| Titel: | Neuerungen an Dampfkessel-Feuerungen. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 349 | 
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                        Neuerungen an Dampfkessel-Feuerungen.
                        Patentklasse 13. Mit Abbildungen auf Tafel 14, 17, 20 und 23.
                        (Schluſs des Berichtes S. 305 d. Bd.)
                        Neuerungen an Dampfkesselfeuerungen.
                        
                     
                        
                           Feuerungen für stationäre Kessel.
                              									(Schluſs.)
                           Erdöl-Feuerungen. Dampfkessel mit Erdöl zu heizen, ist
                              									allerdings im Allgemeinen in Deutschland viel zu kostspielig, um trotz der
                              									mannigfachen Vortheile hier Anwendung zu finden. In den an Erdöl reichen Gegenden
                              									Amerikas dagegen wie auch des südöstlichen Ruſslands haben sie schon ziemlich
                              									ausgedehnte Verbreitung gefunden. So werden z.B. fast alle Dampfer der Wolga seit
                              									Jahren nur mit Erdöl geheizt, was bei Dampfschiffen noch besonders wegen der
                              									geringen Raumbeanspruchung des Brennstoffes vortheilhaft ist. Es werden hierbei nur
                              									die schwersten Gele, welche nach dem Abdestilliren der Leuchtöle und der Schmieröle
                              									noch übrig bleiben, verwendet. Von denselben kostet z.B. in Ssaratow das Pud 25
                              									Kopeken, d. s. nach heutigem Curse etwa 3 Pf. für 1k oder 3 M. für den Doppelcentner. Die Einrichtungen zur Verbrennung des
                              									Erdöles sind in der Regel sehr einfach. Mit Hilfe einer Doppeldüse wird durch einen
                              									Dampfstrahl das aus einem Behälter zuflieſsende Oel in den Feuerraum eingeblasen, in
                              									welchem es rauchfrei ohne wesentliche Rückstände verbrennt. Die Bedienung ist
                              									auſserordentlich bequem, so daſs ein Heizer leicht mehrere Kessel besorgen kann.
                              									(Vgl. 1880 237 * 375. 1882 245
                              									* 79.)
                           Seit 3 Jahren ist nach dem Engineer, 1883 Bd. 55 S. 225
                              									eine derartige Erdölfeuerung auch in den Wasserwerken zu Ssaratow eingerichtet, die
                              									sehr befriedigend wirkt. In Fig. 1 Taf.
                              									23 ist die betreffende Einrichtung veranschaulicht. Etwas oberhalb der Mitte des
                              									weiten Flammenrohres ist an der Kesselstirnwand die Brennerdüse angebracht, welcher
                              									durch ein Kupferrohr aus einem oberhalb des Kessels aufgestellten Behälter der
                              									Brennstoff und durch ein zweites Rohr vom Dome des Kessels der Dampf zuflieſst. Die
                              									Luft strömt durch den unteren Theil der Flammrohrmündung frei zu. In Fig. 2 und
                              										3 Taf. 23 sind zwei verschiedene Brenner dargestellt; ersterer gibt einen
                              									langen Strahl von kreisförmigem Querschnitt, letzterer dagegen einen aus einander
                              									gehenden Strahl, wie er meistens zweckmäſsiger sein wird. Der brennende Strahl
                              									bildet besonders bei dem Brenner Fig. 2 eine
                              									lange Stichflamme, welche die das Flammrohr hinten abschlieſsende Rohrwand
                              									jedenfalls bald zerstören würde. Es ist daher vor derselben eine mit Chamotte
                              									bekleidete Feuerbrücke eingebaut. Die Bekleidung muſs bei Anwendung des Brenners
                              										Fig. 2 ungefähr alle 4 Monate erneuert werden, bei Anwendung des zweiten
                              									Brenners Fig. 3 hält
                              									sie etwa doppelt so lange.
                           Ein Uebelstand dieser Erdölfeuerungen ist, daſs man auch zum Anfeuern schon Dampf
                              									nöthig hat. Auf den Wasserwerken zu Ssaratow, wo die Maschinen Nachts 10 Stunden still stehen, hilft man
                              									sich in der Weise, daſs man, sobald die Spannung auf etwa 1at gesunken ist, ungefähr ¼ Stunde lang die
                              									Feuerung in Betrieb setzt, bis die Spannung auf etwa 2at wieder gestiegen ist. Es genügt, dies einmal in der Nacht auszuführen,
                              									um Morgens noch den nöthigen Druck zum Anfeuern zu haben. Nach 20 Minuten ist dann
                              									die Betriebsspannung von 4at,2 erreicht. Die
                              									Maschinen haben 90e indicirt und es werden in
                              									einer Betriebsstunde (nach dem monatlichen Gesammtverbrauche berechnet)
                              									durchschnittlich 123k Erdöl verbrannt; dies macht
                              										1k,365 für 1e. Die Kosten betragen mithin nur etwa 4 Pf. für 1e und 1 Stunde.
                           W. D. Dickey in New-York (*D. R. P. Nr. 15 207 vom 9.
                              									November 1880, vgl. 1882 245 79) führt den Brenner in Gestalt eines
                              									Zerstäubungsapparates aus (vgl. Fig. 4 und
                              										5 Taf. 23). Derselbe ist vor der Feuerbüchse in einem guſseisernen, eine
                              									groſse Doppeldüse bildenden Kasten untergebracht. An den Stutzen G (vgl. Fig. 5),
                              									welcher in eine vertikal stehende Düse führt, schlieſst sich das von dem Oelbehälter
                              									kommende Rohr. Bei C oder bei C1 ist ein Rohr B angeschraubt, welches zunächst in den Feuerraum geführt ist und sich
                              									dann oberhalb des Kessels theilt. Der eine Zweig mit Ventil a führt zum Dome des Kessels, der andere mit Ventil a1 nach einem
                              									Wasserbehälter. In den Stutzen C2 endlich mündet ein Rohr, welches von einem Gebläse ausgeht;
                              									letzteres dient zum Betriebe der Feuerung, so lange noch kein Dampf vorhanden
                              									ist.
                           Beim Anfeuern werden nämlich zunächst, nachdem das Gebläse in Betrieb gesetzt ist,
                              									die Ventile a2 und a3 geöffnet, während
                              									alle übrigen geschlossen sind; auch die Dampfdüse C3 (vgl. Fig. 5) muſs
                              									durch die in ihr angebrachte Regulirnadel abgesperrt sein. Nachdem der austretende,
                              									zerstäubte Strahl entzündet ist, wird in kurzer Zeit das Rohr B erhitzt sein. Es wird dann Ventil a1 geöffnet, so daſs
                              									Wasser in das Rohr B treten kann, wo es sich schnell in
                              									Dampf verwandelt. Darauf kann das Gebläse abgestellt, das Ventil a2 geschlossen und die
                              									Spindel in der Dampfdüse zurückgeschraubt werden. Oeffnet man noch das Ventil a4, so wird durch C2 zugleich Luft
                              									eingesaugt. Sobald genügend Dampf im Kessel vorhanden ist, kann er durch Ventil a aus diesem entnommen werden. Derselbe wird dann in
                              									dem Rohre B stark überhitzt. Wenn die Flamme aus irgend
                              									einem Grunde einmal erlischt, soll der Strom an der glühenden Feuerbrücke sich
                              									sofort wieder entzünden. Die Einrichtung soll auch zum Verbrennen von pulverförmigem
                              									Brennstoffe verwendet werden.
                           Ch. Holland in Chicago (*D. R. P. Nr. 17816 vom 29. März
                              									1881) benutzt eine wesentlich andere, weniger einfache Einrichtung, welche in
                              									Anwendung auf eine Locomotive in Fig. 6 bis
                              										9 Taf. 23 dargestellt ist. Der Boden der Feuerbüchse wird von mehreren
                              									Platten B gebildet, deren jede mit 2 Reihen
                              									kegelförmiger Düsen versehen ist. Vorn sind über diesen Platten auf 2 Trägern zwei
                              									mittlere, kleine und zwei seitliche gröſsere Behälter D1 bis D4 angebracht. In D1 und D3 wird aus einem Gefäſse K1 durch Rohr H1 Wasser oder Dampf,
                              									in D2 und D4 aus einem Gefäſse
                              										K durch Rohre H Erdöl
                              									eingeleitet. Die beiden von dem höchsten Punkte der kleinen Behälter D3 und D4 ausgehenden Röhren
                              									vereinigen sich in einer Mischdüse E (Fig. 7),
                              									welche nach einem vorn unter den Platten B befindlichen
                              									Querrohre führt. Von diesem gehen zwei unter den mittleren beiden Platten B liegende Längsrohre C
                              									aus, an welche paarweise die in die conischen Düsen hineinreichenden Brenner
                              									angeschlossen sind (vgl. Fig. 8). In
                              									gleicher Weise vereinigen sich die von den äuſseren Behältern D1 und D2 ausgehenden Röhren
                              									in einer Mischdüse, durch welche mittels eines zweiten weiteren Querrohres das Gas,
                              									mit Wasserdampf gemischt, sämmtlichen Brennern der übrigen Platten zugeleitet wird.
                              									Von dem ersten Querrohre werden noch die unter den Behältern D1 und D2 liegenden Brenner gespeist. Das aus den
                              									Brennern ausströmende Dampf- und Gasgemisch saugt durch die Düsen zugleich die
                              									nöthige Verbrennungsluft an, deren Zutritt durch einen Gitterschieber P (Fig. 9)
                              									regulirt werden kann. Die Röhren C sind zum Schütze
                              									gegen Abkühlung in Tröge hineingelegt (vgl. Fig. 8),
                              									welche noch mit schlechten Wärmeleitern angefüllt werden können.
                           Die Einrichtung gestattet, den Kessel anzufeuern, ohne daſs Dampf vorhanden ist. Es
                              									wird zunächst in eine unterhalb des Behälters D3 angebrachte Schale durch ein besonderes Rohr ein
                              									wenig Oel eingeführt und dieses entzündet. Gleichzeitig läſst man in D3 etwas Wasser und in
                              										D4 etwas Oel ein.
                              									Nach kurzer Zeit strömt dann aus den von D3 und D4 gespeisten Brennern, also auch aus den unter D1 und D2 liegenden, Gas aus,
                              									welches entzündet werden kann. Hierauf läſst man auch in D1 und D2 Wasser bezieh. Oel einflieſsen und regelt
                              									schlieſslich den Zufluſs in sämmtliche Behälter mittels der in den Röhren G und H anbrachten Hähne.
                              									Die Flammen sind anfangs gelb und leuchtend; sobald aber alle Theile sich genügend
                              									erhitzt haben, werden sie mattblau oder violett und durchscheinend und besitzen dann
                              									eine sehr hohe Temperatur.
                           Die Einrichtung soll auch mit Regulirvorrichtungen versehen werden, durch welche der
                              									Zufluſs von Wasser und Oel nach den Behältern D dem
                              									Dampfdrucke im Kessel entsprechend selbstthätig geregelt wird. Daſs sich bei diesen
                              									Erdölfeuerungen eine schnelle und genaue Regulirung der Verbrennung sowohl von Hand,
                              									als auch durch selbstthätige Vorrichtungen erzielen läſst, muſs als einer ihrer
                              									wesentlichsten Vorzüge angesehen werden.
                           Verschiedene Einzeltheile für Feuerungen. Der in Fig.
                                 										10 und 11 Taf. 23
                              									abgebildete Wasserröhrenrost von H.
                                    											Löhnert in Bromberg (* D. R. P. Nr. 17590 vom 27. August 1881) soll im Gegensatze
                              									zu anderen derartigen Rosten den Vortheil gewähren, daſs die Röhren behufs Reinigung
                              									oder Auswechselung schnell und bequem herausgenommen werden können. Die
                              									schmiedeisernen Röhren sind mit ihren conischen Enden in zwei hohle guſseiserne Rostbalken
                              									eingesteckt, welche durch 2 Ankerschrauben zusammengezogen werden. In die Rostbalken
                              									sind Querwände eingegossen, so daſs das Wasser den durch Pfeile angedeuteten Weg
                              									machen muſs. Die beiden am vorderen Rostbalken befindlichen Stutzen werden so mit
                              									dem Kessel verbunden, daſs eine kräftige Wasserströmung durch die Roströhren
                              									hindurch stattfindet. Dem Querschnitte der Röhren kann auch die in Fig. 12
                              									gezeichnete Form gegeben werden.
                           Der hauptsächlich zum Anfeuern von Locomotiven mittels Gebläse bestimmte Düsenroststab von G.
                                 										Olfenius in Halle a. S. (vgl. 1882 246 * 451)
                              									ist zum Zwecke allgemeinerer Verwendbarkeit und zur Erzielung eines geringeren
                              									Gewichtes in der aus Fig. 13
                              									Taf. 23 ersichtlichen Weise weiter ausgebildet worden (*D. R. P. Nr. 21762 vom 1.
                              									September 1882, Zusatz zu Nr. 18818). Der Stab ist jetzt auf seiner ganzen Länge
                              									hohl und ist oben mit zwei Reihen etwas seitwärts geneigter kleiner Oeffnungen für
                              									den Austritt der durch den Stutzen R zugeführten
                              									Gebläseluft versehen.
                           Eine Feuerthür mit sich selbstthätig, sehr langsam
                                 										schlieſsender Zugklappe von Howatson ist nach
                              									der Revue industrielle, 1882 S. 381 in Fig. 14 und
                              										15 Taf. 23 abgebildet. Diese Anordnung hat den Zweck, gleich nach dem
                              									Aufschütten von frischen Kohlen, wenn also die stärkste Gasentwickelung stattfindet,
                              									eine zur Rauchverbrennung bezieh. Rauchvermeidung genügende Luftmenge durch die
                              									Feuerthür oberhalb des Rostes einzuführen, diese Luftzufuhr aber dann allmählich bis
                              									auf Null abnehmen zu lassen. In der Feuerthür ist eine Oeffnung a und vor derselben eine leicht drehbare Klappe C angebracht. Wenn geschlossen, wie in Fig. 15
                              									gezeichnet, steht dieselbe unter 45° geneigt. Unter der Klappe befindet sich ein
                              									kleiner Cylinder G mit darin befestigtem Einsätze F und in dem mit Quecksilber gefüllten Räume zwischen
                              										F und G bewegt sich
                              									ein topfförmiger, dünner, fein durchlöcherter Kolben E,
                              									welcher durch seine Stange D und ein Gelenkstück M mit der Klappe C
                              									verbunden ist.
                           Wird zum Zwecke der Beschickung des Rostes die Feuerthür mittels des Handgriffes A geöffnet, indem man denselben in die Lage A1 überführt, so wird
                              									hierbei zugleich durch einen auf der Achse von C
                              									befestigten und auf den Arm A sich stützenden Daumen
                              										B die Klappe C in die
                              									Stellung C1 gebracht,
                              									also der Luft freier Zutritt durch die Oeffnung a
                              									gestattet. Beim Oeffnen der Klappe wird aber zugleich der Kolben E gehoben, so daſs das über ihm befindliche Quecksilber
                              									durch die feinen Löcher desselben unter ihn tritt. Ist die Feuerthür wieder
                              									geschlossen, der Arm A gesenkt, so taucht auch der
                              									Kolben E wieder in das Quecksilber nieder. Da jedoch
                              									das in Betracht kommende Gewicht gering und der Widerstand des Quecksilbers groſs
                              									ist, so wird der Niedergang des Kolbens, also auch der Schluſs der Klappe C sehr langsam erfolgen. Bei den ausgeführten
                              									Vorrichtungen sind 3 bis 7 Minuten dazu erforderlich. Hinter der Oeffnung a ist ein unten offener Kasten R an der Feuerthür befestigt, welcher durch die rückstrahlende Wärme
                              									erhitzt wird und die einströmende Luft etwas vorwärmt. Da dieselbe nur unten dicht
                              									über dem Roste in den Feuerraum eindringen kann, so wird sie sich auch mit den aus
                              									dem frischen Brennstoffe aufsteigenden Gasen innig mengen und eine Rauchvermeidung
                              									ermöglichen. Die Vorrichtung läſst sich fast an jeder vorhandenen Feuerthür
                              									anbringen.
                           Der zur Bedienung von gewöhnlichen Planrostfeuerungen bestimmte, in Fig. 17 bis
                              										19 Taf. 23 nach der Schweizerischen
                                 										Bauzeitung veranschaulichte Kohlenaufschütter
                              									von J. A. Strupler in Riesbach-Zürich besteht im
                              									Wesentlichen aus einem schmiedeisernen Rahmen, in welchem eine Anzahl Klappen leicht
                              									drehbar so gelagert sind, daſs sie in horizontaler Lage eine zusammenhängende Ebene
                              									bilden und in dieser Lage festgestellt werden können. Auf dieser Ebene, welche
                              									ungefähr die Gröſse des Rostes hat, werden die gehörig zerkleinerten Kohlen in
                              									gleichmäſsiger Höhe aufgeschüttet. Nachdem dann der Rahmen entweder auf
                              									festliegenden Führungsrollen (Fig. 19)
                              									oder, mit Rädern auf unten oder oben angebrachten Schienen laufend (Fig. 17 und
                              										18), in den Feuerraum geschoben ist, werden die in der Richtung der
                              									Roststäbe liegenden Klappen von den sie stützenden Stiften abgeschoben, worauf sie
                              									wegen der einseitig angebrachten Drehzapfen eine vertikale Lage annehmen und die
                              									Kohlen auf den Rost fallen lassen. Es braucht hierzu die Feuerthür nur kurze Zeit
                              									offen zu sein; ferner wird vermieden, daſs die Kohlen in zu groſsen Stücken auf den
                              									Rost gebracht werden; vor Allem aber ist eine recht gleichmäſsige Vertheilung in
                              									sehr bequemer Weise durch diese Vorrichtung zu erreichen. Der Rahmen ist hinten mit
                              									einem Querstücke versehen, welches, wenn er eingeschoben ist, die Feuerthüröffnung
                              									abschlieſst.
                           Zum Vorwärmen der Verbrennungsluft will A. Gruse in Schneidemühl (*D. R. P. Nr. 16124 vom 1.
                              									April 1881) den Abdampf der Maschinen benutzen. Es kann zu diesem Zwecke der Abdampf
                              									z.B. durch eine Anzahl enger Röhren geleitet werden, welche in einem weiten Rohre
                              									oder in einem Kanäle derartig untergebracht sind, daſs die gesammte zur Verbrennung
                              									erforderliche Luft, durch das weite Rohr oder den Kanal ziehend, mit Gegenströmung
                              									die engen Röhren umspülen muſs; oder es kann umgekehrt die Luft durch die engen
                              									Röhren und der Dampf zwischen denselben hindurch geführt werden. Die hierbei zu
                              									erreichende verhältniſsmäſsig geringe Erwärmung der Luft wird indessen die
                              									erforderlichen Einrichtungen kaum werth sein.
                           Um die Bedienung des Kessels auf das geringste Maſs zu
                                 										beschränken, macht W. Groſsmann in Pforzheim
                              									(*D. R. P. Nr. 21176 vom 31. Januar 1882) den Vorschlag, den Kessel erstens mit
                              									einem Kohlenvorrathsraume zu versehen, aus welchem der Brennstoff in dem Maſse, wie
                              									die Verbrennung fortschreitet, selbstthätig auf den Rost niedersinkt, und zweitens mit einer
                              									Vorrichtung, durch welche die Luftzuführung zum Roste nach der Dampfspannung im
                              									Kessel regulirt wird. Der Kohlenbehälter wird bei Vertikalkesseln am zweckmäſsigsten
                              									als ein den Kessel umgebender Mantel angeordnet, wie in Fig. 16
                              									Taf. 23 dargestellt. Er ist dann bequem zugänglich und die vom Kessel ausstrahlende
                              									Wärme wird zugleich zur Vorwärmung der Kohlen verwendet. Der Zugregulator ist in der
                              									Figur durch die Theile F und E angedeutet. Es könnte ferner noch ein Speiseregulator hinzugefügt
                              									werden.
                           Zu dieser möglichst selbstthätigen Kesselbedienung hat die Erwägung geführt, daſs der
                              									Anwendung von Dampfmaschinen im Kleinbetriebe u.a. die Nothwendigkeit, in der Regel
                              									einen besonderen Heizer anstellen zu müssen, sehr im Wege steht; durch die obigen
                              									Einrichtungen soll derselbe entbehrlich werden. Wenn die letzteren ihren Zweck
                              									erfüllen, so bleibt allerdings für den Heizer nicht viel zu thun übrig. Dennoch
                              									dürfte es bedenklich sein, den Kessel immer während längerer Zeit sich selbst zu
                              									überlassen.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               


