand (Fig. 12 und
                              										13) angebracht sind, geschlossen. Die Luft soll nur von unten durch den
                              									Rost zutreten. Der Brennstoff wird bis hoch an den die Oeffnungen a enthaltenden Wänden hinauf aufgeschüttet und der
                              									gleichmäſsig fortschreitenden Verbrennung entsprechend nachgefüllt. Bei geschickter
                              									Bedienung wird eine gute und rauchfreie Verbrennung zu erzielen sein; doch werden
                              									sich auch die Oeffnungen a leicht mit Asche und
                              									Schlacken verstopfen und die der stärksten Glut ausgesetzten Theile wenig dauerhaft
                              									sein. – Bei Fig. 11
                              									soll unter Umständen noch Luft durch die Kanäle c,
                              									welche gewöhnlich mit Platten d bedeckt sind, zugeführt
                              									werden.
                           Eine Feuerung, über welche Ch. A. Ashburner in
                              									Philadelphia im Journal of the Franklin Institute, 1882
                              									Bd. 113 S. 261 berichtet und welche in Fig. 14 und
                              										15 Taf. 20 veranschaulicht ist, beruht auf dem folgenden an sich nicht
                              									heuen Grundgedanken: Um die noch brennbaren Stoffe (Kohlenoxyd und die als Rauch
                              									ausgeschiedene Kohle), welche namentlich beim Verbrennen bituminöser Kohlen auf
                              									gewöhnlichen Horizontalrosten von den entweichenden Gasen mitgeführt werden,
                              									nachträglich noch zu vollständiger Verbrennung zu bringen, sollen die
                              									Verbrennungsgase durch einen zweiten Rost hindurch geleitet werden, auf welchem
                              									unter passender Luftzuführung Holz, Anthracit oder am besten Koke verbrannt
                              									wird.
                           Die dargestellte Anlage ist in einer Papierfabrik in Beloit, Wis., Nordamerika,
                              									eingerichtet und soll nach dem Berichte eine vollständig rauchfreie Verbrennung und
                              									(selbstverständlich!) groſse Kohlenersparniſs geben. Die von dem gewöhnlichen
                              									Planroste N abziehenden Gase werden am hinteren Ende
                              									des Kessels durch eine Querwand abwärts gelenkt, strömen durch 25 Röhren G von je 76mm
                              									Durchmesser und dann aufwärts durch den aus Wasserröhren gebildeten Rost A und die auf demselben befindlichen glühenden Kokes.
                              									Durch feine Oeffnungen C – unter Umständen auch durch
                              									die unteren Oeffnungen B – wird hier von 3 Seiten Luft
                              									zugeführt. Wenn kein sehr reines Wasser zu haben ist, so daſs ein Verstopfen und
                              									Verbrennen des Rostes zu befürchten steht, soll ein Rost aus Ziegelstein (!)
                              									verwendet werden. – Von den vielen Miſsständen dieser Anlage seien nur erwähnt: Die
                              									Nothwendigkeit, auf dem hinteren Rost Kokes o. dgl. zu verbrennen, den Kessel von
                              									beiden Enden zugänglich zu machen, 2 Roste zu bedienen, ferner geringe Dauer des
                              									hinteren Rostes, leichtes Verstopfen der Röhren G wie
                              									der Luftzuführungsöffnungen B und C, Abkühlung der von dem ersten Roste kommenden Gase durch den Kessel,
                              									in Folge dessen Ausscheidung von Theer u.s.w.
                           Die eigentlichen Gasfeuerungen mit einem vom Kessel
                              									entfernt liegenden Generator gestatten eine vortheilhafte Verwendung nur bei
                              									ununterbrochenem Betriebe der Dampfkessel und werden daher nur seltener in Betracht
                              									kommen. Zwei neuere Anordnungen sind erwähnenswerth.
                           H. Escherich und F. Meiser
                              									in Schwandorf (*D. R. P. Nr. 3049 vom 9. April 1878) haben für einen Bergmann'schen stehenden Kessel (vgl. 1872 204 * 97) die in Fig. 16 und
                              										17 Taf. 20 dargestellte Feuerung eingerichtet. Dieselbe ist in so fern
                              									ganz eigenartig, als hier Gas und Luft schon eine Strecke vor der Einführung in den
                              									Verbrennungsraum gemischt werden. Das von dem Generator durch den Kanal A zuströmende Gas gelangt durch eine Regulirglocke in
                              									den Kanal K, in welchen von oben mehrere fein
                              									durchlöcherte, mit Regulirventilen versehene Röhren B
                              									eingesetzt sind, welche die Luft zuführen. Das Gemisch tritt darauf in den Ringraum
                              										D und strömt durch die horizontale, mit
                              									gleichmäſsig vertheilten Brennerschlitzen versehene Platte E in den Verbrennungsraum, wo es mit einer kurzen, bläulichen, sehr
                              									heiſsen und vollständig ruſsfreien Flamme verbrennt. Durch F erfolgt die Entzündung. Mit H sind
                              									durchbrochene Chamotteplatten bezeichnet, welche zu einer möglichst gleichen
                              									Vertheilung des Feuers dienen.
                           Die Hauptschwierigkeit bei dieser Methode liegt darin, das Zurückschlagen der Flamme
                              									aus dem Verbrennungsraume in den Kanal K zu verhindern.
                              									Zu dem Zwecke sollen die Gase möglichst kalt, mit einer Temperatur von höchstens
                              									100°, zugeführt werden, was bei der Vergasung von Torf, Braunkohlen, Holz o. dgl.
                              									ohne weiteres zu erreichen sein soll, wenn nur die Schütthöhe groſs genug genommen
                              									wird. Bei Vergasung von Steinkohlen und Kokes soll Wasser oder Wasserdampf in den
                              									Generator eingeführt werden, um die überschüssige Wärme zu binden. Ferner soll der
                              									Gesammtquerschnitt der Brenneröffnungen in E nur so
                              									groſs sein, daſs das Luft- und Gasgemisch mit einer Geschwindigkeit von mindestens
                              										1m,25 hindurchströmt. Endlich sind für den
                              									Fall, daſs die Flamme doch einmal durch die Brenner zurückschlagen sollte, noch in
                              										K 2 Metallsiebe c
                              									eingesetzt, welche allerdings nur eine beschränkte Wärmemenge aufzunehmen und
                              									fortzuleiten vermögen. Die geringe Temperatur, welche im Generator herrschen soll,
                              									läſst befürchten, daſs eine starke Condensation der Kohlenwasserstoffe eintritt. Die
                              									Feuerung soll übrigens auch für Horizontalkessel, ferner für Glüh-, Röst- und
                              									Calciniröfen verwendet werden.
                           J. Baldermann in Finkenheerd und P. Berndt in Fürstenberg (*D. R. P. Nr. 14721 vom 29. Januar 1881) wollten
                              									die Siemens'sche sogen. Regenerativgasfeuerung mit
                              									ihrer Wechselströmung für Dampfkessel verwenden. Es war dabei an jedem Ende des
                              									Kessels ein Regenerator untergebracht. Sie machten jedoch die Erfahrung, daſs der
                              									Kessel die Gase zu stark
                              									abkühlte. Die Temperatur, mit welcher die Heizgase durch den zweiten Regenerator
                              									abzogen, reichte nicht aus, um diesen für die folgende Erhitzung der Gase
                              									vorzuwärmen, so daſs beim Stromwechsel leicht ein Verlöschen eintrat.
                           Es wurde daher neuerdings die in Fig. 18 und
                              										19 Taf. 20 abgebildete Gasfeuerung (*D. R. P. Nr. 17842 vom 10. August
                              									1881) construirt, bei welcher die Strömung nicht wechselt. Die Gase treten zunächst
                              									in eine Kammer A, welche wie eine Regeneratorkammer mit
                              									Steinen ausgesetzt ist, um die Ausscheidung von etwa noch vorhandenem Theer u.s.w.
                              									zu bewirken, strömen darauf behufs Erwärmung durch zwei seitliche Kanäle a unterhalb der Herd sohle nach hinten und kehren durch
                              									einen mittleren Kanal b nach vorn zurück, um dann durch
                              									zwei Reihen Brenneröffnungen in den Herd zu gelangen. Die Luft wird durch die
                              									seitlichen Kanäle c zugeführt, an welche sich hinten
                              									die eisernen Rohre e anschlieſsen. Vorn sind die
                              									letzteren durch ein Querrohr mit einander und mit einem kurzen Mittelrohre
                              									vereinigt, so daſs jede Brennerreihe zwischen 2 Rohrwänden liegt. In diesen sind den
                              									Brenneröffnungen entsprechend Schlitze angebracht, durch welche die Luft austritt.
                              									Es ist hiernach eine nur geringe Erwärmung der Gase, aber eine sehr hohe Erhitzung
                              									der Luft erstrebt, während früher das Hauptgewicht auf die Erhitzung der Gase gelegt
                              									wurde. Zu befürchten ist, daſs die Eisenrohre schnell verbrennen.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               

