| Titel: | Neuerungen an Arbeitsmessern. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 393 | 
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                        Neuerungen an Arbeitsmessern.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 26.
                        Neuerungen an Arbeitsmessern.
                        
                     
                        
                           In dem Maſse, als der Werth einer genauen Ermittelung der von einer Kraftmaschine
                              									geleisteten oder von einer Arbeitsmaschine verbrauchten Arbeit mehr und mehr erkannt
                              									wird, wendet man auch den Instrumenten zur Messung mechanischer Arbeit (in der Regel
                              									Dynamometer genannt) und ihrer Verbesserung erhöhte Aufmerksamkeit zu. Von den in
                              									der technischen Literatur verzeichneten Neuerungen an Arbeitsmessern mögen die
                              									folgenden hier beschrieben werden.
                           Eine Bremsscheibe mit Wasserkühlung von Thiabaud, welche
                              									hauptsächlich zur Untersuchung groſser Maschinen von mehr als 80° bestimmt ist,
                              									zeigt Fig. 1 und 2 Taf. 26
                              									nach Oppermann's Portefeuille économique, 1882 Bd. 7 S.
                              									185. Die Scheibe besteht im Wesentlichen aus einem aus zwei Theilen
                              									zusammengeschraubten hohlen Kranze S, welcher mit Hilfe
                              									der Klemmbacken M und der Schraubenmuttern E auf der zu bremsenden Welle befestigt wird. Dieser
                              									Kranz ist so breit, daſs neben dem mit Holzklötzen D
                              									besetzten Bremsbande F noch ein schmäleres, auch aus
                              									zwei Theilen zusammengeschraubtes Band T Platz findet,
                              									welches mit jenem durch die Oese O gekuppelt ist. Das
                              									Band T überdeckt zwei Rillen a und c, mit welchen die Höhlung B in Verbindung steht, und ist an zwei gegenüber
                              									liegenden Punkten mit Rohrstutzen A und C versehen, von denen der eine in die Rille a, der andere in die Rille c führt. An denselben werden Schläuche für die Wasserzu- und Ableitung
                              									befestigt. Das durch A zuströmende, zunächst die Rille
                              										a ausfüllende Wasser gelangt durch einen Kanal in
                              									den Hohlraum B, nimmt hier die durch die Reibung
                              									erzeugte Wärme auf, tritt dann durch einen zweiten Kanal in die Rille c und flieſst durch C ab.
                              									Leistet die untersuchte Maschine z.B. 100e, so
                              									sind von dem Wasser in 1 Secunde 100 × 75 : 424 = 17c,7 fortzuleiten, wenn man von der ausgestrahlten und sonst fortgeleite
                              									ten Wärme absieht. Würde also in der Secunde 1l
                              									Wasser durch den Bremskranz flieſsen, so würde dasselbe um 17,7° erwärmt werden.
                              									Damit diese 17c,7 in 1 Secunde von der
                              									Reibungsfläche an das Wasser übergehen, muſs allerdings die Temperatur in dieser
                              									Fläche bedeutend höher sein als die Temperatur des Kühlwassers; immerhin aber wird
                              									diese gleichmäſsige Kühlung genügen, um die Uebelstände, welche sonst beim Bremsen
                              									gröſserer Maschinen in Folge der Erhitzung der Bremsscheiben sich geltend machen, zu
                              									vermeiden oder doch wesentlich zu vermindern. Die Vorrichtung soll sich z.B. bei der
                              									Untersuchung einer Turbine von 150e gut bewährt
                              									haben. Die Holzklötze sind zur Erleichterung der Schmierung mit Rinnen versehen.
                           Unter den zur Untersuchung von Arbeitsmaschinen
                              									bestimmten Apparaten mit direkter Kraftmessung ist
                              									zunächst eine neue Form der dynamometrischen Wage von White, verbessert von S. Batchelder (vgl. 1844 92 * 410) zu erwähnen, welche von Silver und Gay in North Chelmsford, Mass.,
                              									herrührt und in Fig. 3 Taf.
                              									26 nach dem Journal of the Franklin Institute, 1882 Bd.
                              									114 S. 383 dargestellt ist. Wie bei dem Apparate von Batchelder wird auch hier die Bewegung von einer Riemenscheibe r, welche von einer Kraftmaschine oder einer
                              									Wellenleitung den Antrieb erhält, auf eine Riemenscheibe s, welche die zu untersuchende Maschine treibt, durch Vermittelung von
                              									Kegelrädern a, b und c
                              									übertragen. Während jedoch bei der Anordnung von Batchelder die Riemenscheibe r sich mit dem
                              									Kegelrade b auf derselben Welle w befand, ist dieselbe hier auf eine vorgelegte Welle v aufgekeilt, von welcher die Welle w durch zwei gleich groſse Stirnräder getrieben wird.
                              									Hierdurch ist der Hauptübelstand der älteren Anordnung, daſs die beiden
                              									Riemenscheiben r und s in
                              									verschiedenen Ebenen liegen, beseitigt. Es können hier die beiden Scheiben, welche
                              									bei ausgeschaltetem Apparate für den Antrieb der Arbeitsmaschine dienen, direkt mit
                              									den Scheiben r und s durch
                              									Riemen verbunden werden. l ist eine Leerscheibe.
                           Der von dem treibenden Rade b wie auch der von dem
                              									getriebenen Rade c auf das Zwischenrad a ausgeübte Zahndruck ist, wenn die Bewegung im Sinne
                              									der Pfeile stattfindet, nach oben gerichtet und die Summe beider Drücke kann mittels
                              									Hebelwage direkt gewogen werden. Mit Berücksichtigung der Zahn- und Achsenreibung
                              									kann man daraus die Umfangskraft im Theilkreise der Räder bestimmen. Das von der
                              									Welle v getriebene Zählwerk z, welches bequem ein- und ausgeschaltet werden kann, gibt zugleich die
                              									Umlaufzahl an, aus welcher bei bekanntem Durchmesser die Umfangsgeschwindigkeit im
                              									Theilkreise der Räder folgt. Das ebenfalls mit b und
                              										c in Eingriff befindliche Kegelrad a1 dient nur als
                              									Gegengewicht für a. Der Zahndruck wird sich auf a und a1 ungefähr gleichmäſsig vertheilen; die
                              									Wirkung ist aber dieselbe, als ob a allein vorhanden
                              									wäre. Das Laufgewicht auf dem Wagebalken gibt Zehntel Pfund (englisch) bis zu 12
                              									Pfund, reducirt auf den Aufhängepunkt der Schale e, an
                              									und für diese sind Gewichtstücke von 5, 10, 25, 50 und 100 Pfund vorhanden. Die
                              									Raddurchmesser und Hebellängen sind so gewählt, daſs die Rechnung möglichst einfach
                              									wird. Unterhalb der Schale e ist ein Bremscylinder t angebracht, um das Auf- und Abschlagen des
                              									Wagebalkens zu mildern. Dieser Buffercylinder wie auch die vorgelegte Welle v sind übrigens schon früher von J. B. Francis benutzt worden. Der Wagebalken kann auf
                              									beiden Seiten angebracht werden, um gekreuzte Riemen zu vermeiden. Das Gestell wird
                              									durch Abwärtsschrauben der Rolle o auf 3 Rollen
                              									gestellt und kann dann bequem fortbewegt werden. In der gebräuchlichen Ausführung
                              									hat der Apparat eine Gröſse, daſs er bei 1000 Umdrehungen in der Minute und bei
                              									Benutzung sämmtlicher Gewichte etwa 18c
                              									überträgt.
                           Der Apparat von W. P. Tatham zur Abwägung der
                              									Riemenspannung (vgl. 1882 243 * 274) wurde in mehrfacher
                              									Hinsicht zur Erzielung gröſserer Genauigkeit verbessert und auſserdem durch Anbringung
                              									einer Registrirvorrichtung zu einem totalisirenden Arbeitsmesser gemacht, so daſs er
                              									nun die in Fig. 4 Taf.
                              									26 nach dem Journal of the Franklin Institute, 1882 Bd.
                              									114 S. 401 veranschaulichte Anordnung erhalten hat, in welcher er für das Franklin Institute in Philadelphia ausgeführt worden
                              									ist. Den Antrieb nimmt die Riemenscheibe a auf, während
                              									die Scheibe b die Bewegung auf die zu untersuchende
                              									Maschine überträgt. Von der mit a auf gleicher Welle
                              									befestigten Scheibe e geht ein Riemen r über die losen Scheiben c und d und die mit b auf gemeinschaftlicher Welle sitzende Scheibe i. Die Scheiben c und d sind in Hebeln gelagert, welche bei m und
                              										n sich auf Schneiden stützen und deren innere Enden
                              									an dem Wagebalken h in gleichen Entfernungen von dessen
                              									Drehpunkt o aufgehängt sind. Die Durchmesser der
                              									Scheiben und ihre gegenseitige Lage sind hier so gewählt, daſs der Zug des Riemens
                              										r in allen Theilen senkrecht zu den die Scheiben
                              										c und d tragenden
                              									Hebeln bezieh. zur Verbindungslinie ihrer Schneiden wirkt. Die Lager der Scheibe e können behufs Spannung des Riemens r durch Schraube und Mutter abwärts gezogen werden. Die
                              									Spannung in dem Riemenstücke 1 ist nur um den geringen
                              									Betrag, welcher der Zapfenreibung der Scheibe c
                              									entspricht, gröſser als die Spannung in 2 und ebenso
                              									ist die Spannung in 3 ein wenig gröſser als in 4. Um aber auch den Einfluſs dieser Zapfenreibung zu
                              									beseitigen, ist die Anordnung so getroffen, daſs die Riemenstücke 1 und 4 in der
                              									betreffenden Projection durch die Schneiden m und n gehen. Auf diese Weise kann an dem Hebel h direkt die Differenz der Spannungen in 2 und 3 gewogen werden,
                              									welche nach Abzug der geringen Achsenreibung der Scheiben b und i vollständig für den Antrieb der zu
                              									untersuchenden Maschine in Rechnung kommt.
                           Die Hebelübersetzungen sind durch direkte Belastungen der Riementheile ermittelt.
                           Der Wagebalken h wird bei einer Untersuchung zunächst
                              									mit Gewichten beschwert, bis fast die Gleichgewichtslage erreicht ist, und dann eine
                              									am Ende von h angebrachte Federwage benutzt. Diese
                              									ermöglicht, die Aenderungen im Kraftbedarfe der Maschine durch den Apparat
                              									selbstthätig aufzeichnen zu lassen. Auf der Achse o des
                              									Wagebalkens ist zu diesem Zwecke ein vertikaler Arm befestigt, welcher durch eine
                              									kurze Gelenkstange mit dem um u schwingenden Zeiger z verbunden ist. Das untere Ende des letzteren trägt
                              									einen Schreibstift, unter welchem von der Welle der Scheiben b und i mittels Schraubengetriebe ein
                              									Papierstreifen langsam fortbewegt wird. Von derselben Welle wird zugleich ein
                              									Zählwerk betrieben. Die Benutzung einer Gewichtsbelastung am Wagebalken h neben der Federwage hat den Vortheil, daſs man den
                              									Apparat auch für die Uebertragung gröſserer Kräfte benutzen kann, ohne
                              									auſsergewöhnlich starke Federn nöthig zu haben. In dem aufgezeichneten Diagramme hat
                              									man nur zu den der veränderlichen Federspannung entsprechendes Ordinaten eine constante
                              									Strecke zu addiren, welche der Gewichtsbelastung zukommt.
                           Ein dem vorigen sehr ähnlicher, in Fig. 5 Taf.
                              									26 nach dem Iron, 1881 Bd. 17 S. 201 abgebildeter
                              									Apparat ist von Ed. Farcot in Paris (hauptsächlich zur
                              									Untersuchung von Gebläsen) construirt worden. Die Gesammtanordnung ist umgekehrt wie
                              									bei Figur 4. Die Arbeit aufnehmende Welle a
                              									liegt oben, die Arbeit abgebende Welle d unten. Dies
                              									entspricht besser dem gewöhnlichen Falle, daſs die treibende (Transmissions-) Welle
                              									höher als die getriebene Maschine liegt. Die Riemenspannungen werden hier nicht auf
                              									einen gemeinschaftlichen Hebel übertragen; es werden vielmehr die beiden Hebel h und h1, welche die losen Scheiben tragen, direkt
                              									durch angehängte Gewichte belastet.
                           Bei einem Versuche werden zunächst die gleichen Gewichte p und p1
                              									angehängt, welche eben genügen, um das Gleiten des Riemens zu verhindern. Darauf
                              									wird, eine Bewegung im Sinne der Pfeile vorausgesetzt, der Hebel h noch so viel belastet, als zur Herstellung des
                              									Gleichgewichtes nöthig ist, wenn der Apparat allein, ohne die zu untersuchende
                              									Maschine, angetrieben wird. Diese Belastung entspricht der Zapfenreibung der Achsen
                              										b, c, d und wird von der Gesammtbelastung, welche
                              									nach Einrückung der Maschine das Gleichgewicht hält, abgezogen. Der Rest gibt
                              									annähernd die Differenz der Spannungen im auf- und im ablaufenden Riemen der Scheibe
                              										e, da die Achsen b und
                              										c genau in der Mitte der Hebel h und h1 liegen. Das Resultat ist fehlerhaft
                              									erstens wegen der Neigung der Riemen und zweitens wegen der Vernachlässigung der
                              									zusätzlichen Reibung an den Achsen von b und d. Der erste Fehler kann ziemlich genau, der zweite
                              									jedoch nur annähernd durch Multiplication der Nettobelastung mit passenden Faktoren
                              									ausgeglichen werden. Die Achsenreibung von b und c wird hier geringer, die von d aber gröſser sein als bei dem vorigen Apparate, da Riemenzug und Schwere
                              									hier bei b und c
                              									entgegengesetzt, bei d gleich gerichtet sind, also
                              									umgekehrt wie dort. Die Umfangsgeschwindigkeit, der Scheibe e wird wie gewöhnlich durch einen Umlaufzähler ermittelt. Auf der Achse
                              										d ist noch eine Scheibe f angebracht, um welche eine Schnur gelegt werden kann. Das eine Ende der
                              									letzteren wird an einer am Gestelle aufgehängten Federwage g befestigt, während das andere über eine Rolle geführte Ende mit einem
                              									Gewichte belastet wird. Die Schnur wirkt dann als Bremsband, welches einen Theil der
                              									von a auf d übertragenen
                              									Arbeit als solche vernichtet, so daſs nur der Rest auf die Maschine übergeht. Durch
                              									Veränderung der Schnurbelastung kann man jenen Theil vergröſsern und verkleinern und
                              									erhält dadurch eine ganz brauchbare Controle über die durch Wägung der
                              									Riemenspannungen erhaltenen Werthe.
                           Die folgenden beiden Apparate gehören zu der Klasse von Arbeitsmessern, bei welchen
                              									die Kraftleistung von einer Riemenscheibe auf eine andere neben der ersteren
                              									befindliche durch Federn übertragen wird. Diese Einrichtungen sind besonders zur Ermittelung der in
                              									einer bestimmten Zeit verbrauchten Gesammtarbeit, d.h. also zur Benutzung als
                              									totalisirende Arbeitsmesser geeignet (vgl. Valet 1876
                              										220 * 398. Schuckert
                              									1879 233 * 301. Matter 1882
                              										244 * 286. Zuppinger
                              									1883 247 * 480).
                           Die Textfigur 1 zeigt nach dem Engineer, 1882 Bd. 54 S. 485 einen einfachen, aber auch entsprechend
                              									unvollkommenen Apparat von Ayrton und Perry, ausgeführt von R.
                                 										Sennett in London. Auf einer in zwei Böcken gelagerten Welle befinden sich
                              									neben einander 3 Riemenscheiben F, G und H. F ist fest auf der Welle und erhält den
                              									Antriebsriemen, G ist Losscheibe und H ist mit einer auf der Welle festgekeilten Scheibe E durch Schraubenfedern B
                              									verbunden. Von H wird die zu untersuchende Maschine
                              									betrieben. In Textfigur 2 ist die im Wesentlichen
                              									gleiche Einrichtung als dynamometrische Wellenkuppelung dargestellt.
                           
                              
                              Fig. 1–2., Bd. 248, S. 397
                              
                           Die Dehnung der Federn, welche ihrer Spannung proportional gesetzt werden kann und
                              									mithin ein Mais für die übertragene Umfangskraft abgibt, wird in folgender Weise
                              									gemessen: An der Nabe der Scheibe E bezieh. an E selbst ist ein radialer Arm r befestigt, welcher durch ein kurzes Gelenkstück mit einem Zeiger z verbunden ist. Dieser ist drehbar um den Zapfen o, welcher am Umfange der mit H verbundenen Scheibe A angebracht ist, und
                              									trägt am freien Ende einen glänzenden Knopf. Bei der relativen Drehung der Scheibe
                              										E gegen H und A bewegt sich dieser Knopf in nahezu radialer Richtung
                              									über die Scheibe A fort und zeigt dadurch in
                              									vergröſsertem Maſsstabe die Dehnung der Federn an. Bei der Drehung bringt der Knopf
                              									einen glänzenden Kreis zur Erscheinung, dessen Halbmesser sich mit der
                              									Federspannung, d.h. der auf die Arbeitsmaschine übertragenen Umfangskraft ändert.
                              									Bringt man nun vor der Scheibe A eine feststehende
                              									Skala an, welche am zweck-massigsten mit Hilfe direkter Riemenbelastung aufgestellt
                              									wird, so kann man leicht, wenn auch nicht mit groſser Genauigkeit, die übertragene
                              									Kraft ablesen. Der Zeiger z ist etwas biegsam und die
                              									Verbindung zwischen z und r kann derart
                              									verändert werden, daſs der Zeiger, wenn keine Kraft übertragen wird, durchgebogen
                              									ist und der Knopf erst bei einer bestimmten Inanspruchnahme der Federn den Umfang
                              									der Scheibe A verläſst. So kann man es z.B. einrichten
                              									daſs, eine bestimmte Geschwindigkeit vorausgesetzt, der Knopf erst bei der
                              									Uebertragung von 4e sich gegen A zu bewegen beginnt, während er vielleicht bei etwa
                              										6e schon die innere Grenzlage erreicht
                              									hat.
                           In Fig.
                                 										6 bis 9 Taf. 26
                              									ist nach Armengaud's Publication industrielle, 1882 Bd.
                              									28 S. 392 ein totalisirender Arbeitsmesser von Mégy,
                              									Ingenieur bei Sautter und Lemonnier in Paris,
                              									abgebildet. Bei demselben sind wie bei dem Apparate von Matter (1882 244 * 286) statt der
                              									Schraubenfedern Blattfedern benutzt, was wohl kaum als zweckmäſsig bezeichnet werden
                              									kann. Die Blattfedern werden, wenn man bei gleicher Kraftübertragung gleiche
                              									relative Verdrehung der betreffenden Theile erreichen und übergroſse Riemenscheiben
                              									vermeiden will, immer stärker beansprucht werden als Schraubenfedern, daher leichter
                              									erschlaffen oder gar brechen.
                           Die Welle A erhält den Antrieb durch die Riemenscheibe
                              										P und überträgt die Bewegung durch 4 Federpaare R, S auf die um A lose
                              									drehbare Scheibe Q, von welcher die zu untersuchende
                              									Maschine getrieben wird. Die 4 Federn R sind an eine
                              									auf der Welle A festgekeilte Hülse c angeschraubt (vgl. Fig. 9),
                              									während die Federn S in gleicher Weise an der Nabe der
                              									Riemenscheibe Q befestigt sind. An den Enden von R sind zwei eine Gabel bildende Backen r angebracht, von denen mittels zugespitzter Schrauben
                              									die Federn S gehalten werden. Diese müssen zwischen den
                              									Schraubenspitzen genügend Spielraum haben, damit ein Klemmen, welches die
                              									gleichmäſsige Zunahme der Biegung mit der Belastung stören würde, vermieden wird.
                              									Die Federn R werden jedoch in ungünstiger Weise auch
                              									auf Verdrehung beansprucht. Zur Messung der relativen Drehung der Hülse c gegen die Scheibe Q ist
                              									die Verlängerung von c mit steilem Gewinde versehen und
                              									eine darauf sitzende Mutier D mit der Nabe von Q durch zwei Führungsbolzen derart verbunden, daſs sie
                              									sich gegen Q nicht drehen, wohl aber verschieben kann.
                              									Diese Verschiebung, welche proportional der Drehung von c gegen Q stattfindet, wird durch den Zeiger
                              										e (Fig. 6),
                              									welcher auf der Achse des Hebels E befestigt ist,
                              									angegeben, so daſs sich danach die übertragene Umfangskraft bestimmen läſst. Im
                              									vorliegenden Falle wird jedoch die Verschiebung ferner durch den Hebel E auf eine kleine Welle g1 übertragen, auf welcher innerhalb des
                              									Gehäuses F eine stählerne Reibungsrolle g befestigt ist. Letztere ruht auf einer Scheibe f (Fig. 9),
                              									welche von der Welle A durch Zahnräder eine
                              									gleichmäſsige Drehung erhält. Wird von dem Apparate keine Arbeit übertragen, so
                              									steht die Rolle g auf dem Mittelpunkte der Scheibe f, bleibt also bei der Drehung von f in Ruhe. Sobald aber durch den Apparat Kraft
                              									übertragen, also die Hülse D und dadurch auch die Rolle
                              										g vorschoben wird, erhält auch letztere durch die Scheibe f eine Drehung, welche hiernach sowohl der
                              									Geschwindigkeit der Welle A, als auch der übertragenen
                              									Umfangskraft proportional sein muſs, mithin ein Maſs für die übertragene Arbeit
                              									liefert. Die Umdrehungen der Rolle g werden durch
                              									Zahnräder g2 und g3 auf ein Zählwerk
                              									übertragen.
                           Um zu bestimmen, wie viele Kilogrammmeter einer Einheit des Zählwerkes entsprechen,
                              									braucht man nur die Riemenscheibe Q, etwa mit Hilfe
                              									eines übergelegten belasteten Riemens, eine Zeit lang zu bremsen und die hierbei
                              									ermittelten Kilogrammmeter durch die von dem Zählwerke angegebene Zahl zu dividiren.
                              									Führt man dies wiederholt mit verschiedenen Belastungen und verschiedenen
                              									Geschwindigkeiten aus, so ward der auf diese Weise sich ergebende Mittelwerth
                              									ziemlich genaue Resultate liefern. Damit die Scheibe f
                              									und die Rolle g sich immer mit möglichst
                              									gleichbleibendem Drucke berühren, ist die sehr lang ausgeführte Achse von f auf eine Feder gestellt (vgl. Fig. 8). Das
                              									Gehäuse F, welches das ganze Räderwerk enthält, ist
                              									drehbar an der Welle A aufgehängt, damit es in eine zum
                              									Ablesen möglichst bequeme Lage gebracht werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
