| Titel: | Pantograph zum Graviren von Moletten. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 356 | 
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                        Pantograph zum Graviren von Moletten.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 24.
                        Keller-Dorian's Pantograph zum Graviren von Moletten.
                        
                     
                        
                           Der in den Fig. 1 bis
                              										4 Taf. 24 wiedergegebene Pantograph von A. Keller-Dorian in
                              										Mülhausen i. E. (*D. R. P. Kl. 15 Nr. 14834 vom 28.
                              									December 1880) ist zunächst zum Graviren der Stahlmoletten bestimmt, welche zum
                              									Stechen der Druckwalzen für Zeug oder Papier benutzt werden, eignet sich jedoch auch
                              									zum Graviren anderer Walzen oder auch ebener Flächen.
                           Als Reductionsvorrichtung dient der Storchschnabel b,
                              									welcher sich mittels der Rollen c auf den Tisch A der Maschine stützt und um den Zapfen f schwingt. Mit dem an dem Ende seines Schenkels e angebrachten Fahrstifte verfolgt man wie gewöhnlich
                              									das auf einer am Tische A befestigten Zinkplatte in
                              									mehrfacher Vergröſserung aufgetragene Muster, welches dann von dem im Storchschnabel
                              									entsprechend eingestellten Stifte g in der gewünschten
                              									Gröſse nachgeschrieben wird. Die Bewegungen dieses Stiftes werden nun in zwei zu
                              									einander rechtwinklige Componenten zerlegt. Einfache Mechanismen, welche den
                              									Gegenstand des Patentes bilden, übertragen die eine dieser Bewegungscomponenten auf
                              									den Gravirstift, die andere auf die zu gravirende Walze, so daſs die resultirende
                              									Bewegung des Gravirstiftes zur Walze congruent der Bewegung des Stiftes g am Storchschnabel ist.
                           Dieser Stift g wird von zwei zu einander normalen
                              									Schlitzhebeln i und k
                              									umgriffen. Der Schlitzhebel i gehört einem groſsen, auf
                              									Laufrollen sehr leicht vor- und rückwärts beweglichen Schlitten an, auf welchem eine
                              									Schiene l (Fig. 4)
                              									angebracht ist, um zwei Leitrollen n und eine durch die
                              									Schraubenspindel v stellbare Doppelklemme m zu tragen. In letzterer sind die Enden eines
                              									Stahlbandes o eingespannt, welches über die Leitrollen
                              										n geführt, um die zu gravirende Walze p geschlungen und schlieſslich mittels der Schraube m1 straff gespannt
                              									wird. Da die Walze so zwischen Körnerspitzen lagert, deren Träger unmittelbar am
                              									Tische der Maschine befestigt sind, so wird das mit dem Schlitzhebel i zugleich bewegte Stahlband o eine Drehung der Walze zur Folge haben, deren Abwickelung gleich ist der
                              									Projection der Bewegung des Stiftes g auf eine Normale
                              									zur Walzenachse.
                           Der Schlitzhebel k (Fig. 3) ist
                              									mit einer auf Rollen parallel zur Walzenachse leicht verschiebbaren Schiene q verbunden, welche zugleich den Gravirstift q1 trägt. Die Bewegung
                              									des letzteren entspricht der Projection der Bewegung des Stiftes g auf die Achse der Walze. Stiftverschiebung und
                              									Walzendrehung geben zusammen, wie bereits erwähnt, die vom Stifte g beschriebenen Figuren auf der Walze wieder.
                           Das jeweilige Einsetzen des Gravirstiftes auf der Walze wird durch einen mit dem
                              									Fuſstritte r verbundenen Hebelmechanismus (Fig.
                                 										2) vermittelt. Ein zweiter Gravirstift kann auf der Schiene s
                              									angebracht werden, welche parallel zur Schiene q liegt
                              									und mit dieser durch einen um den Zapfen t
                              									schwingenden, geschlitzten doppelarmigen Hebel u in
                              									Verbindung steht. Um ein bestimmtes Muster in absolut regelmäſsiger Theilung am
                              									Walzenumfang wiederholt auftragen zu können, ist auf eine der die Walze tragenden
                              									Körnerspitzen eine Theilvorrichtung aufgesteckt, welche durch einen Mitnehmer mit
                              									der Walze verbunden ist. Die genaue Einstellung der Walze der Theilvorrichtung
                              									gegenüber erfolgt mittels der Spindel l.
                           Der Gravirstift bewirkt lediglich die dem Muster entsprechende Beseitigung des auf
                              									der Walze aufgetragenen, gegen Säure unempfindlichen Firniſsüberzuges. Das Muster
                              									muſs demzufolge in die von der Maschine kommende Walze erst noch ein geätzt und
                              									nöthigenfalls mit dem Grabstichel vervollkommnet werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
